4.800 US-Dollar für eine Feinunze Gold – diese Preis-Prognose wirkt auf den ersten Blick ziemlich steil. Doch Ronald Peter Stöferle, Autor des „In Gold We Trust“-Reports, hat dafür gute Gründe. Erstmals hat er in der Ausgabe 2020 seines viel beachteten Marktreports ein Bewertungsmodell vorgestellt, welches er bei pro aurum TV erläutert. Stöferle nutzt zwei Einflussfaktoren: die Geldmengenentwicklung und den impliziten Golddeckungsgrad. Aus beiden Werten leitet er einen Zielwert von 4.800 US-Dollar am Ende der Dekade ab: „Dies klingt nach viel, entspricht aber einer Performance von nur zehn Prozent pro Jahr“, unterstreicht Stöferle.
Anleger haben kaum noch Vertrauen
Der Edelmetall-Analyst macht im Gespräch mit pro aurum TV deutlich, dass er nicht davon ausgeht, dass die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes einen Sargnagel für den Gold-Bullenmarkt darstellen wird. „Kurzfristig wird es Druck geben, wir haben auch bereits eine Erholungsrallye an den Aktienmärkten gesehen.“ Aber: Mittel- bis langfristig ist die Nachricht nach Einschätzung von Ronald Stöferle das Beste für Gold. In der Krise hätte sich eine extrem hohe Sparquote entwickelt, die Anleger hätten kaum Vertrauen, niemand mache größere Investitionen. „Jetzt, wo der Impfstoff da ist, wird sich langsam die mangelnde Zuversicht aus dem Markt verabschieden. Enorme Summen an Liquidität, die geschaffen wurden, wollen investiert werden.“ Stöferle hält steigende Inflationsraten für eine logische Folge – und damit auch einen steigenden Goldpreis.