Michael Shellenberger wirft Klimabewegungen Panikmache vor

von , 08.08.2020, 21:12 Uhr

Der US-amerikanische Forscher Michael Shellenberger war bzw. ist nach eigener Aussage seit 30 Jahren „Umweltschützer“ und seit 20 Jahren „Klimaaktivist“. Im Jahr 2008 kürte ihn das „Time Magazine“ dafür als einen – frei übersetzt – „Helden der Umwelt“.

Doch jetzt reicht es Shellenberger und in seinem neuen Buch „Apocalypse never: Warum Umweltalarmismus uns alle schmerzt“ (bisher ausschließlich auf Englisch in einem US-amerikanischen Verlag erschienen) rechnet er nun mit der internationalen Klimabewegung ab, indem er ihr vor allem eine gezielte Panikmache vorwirft. Wir gestatten uns, im folgenden – grob auf Deutsch übersetzt – aus dem Buch zu zitieren:

Klimawandel ist nicht das Ende der Welt

„Im Namen von Umweltschützern überall auf der Welt möchte ich mich förmlich für die Klimaangst entschuldigen, die wir in den vergangenen 30 Jahren erzeugt haben. Der Klimawandel findet statt. Nur, er ist nicht das Ende der Welt. Er ist nicht einmal unser größtes Klimaproblem. Es mag seltsam erscheinen, daß ausgerechnet ich dies sage. Schließlich bin ich seit 20 Jahren Klimaaktivist und seit 30 Jahren Umweltschützer. Aber als Energieexperte, der vom US-Kongress als Sachverständiger herangezogen und vom Weltklimarat IPCC als Gutachter des nächsten KIimaberichts eingeladen wurde, fühle ich mich verpflichtet, mich dafür zu entschuldigen, wie sehr wir Umweltschützer die Öffentlichkeit in die Irre geführt haben …

Klimadesinformationskampagne und Klima-Panik

Bis letztes Jahr habe ich es größtenteils vermieden, mich gegen die Klima-Panik auszusprechen. Es war mir peinlich. Immerhin bin ich des Alarmismus‘ genauso schuldig wie andere Umweltschützer … Vor allem hatte ich Angst. Ich schwieg über die Klimadesinformationskampagne, weil ich Angst hatte, Freunde und Geld zu verlieren. . . . Ich schwieg sogar, als Leute im Weißen Haus und viele in den Medien versuchten, den Ruf und die Karriere eines herausragenden Wissenschaftlers und lebenslang fortschrittlichen Demokraten und Umweltschützers, Roger Pielke jr., zu zerstören. Seine Forschungstätigkeit beweist, daß die Naturkatastrophen nicht schlimmer werden …

Wird die Welt in 12 Jahren wirklich untergehen?

Aber letztes Jahr gerieten die Dinge völlig außer Kontrolle. Alexandria Ocasio-Cortez (die sich selbst als „demokratische Sozialistin bezeichnet, die Red.) sagte: ‚Die Welt wird in 12 Jahren untergehen, wenn wir den Klimawandel nicht bekämpfen.‘ Großbritanniens profilierteste Umweltgruppe behauptete: ‚Der Klimawandel tötet Kinder.‘ Und der (wohl, die Red.) einflußreichste Öko-Journalist der Welt, Bill MacKibben, bezeichnete den Klimawandel als die ‚größte Herausforderung, der sich die Menschen je gestellt haben‘. Daraufhin gab die Hälfte der letztes Jahr weltweit befragten Menschen an, daß sie glauben, der Klimawandel werde die Menschheit aussterben lassen. . . . Kinder haben inzwischen Alpträume. Ich beschloss daher, daß ich meine Meinung offen aussprechen muß.“ (tb)


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