Woher kommen Alexej Nawalnys 659 Spenden-Bitcoins?

von , 25.03.2021, 18:12 Uhr

Schon länger behaupten manche „Zentralbanker“, daß Bitcoins auch als „Währung der organisierten Kriminalität“ eingesetzt würden. In der Digitalwährung Bitcoin können schließlich Ansprüche transferiert werden, ohne daß eine Zentralbank oder eine der großen Zahlungsabwicklungsstellen die Transaktion begleitet und dabei auch unterbinden könnte. Jede gewöhnliche Überweisung, Kreditkartenzahlung oder andere Transaktion per Internet-Bezahldienst (wie PayPal etc.) ist nicht nur lückenlos nachverfolgbar, sondern jederzeit durch wenige Stellen des westlichen Finanzsystems kontrollierbar und deshalb letztlich auch von dessen Zustimmung abhängig.

Bitcoin-Spenden in Russland eher unüblich

Mit Bargeld oder Bitcoins wird dieser „Zustimmungsvorbehalt der Finanzeliten“ dagegen umgangen. In Russland ist das Spenden per Bitcoins bislang weitgehend unüblich. Es fragt sich daher, wer die für den russischen Regimekritiker Nawalny nun bekannt gewordenen Spenden im Gegenwert von insgesamt 659 Bitcoins (derzeit ca. 30 Mio. Euro Gegenwert) getätigt hat. Auf jeden Fall paßt dies nicht in das Bild eines armen, gegen die russische Regierung kämpfenden Internet-Bloggers, der in seinem Heimatland willkürlich und rechtswidrig verfolgt wird.

Bei Alexej Nawalny handelt es sich allem Anschein nach eher um einen Geschäftsmann mit sehr reichen und einflussreichen Hintermännern, die diesen offenbar für ihre Zwecke instrumentalisieren. Schließlich stand vor einigen Monaten unverzüglich ein westliches Regierungsflugzeug parat, das den russischen Blogger nach Deutschland auszufliegen bereit und in der Lage war. In der Berliner Charité folgte ein persönlicher Krankenbesuch der deutschen Bundeskanzlerin, der Kranke konnte über beste britische nachrichtendienstliche Kontakte verfügen, die ihm einen direkten Zugang zur BBC bescherten und schließlich standen mehrere Millionen Euro für einen Film mit teilweise unrichtigen und meistens tendenziösen Inhalten bereit, den Hollywood-Produzenten noch in Deutschland direkt im Anschluss an Nawalnys Krankenhaus-Entlassung drehen ließen.

Feindselige Stimmung nimmt zu

Unabhängig davon, ob man die Tätigkeit des Russen für gut oder schlecht erachtet, ist es stets problematisch, wenn von deutschem Boden aus Aktivitäten erfolgen, die bei einer der Siegermächte aus dem Zweiten Weltkrieg wieder eine feindselige Stimmung hervorrufen könnten. Nicht umsonst ist die Bundesrepublik Deutschland mehrfach dazu verpflichtet worden, jedwede Aggression in Europa oder anderswo auf der Welt zu unterlassen. Alles andere ist auch keinesfalls im Interesse der deutschen Bürger, die sich jahrzehntelang in mühsamer Kleinarbeit wieder einen guten Ruf als international anerkannte, friedliebende und zuverlässige Geschäftspartner erarbeitet haben. Wenn Berlins Verantwortliche nun tatenlos zusehen, wie diesen Ruf gefährdende Aktionen wieder von deutschem Boden aus eingefädelt und durchgeführt werden, sollte uns dies nachdenklich stimmen. (eh)


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