Vor zwei Wochen, in den „Vertraulichen“ vom 28.5.2019, wiesen wir Sie in der Textziffer 1 auf die neue „Kevin Kühnert-Strömung“ hin, die die SPD demnächst heimsuchen könnte. Nun dürfte mit dem Rücktritt der SPD-Partei- und -Bundestagsfraktionsvorsitzenden Andrea Nahles der Weg für Genossen vom Schlage Kühnerts schneller und weiter frei werden, als man bisher anzunehmen wagte.
Inhalt
Ist die SPD auf dem Weg zu einer SED 2.0?
Der Weg kann nun frei werden für tiefrote SPD-Genossen, die das jahrzehntelange „DDR“-Unrecht nicht persönlich miterleben konnten und die fatalerweise offenbar auch nicht bereit sind, sich darüber neutral informieren zu lassen. Dies verwundert nicht, denn in Kenntnis von Staatssicherheit und Bautzen würden die „großen“ Reden, die z.B. Kühnert manchmal schwingt, schnell und jämmerlich in sich zusammenfallen.
Zurück in die 1950er Jahre
Die SPD ist damit innerhalb weniger Monate wieder da angelangt, wo sie Mitte der 1950er Jahre schon einmal war – vor dem Beschluß des Godesberger Programms. Sie steht erneut vor der Frage, ob sie – wie seinerzeit in Bad Godesberg – dem reinen Sozialismus eine Absage erteilt und wieder den Weg einer sozialen Marktwirtschaft anstrebt oder ob die Reise in Richtung einer „DDR 2.0“ gehen soll. Welche Richtung tatsächlich eingeschlagen wird, das hängt entscheidend von den Personen ab, die nach der nun beschlossenen Interimslösung mit einer „Parteiführungs-Troika“ (hatte die SPD schon mehrere Male, jeweils mit Zank und Streit verbunden) an der Spitze der Partei und der Bundestagsfraktion stehen werden.
Speziell für den Parteivorsitz ist die Liste der denkbaren und offiziell zur Amtsübernahme bereiten Personen zur Zeit noch sehr, sehr kurz. Dies könnte ungelernten Sprücheklopfern mit großem politischem Talent den Weg bereiten. „Kevin allein an der SPD-Spitze“: Im Gegensatz zu dem ähnlich klingenden Filmtitel wäre dies nicht nur keine Komödie, sondern eine einzige Tragödie – nicht nur für die SPD, sondern das ganze Land! (tb)
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