Goldexperte Markus Bußler: Die Bullen müssen jetzt liefern!

von , 18.12.2020, 17:17 Uhr

Gold konnte sich in der zu Ende gehenden Woche weiter erholen. Die Marke von 1.900 Dollar rückte gestern in greifbare Nähe und wurde im Future sogar kurzzeitig geknackt. Doch der Ausbruch blieb verwehrt.

Das gleiche gilt bei den Aktien vieler großer Goldproduzenten. Egal ob Barrick Gold, Newmont, Kinross oder auch AngloGold Ashanti – die Aktien konnten kaum von dem Anstieg der vergangenen Wochen profitieren.

"Es dürfte vermutlich zwei Gründe geben, weshalb die großen Produzenten kaum profitieren", sagt Markus Bußler. Zum einen scheint eine gewisse latente Angst vor erneuten Minenschließungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu bestehen. Hier gibt es auch schon Beispiele, wenngleich auf freiwilliger Basis. So hat etwa der Uranproduzent Cameco seine Cigar Lake Mine in Kanada vorübergehend geschlossen. Zum anderen haben viele Generalisten ihre Bücher für das laufende Jahr geschlossen und werden vermutlich erst mit Beginn des neuen Jahres wieder Umschichtungen in ihren Portfolios vornehmen. Allerdings zeigten die Charts der meisten Silberproduzenten bereits wieder nach oben. Und das sei ein Indiz dafür, dass Gold und Silber keinesfalls zurück in einem Bärenmarkt seien, sondern sich die Korrektur tatsächlich ihrem Ende entgegen neigt.

Die Meldung der Woche kam sicherlich aus dem Bereich der mittelgroßen Produzenten: Equinox Gold übernimmt Premier Gold im Zug einer freundlichen Übernahme. Die Nevada-Assets von Premier Gold werden im Zuge der Übernahme in eine eigene Gesellschaft ausgelagert, die auf den Namen i-80 Gold hört. In dieser Gesellschaft befindet sich unter anderem South Arturo, die produzierende Mine, die Premier in einem Joint Venture mit Barrick Gold betreibt. "Dieser Spin-out dürfte durchaus interessant werden", sagt Markus Bußler. Nevada ist bekanntlich die Hochburg von Barrick Gold und Newmont. "Ob Barrick wirkliche einen kleinen Konzern als Joint-Venture-Partner haben will?"

Markus Bußler, Goldfilio.de

Robert Schröder