Whiskey als alternative Wertanlage – Schnapsidee oder eine wirtschaftlich smarte Investition?

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Whiskey-Liebhaber, bei denen weit hinten im Wohnzimmerschrank noch eine alte Flasche lauert, könnten möglicherweise auf einem Schatz sitzen, der Tausende Euro wert ist – und es nicht ahnen. 

Die Schnapspreise sind in den vergangenen Jahren weltweit mit einer enormen Geschwindigkeit gestiegen. Laut eines Berichts von Rare Whiskey 101, der zweimal jährlich den Wert der begehrtesten 1.000 Getränke misst, stieg der Wert der Sammlerflaschen von Single-Malt Scotch Whiskey in der ersten Jahreshälfte 2017 um mehr als 90 Prozent auf 11,6 Millionen Pfund (etwa 12,9 Millionen Euro). Die teuerste Marke im vergangenen Jahr war der Macallan – eine Marke mit 50-jähriger Tradition. Eine einzelne Flasche wurde für etwa 72.600 Euro verkauft. 

(Zur gesamten Whiskey-Infografik: Mydealz)

In einem erfolgreichen Monat verdienen Sammler zwischen 6.000 und 12.000 Euro, indem sie wöchentlich 15 bis 20 Flaschen Whiskey verkaufen. Doch wer entscheidet, welcher Whiskey zum Genießen da ist und welcher eine wirklich lohnende Sachinvestition?

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Experten sind sich einig: Whiskey gilt im Grunde immer als eine sichere Investition, denn im schlimmsten Fall, dem sogenannten Worst-Case-Szenario, kann die Flasche zum selben Preis wieder verkauft werden, für die sie erworben wurde. Leider ist es aber relativ unwahrscheinlich, dass die Standardflasche Whiskey viel mehr Wert ist als der Preis, den sie gezahlt haben. Die wirklich wertvollen Flaschen sind die seltenen Sonderausgaben, wie beispielsweise eine besondere Flasche, die anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Queen von Großbritannien hergestellt wurde. Auf solche Schätze sollten Sie achten, wenn Sie sich eine Investition mit hoher Rendite wünschen. 

Der Ruf für Qualität, Knappheit und Exklusivität ist sehr wichtig, wenn es um Single Malt Whisky geht. Viele führende Destillerien produzieren limitierte Sondereditionen ihres feinsten Whiskys, die zu Sammlerstücken werden. Die Flaschen, auf die Sie achten sollten, fallen in vier Kategorien: die kürzlich ausgezeichneten Whiskys, offizielle Flaschen aus beliebten Brennereien, die ausverkauften Flaschen oder diejenigen, die noch nicht ausverkauft sind, aber bald schwerer zu finden sein werden. Der Trick, so Experten, bestehe darin, preiswerte Flaschen in limitierter Auflage zu finden, die nach dem Ausverkauf an Wert gewinnen. Besonders auf geschlossene Destillerien sollten Sie achten, sogenannte „stille Destillerien“ – Flaschen, die aus solchen Destillerien kommen, haben in der Regel einen hohen Sammlerwert. 

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Leider werden Sie nie einen Schluck der Whiskeys genießen dürfen, wenn Sie sich die Flaschen als Sachinvestition zulegen – aber Renditen von über 500 Prozent in nur wenigen Jahren schmecken wahrscheinlich genauso gut wie ein leckerer Schluck Single Malt.