Seit Monaten geht es bei Aktien von Windkraftunternehmen steil nach oben. Nordex zum Beispiel konnte den Wert seiner Anteilsscheine seit Ende Dezember 2018 bis jüngst bis zum 3. April um satte 115 Prozent steigern. Eine schiere Flut an Auftragseingängen macht es möglich. Auch der dänische Konkurrent Vestas (ISIN: DK0010268606) steht dieser Entwicklung in nichts nach. Die Aktie konnte sich zwar nicht verdoppeln in den letzten Monaten. Dafür geht es hier plötzlich schon wieder um neue Mehrjahreshochs und sogar um neuen mögliche Rekordhochs!
Vestas zeigte sich in den letzten Jahren deutlich weniger volatil als Nordex. Vom letzten signifikanten Hoch im Mai 2017 hat die Aktie zeitweise "nur" 43 Prozent verloren. Nordex-Aktionäre mussten zum Teil jedoch 80 Prozent Verlust einstecken. Zumindest dann, wenn sie Anfang 2016 zu Kurse über 32 EUR eingestiegen sind. Vestas ist also die etwas konservativere Aktie.
Mit Kursen von fast 80 EUR ist der Crash aus 2017 jetzt fast ausgebügelt. Die Erwartungen der Aktionäre sind angesichts der vielen angesammelten Aufträge mit einem Volumen von fast 1.400 MW (1. Quartal 2019) aktuell sehr hoch. Doch die Aktie kommt jetzt langsam aber sicher in einen Bereich hinein, in dem das Rückschlagpotenzial wieder deutlich ansteigt.
Im Wochen-Chart sollte das Augenmerk aller Anteilseigner jetzt auf drei folgenden Punkten fokussiert sein:
1. Die rote Abwärtstrendlinie (ca. 82 EUR) seit den Hochs aus dem Jahres 2008
2. Die rote diagonal verlaufende Widerstandslinie bei aktuell ca. 87/88 EUR verlaufend.
3. Und die rote Widerstandszone (84,80/94 EUR) , die sich durch die signifikanten Hochs aus den letzten 11 Jahren definiert.
Im Zuge der laufenden und intakten Aufwärtsbewegung könnte also die Zone zwischen ca. 82 bis hin zu 94 EUR ohne Weiteres ausgeschöpft werden. Der RSI-Indikator zeigt derzeit noch keinen überverkauften Zustand (auf Wochenebene) an. Vestas hätte also noch weiteres Potenzial nach oben.
Allerdings sollten sich alle Aktionäre darüber im Klaren sein, dass alle Kurse über 82 EUR Bonus-Gewinne bzw. dann die Kür sind. In der aufgezeigten Zone wird der charttechnische Gegenwind nämlich deutlich rauer werden. Ob Vestas die tollen Kursgewinne der letzten Monate auch in der Zukunft halten und fortsetzen kann, kann heute schon arg bezweifelt werden. Aktuell gibt es zwar noch keinen Grund nervös zu werden oder einen TAN für einen Verkauf bereitzulegen. Dennoch gilt ab 82 EUR höchste Wachsamkeit! Im Zweifel sollten Aktionäre ab Erreichen dieses Niveaus ihre Stopps sukzessive nachziehen.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.
Viele Grüße,
Ihr Robert Schröder
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