Kaum zwei andere Parteien liegen inhaltlich und ideologisch so weit auseinander wie die AfD und die Grünen. Auf der einen Seite die Rechtspopulisten, pauschalen Ausländerhasser und Ewiggestrigen sowie Dieselliebhaber, die am liebsten die DM zurück haben wollen. Auf der anderen Seite die grün-versifften Gutmenschen, die die ganze Welt auf einmal retten wollen, zu diesem Zweck die eigene Bevölkerung mit Abgaben überschütten, alle Grenzen abschaffen und in Deutschland das Fleischessen verbieten wollen.
Mit dem jüngsten Europawahlkampf und dessen Ergebnis wurden die Gräben zwischen den beiden Parteien nochmals ein Stück tiefer. Von einem konstruktiven Diskurs mit dem politischen Gegner ist man auf beiden Seiten meilenweit entfernt. Stattdessen hetzt bzw. redet man lieber öffentlich, sei es in sozialen Medien, Talkshows, Demonstrationen und politischen Reden, eher übereinander statt miteinander. Greta gegen Hitler quasi.
Dass es auch anders gehen kann, haben Dieter Janecek von den Bündnis 90/Die Grünen und Martin Sichert von der AfD bewiesen. Im Rahmen des Bundestagswahlkampfs 2017 haben beide Politiker an der Sendung "Parteientausch" (angelehnt an "Frauentauch on RTL II) vom Bayerischer Rundfunk teilgenommen. Beide haben die Rollen für einen Tag getauscht und haben sich aktiv in den Wahlkampf des anderen eingebracht. Sie wussten aber (angeblich) nicht, mit wem sie es zu tun haben werden.
Natürlich gab es offene und auch unterschwellige Spannungen und beide Seiten werden wohl nie beste Freunde werden. Doch während an anderen Stellen immer und immer wieder zum (Pseudo)-Dialog aufgerufen wird, der dann eh nicht stattfindet, haben die beiden es einfach gemacht.