1972 überlegten Studenten der Tulane-Universität in New Orleans, wie sie eine Rede des damaligen UN-Botschafters George Bush nutzen könnten, um gegen den damals tobenden Vietnam-Krieg zu protestieren. Sie beschlossen, ihn nicht am Reden zu hindern. Statt dessen verkleideten sie sich als Mitglieder des Ku-Klux-Clans und applaudierten immer dann heftig, wenn Bush auf den Krieg zu sprechen kam.
Das mediale Echo fiel wie von den Studenten erhofft aus und nicht wenige Zeitungen titelten „Ku-Klux-Clan unterstützt Bush“. Der entscheidende Ratgeber der Studenten war der US-amerikanische Bürgerrechtler Saul Alinsky, der wenig später verstarb. Er hatte sich in den USA längst einen Namen als Experte für „Dirty Campaigning“ gemacht und er hielt sich selbst für den „Macchiavelli der Have-nots“, der Habenichtse (Macchiavellis Philosophie ging, kurz gesagt, davon aus, daß man für das Erreichen seiner politischen Ziele alle Mittel einsetzen darf).
Sein Ziel war es, das System der Besitzenden zu stürzen, das er für alles Übel auf der Welt verantwortlich machte. Er empfahl seinen Anhängern deshalb immer wieder, den Staat und dessen Institutionen nach Kräften zu unterwandern, um eines Tages dann die Macht ergreifen zu können. Alinsky galt damit als einer der entscheidenden Vordenker der US-amerikanischen Linken und keine Geringere als die spätere Präsidenten-Gattin Hillary Rodham Clinton widmete ihm ihre Dissertation.
Als noch junger Anwalt hielt ein gewisser Barack Hussein Obama Vorträge über Alinskys politische Philosophie, der den Radikalismus zwar nicht erfunden hatte, dessen Gesetzmäßigkeiten aber wie kein Zweiter studierte und für die eigenen politischen Zwecke zu nutzen versuchte. Nach verbreiteter Expertenauffassung durchaus zutreffend kam Alinsky dabei u.a. zu dem Schluß, daß sich Konservative meistens der Konsequenzen ihres eigenen Handelns bewußt seien, was ihren Handlungsspielraum durchaus einenge. Radikale Linke würden sich hierum jedoch nicht kümmern, es ginge ihnen stets und immer nur um die Macht. Dafür seien sie z.B. auch jederzeit bereit, das Privatleben eines politischen Gegners in den Dreck zu ziehen, wenn dies der beste Weg sei, ihn zu schlagen.
Doch selbst wenn sie sich dabei aller moralischen Fesseln entledigen sollten, dürften die Radikalen laut Alinsky niemals vergessen, sich selbst als hochmoralisch und die besseren Menschen zu inszenieren. Der Radikale, so Alinsky sinngemäß, darf also lügen, betrügen, falsche Anschuldigungen erheben und seine Gegner verleumden. Dies aber stets nur im Interesse „höherer Ziele“, etwa um die Menschheit zu befreien oder gleich die ganze Welt zu retten – und genau das dürfte dem geneigten Leser doch nun wieder sehr bekannt vorkommen . . .! (tb)
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