US-Aktienmarkt extrem überbewertet – Minenaktien sehr attraktiv

von , 10.05.2020, 14:09 Uhr

Vielen Menschen scheint es zunehmend in den Fingern zu jucken, jetzt Lufthansa-Aktien zu kaufen. Das passt zu den Meldungen der US-Discountbroker, die eine nie zuvor gesehene Zunahme der Handelsaktivitäten von Privatanlegern und Börsenneulingen beobachten. Beides ist sehr ungewöhnlich, und es erinnert mich daran, dass die Stimmung am Tief des Jahres 2009 und lange Zeit danach völlig anders war.

Damals arbeitete ich noch bei einer Bank und war einer der ganz wenigen Analysten, die vehement vor einer Immobilienbaisse, einer Bankenkrise und einer Rezession gewarnt hatten. Bei einer Telefonkonferenz mit den Vermögensberatern dieser Bank begründete ich im Frühjahr 2009, warum ich jetzt, nachdem sich der S&P 500 und der DAX mehr als halbiert hatten, vorsichtig zum Einstieg riet.

Der Hauptgrund für diese Empfehlung bestand darin, dass der US-Aktienmarkt nicht mehr überbewertet war, während die Markttechnik auf positiv gedreht hatte und die Sentimentindikatoren sehr große Skepsis unter den Marktteilnehmern zeigten. Diese Kombination signalisierte ein sehr attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.      

Schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis am Aktienmarkt      

Ganz anders stellt sich jetzt die Lage dar. Wie die oben genannten Beispiele zeigen, ist die Börsenstimmung ausgesprochen gut, keine Spur von Skepsis oder gar Angst – die einzige Angst besteht offenbar darin, den nächsten Kursanstieg zu verpassen. Die Markttechnik hat sich trotz der jüngsten Teilerholung der Kurse nur geringfügig verbessert und ist weiterhin negativ, während sich die fundamentale Überbewertung der US-Börse in der Nähe historischer Höchststände befindet. Das zeigt beispielsweise der sogenannte Buffett-Indikator, der den Wert aller Aktien zur gesamten Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) ins Verhältnis setzt. Kein Wunder also, dass Warren Buffett im Unterschied zu 2009 nicht zum Einstieg bläst, sondern Aktien abgestoßen hat, darunter alle Airlines. Sein Cash-Bestand hat mit 137 Milliarden US-Dollar ein neues Hoch erreicht.

Und er hat vollkommen Recht mit seiner sehr vorsichtigen Haltung, denn solange die Markttechnik der Aktienmärkte nicht auf positiv dreht, ist die Wahrscheinlichkeit erneuter Kursverluste sehr hoch. Bis dahin empfehle ich Ihnen neben dem Basisinvestment Gold vor allem ausgewählte Minenaktien. Einstweilen bleibt mein Fokus also auf dem Edelmetallbereich, wo einige Aktien bereits auf Allzeithochs gestiegen sind.      

Ausgewählte Goldminenaktien sind ein klarer Kauf      

Während der Gesamtmarkt ein sehr schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis aufweist und extrem überbewertet ist, zeigt der Edelmetallsektor ein ganz anderes Bild. Aufgrund des gestiegenen Goldpreises sprudeln bei gut geführten Goldproduzenten die Gewinne. Daher empfehle ich meinen Krisensicher Investieren-Lesern gleich 4 neue Minenaktien zum Kauf.

Im Unterschied dazu werden die meisten anderen Unternehmen stark unter der gerade erst begonnenen weltweiten Rezession leiden, die aller Voraussicht nach noch einen langen Weg vor sich hat – sogar wenn alles gut gehen sollte.

Das ganze Ausmaß der Auswirkungen der staatlich angeordneten Stilllegung der Weltwirtschaft wird erst in den kommenden Wochen und Monaten sichtbar werden. Soviel wissen wir aber jetzt schon: Ein nicht unwesentlicher Teil der hoch verschuldeten Unternehmen und privaten Haushalte sowie einige marode Staaten werden Pleite gehen. 
Die von Banken verwendeten Kennzahlen des Schuldenzyklus schießen bereits in die Höhe und signalisieren eine regelrechte Pleitewelle. Dass als eine Folge der jahrelangen Nullzinspolitik eine neue Schuldenkrise droht, haben wir Ihnen in unserer aktuellen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Krisenpolitik von Staat und Notenbanken“ bereits dargelegt.

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Ihr      

Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren

 

Claus Vogt