Während die kürzlichen Hyperschallwaffentests der Volksrepublik China einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten, blieb eine etwa zeitgleiche Aktion der US-Streitkräfte in der deutschen Öffentlichkeit bisher weitgehend unbemerkt.
Inhalt
Hyperschallwaffen in Mainz-Kastell
Es geht dabei um die Stationierung von Hyperschallwaffen in Mainz-Kastell, die z.B. Moskau in nur rund 20 Minuten erreichen könnten. Mit den bisher einsatzbereiten Abwehrsystemen ist diesen Raketen wegen ihrer Geschwindigkeit (stark verkürzte Vorwarnzeit) und der Möglichkeit von Kursänderungen nicht mehr beizukommen. Was die Hyperschallwaffenentwicklung an sich angeht, liegen derzeit China und Russland deutlich vor den USA. Gleichwohl fürchten manche Experten, daß die Neu-Stationierung in Mainz-Kastell zu einem neuen, heftigen Wettrüsten, ja vielleicht sogar zu einer Neuauflage des Kalten Krieges führen könnte. Russlands Antwort auf die Neustationierung auf deutschem Boden ließ in Form des Abschusses eines ausgedienten Satelliten nicht lange auf sich warten.
Wer treibt das Wettrüsten voran?
Die US-Führung warf Moskau daraufhin vor, mit den dabei entstandenen Trümmerteilen („Weltraumschrott“) auch die Sicherheit der gesamten zivilen Raumfahrt zusätzlich gefährdet zu haben. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeigte sich besorgt, weil Moskau offenbar Waffensysteme entwickele, mit denen auch die Infrastruktur für zivile Navigations- und Kommunikationszwecke zerstört werden könnte. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprach dagegen von „Heuchelei“, trieben das Pentagon und die NATO das von ihnen andererseits beklagte Wettrüsten doch heftig voran.
Schließlich habe man sich bereits im Sommer innerhalb der NATO darauf verständigt, daß man in Zukunft Angriffe gegen einzelne Mitglieder aus dem oder im Weltraum ebenfalls als „kollektiven Bündnisfall“ werten werde. Zur Begründung führten die NATO-Oberen an, daß im Fall eines bewaffneten Konfliktes auch gezielt solche Satelliten vernichtet werden könnten, die der Aufrechterhaltung des privaten Lebens (z.B. Handynetze, Navigation, Zahlungsverkehr) dienen. Nicht auszuschließen sei auch, daß der potentielle Gegner in diesem Fall eigene Satelliten als Träger für Waffensysteme nutzen könnte, die dann gegen irdische Ziele gerichtet würden. (tb)
Die vom Verlag Arbeit und Wirtschaft seit 1951 herausgegebenen ‚Vertraulichen Mitteilungen‘ liefern Ihnen Woche für Woche ausgewählte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage und sichern Ihnen damit den gerade in der heutigen Zeit so wichtigen Informationsvorsprung.
Besuchen Sie uns im Internet unter www.vertrauliche-mitteilungen.de