bevor ich auf Gold zu sprechen komme, vorab eine kleine Anekdote zu den Irrungen und Wirrungen des Lebens. Ihnen ist sicher bekannt, dass die parteinahen Stiftungen von CDU, SPD, CSU, FDP, Linken und Grünen haben 2017 durch den Staat Zuschüsse in Höhe von 581,4 Millionen Euro erhalten. Das ist ein Rekordwert. In diesem Marktkommentar hat unser Autor Gotthilf Steuerzahler (s.u.) die problematische Finanzierung staatlicher und parteinaher Stiftungen bereits mehrmals unter die Lupe genommen, und selbst der Bund der Steuerzahler hat sich wiederholt kritisch geäußert.
Jetzt hat uns ein Leser auf eine Publikation der FDP nahen Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit aufmerksam gemacht. Diese Studie ist bereits 2017 erschienen und trägt den oberlehrerhaften Titel „Der richtige Umgang mit rechtsradikalen Parolen – Kommunikations-Ratgeber“.
Unter der Überschrift „Rechte Hetze und rechtsradikale Chiffren erkennen“ stellen die Autoren sieben „Kommunikationstypen“ vor. Einen davon nennen sie „den Staat hassend.“ Dazu heißt es: „Der Staatshasser liest Bücher – libertäre Standardwerke von Hayek bis Mises“.
Klassischer Liberalismus jetzt Staatsfeind?
Nun gehören Mises und Hayek natürlich zu den Vätern des Klassischen Liberalismus. Man mag sie als Staatsskeptiker bezeichnen. Dabei sollte man allerdings nicht unterschlagen, dass Ludwig Erhards Vision einer sozialen Marktwirtschaft und deren erfolgreiche Umsetzung auf den Erkenntnissen des Klassischen Liberalismus basierten.
Wer mit Hayek, Mises und Erhard beispielsweise für Selbstbestimmung und Selbstverantwortung eintritt oder sich gegen das staatliche Geldmonopol, die ungezügelte Staatsverschuldung, den Interventionismus – auch in Form von Bankenrettungen – oder eine unausgegorene Währungsunion ausspricht, ist deshalb noch lange kein Staatsfeind. Die Geschichte zeigt jedoch, dass Klassisch-Liberale von rechts- und linksradikalen Regierungen gleichermaßen als deren Feinde verfolgt wurden.
Mises und Hayek sollte niemand mit Rechtsradikalen in einen Topf werfen
Deshalb muss ich klar Stellung beziehen gegen die Absicht der Autoren, klassisch-liberale Positionen zu verunglimpfen, indem sie Mises- und Hayek-Leser in einem Ratgeber über den „richtigen Umgang mit rechtsradikalen Parolen“ unter der Rubrik „Staatsfeinde“ nennen. Fehlt nur noch, dass die Naumann-Stiftung auch Ludwig Erhard zum Staatsfeind erklärt und die Errungenschaften der Sozialen Marktwirtschaft annulliert.
Es gibt viele gute Gründe, Gold zu kaufen. Der Schutz vor politischen Fehlentwicklungen ist einer davon, der Schutz vor Geldentwertung ein anderer. Die ökonomische und politische Großwetterlage in Europa ist sehr bedenklich.
6 gute Gründe, die aus Sicht eines Europäers für Gold sprechen
Deshalb sehen Roland Leuschel und ich im Moment gleich sechs gute Gründe, die aus Sicht eines Europäers für Gold sprechen:
1. Marodes Bankensystem: siehe Kursverfall der „systemrelevanten“ Deutschen Bank
2. Die Fehlkonstruktion Europäische Währungsunion kann nur noch dauerhaft durch eine extrem laxe Geldpolitik am Leben erhalten werden
3. Italien möglicher Austritt aus der Währungsunion
4. Zuspitzung der politischen Lage in Europa als Folge der unsozialen Geldpolitik
5. Drastische Zunahme der Staatsverschuldung seit 2008
6. Gefahr einer europaweiten Rezession.
Kein Wunder also, dass der Goldpreis in Euro gerade ein klares Kaufsignal gegeben hat.
Goldpreis pro Unze in €, 1999 bis 2019
Wir sehen in der leicht nach oben geneigten Seitwärtsbewegung der vergangenen Jahre das Sprungbrett für eine lang anhaltende Hausse – genau wie Anfang des Jahrtausends. Quelle: Stockcharts.com
Goldpreis gibt klares langfristiges Kaufsignal
Wie Sie auf obigem Chart des Goldpreises in Euro sehen, gleicht der Kursverlauf der vergangenen Jahre auf frappierende Weise dem Geschehen am Anfang des Jahrtausends. Damals war es das Sprungbrett für eine lang anhaltende Hausse, in deren Verlauf sich der Goldpreis in Euro mehr als vervierfachte. Welche Goldminen für Sie als Europäer jetzt besonders lukrativ sind, erfahren Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren, den ich zusammen mit Roalnd Leuschel schreibe.
Ihr
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren