Das Staatsunternehmen Deutsche Bahn wirbt damit, dass sie der größte Ökostromverbraucher in Deutschland ist. Der Ökostromanteil lag 2018 bei 57 % und soll bis zum Jahr 2030 auf 80 % steigen. Alles andere als öko ist allerdings die Behandlung von Unkraut auf und rund um die Gleisanlagen. Um unerwünschten Wildwuchs zu beseitigen, der sich mitunter auch negativ auf die Sicherheit auswirken könnte, greift die Deutsche Bahn auf das hoch umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat von Monsanto bzw. Bayer zurück.
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70 Tonnen Glyphosat – Informiert wird niemand
Einmal pro Jahr werden alle Gleisanlagen in Deutschland, immerhin rund 34.000 km, mit Spezialzügen abgefahren, um dem Unkraut den schnellen Prozess zu machen. So kommen rund 70 Tonnen Glyphosat zusammen. Direkte Anwohner der Bahn- und Gleisanlagen werden jedoch nicht über die Ankunft der Giftzüge informiert. Nachbarn fürchten um ihre Gesundheit und Imker müssen ihren Honig als Sondermüll, weil der zulässige Grenzwert zum Teil um das 60fache überschritten wird. Eine gesetzliche Verpflichtung direkte Anwohner und Anlieger zu informieren besteht laut den Landwirtschaftsministerien der Länder nicht.