Der Goldpreis lief seit Mitte August 2018 wie am Schnürchen und ist ohne größere Korrekturen stetig um 16 Prozent bzw. 180 US-Dollar gestiegen. Doch seit Ende Februar scheint wieder die Luft raus aus der Rallybewegung. Just in der Näher der Vorjahreshochs versackte Gold wieder in wenigen Handelstagen unter die wichtige 1.300er Marke …
Vor zwei Wochen habe ich Ihnen hier geschrieben, dass die kurzfristigen Sentimentindikatoren für eine bald beginnende kurzfristige Korrektur an den Edelmetallmärkten sprechen. Im großen Bild sei es aber belanglos, ob es jetzt zu einem solchen Rücksetzer komme oder nicht, da meine mittel- und langfristig orientierten Indikatoren und Prognosemodelle rundum bullish sind.
Inzwischen hat tatsächlich eine kleine Korrektur begonnen. In der Spitze ist der Goldpreis knapp 5% gefallen. Das hat ausgereicht, um die mittelfristig orientierten Sentimentindikatoren in den Kaufbereich zu drücken. Diese sehr schnelle Rückkehr der Skepsis ist ein gutes Zeichen. Es passt perfekt zu meinen rundum bullishen Prognosemodellen.
Vor Ausbruch nach oben idealerweise noch ein bisschen seitwärts
Mit nur zwei Wochen ist diese Korrekturphase noch recht kurz. Idealerweise sollte sie in Form einer Seitwärtsbewegung auf dem jetzt erreichten Niveau noch etwas länger anhalten, um ein stabiles Sprungbrett für die nächste Aufwärtsbewegung zu bilden.
Es kann jetzt aber auch wesentlich schneller nach oben gehen. Deshalb achte ich sehr genau auf Kaufsignale bei den Goldminen, da ich diese Korrektur natürlich als günstige Kaufgelegenheit nutzen möchte. Tatsächlich zeigen einige Minenaktien im Moment schon sehr verheißungsvolle Chartformationen, die auf hohe Kursgewinne hindeuten. Lassen Sie sich diese Gelegenheiten nicht entgehen.
Goldpreis pro Unze in $, Preisbänder-Indikator, 2012 bis 2019
Der Goldpreis nähert sich der Nackenlinie (blau) seiner mächtigen Bodenformation. Die roten Kreise kennzeichnen Zeiten, in denen die Gesamtheit unserer Indikatoren extrem bullish war. Quelle: Stockcharts.com
Draghis Scherbenhaufen: Nullzinspolitik ohne Ende
Obwohl die EZB die Zinsen schon seit Jahren auf null gesetzt hat, mehren sich die Zeichen eines Wirtschaftsabschwungs. Angesichts dieser Entwicklung hat EZB-Präsident Draghi am Donnerstag, den 7. März 2019 endgültig kapituliert und verkündet, dass die Nullzinspolitik nicht wie avisiert im Sommer beendet werde, sondern mindestens bis zum Jahresende beibehalten werde. Darüber hinaus werde die EZB ab September dieses Jahres bis 2021 jedes Quartal neue zweijährige Kredite an Banken vergeben.
Damit wird selbst den zentralbank-gläubigsten Zeitgenossen klar, dass von einer Normalisierung in Europa keine Rede sein kann. Die Krise schwelt weiter. Und weil die gigantischen geldpolitischen Ankurbelungsprogramme der vergangenen Jahre nicht die erhoffte Wirkung gezeigt haben, beschließt die Zentralbank weitere Programme. Was bisher nicht funktioniert hat, wird also einfach weiter verordnet.
Ein Arzt, der so verfahren würde, müsste wohl als Kurpfuscher seine Zulassung abgeben. Da haben es Zentralbankbürokraten besser. Sie sind niemandem rechenschaftspflichtig und stehen weitgehend über dem Gesetz.
Schlecht für Deutschland, gut für Gold
Diese Entwicklung ist schlecht für Deutschland und Europa, da sie dafür sorgen wird, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht. Die Folge sind Unruhen und Wahlergebnisse, die sich niemand wünschen kann. Zwar wird inzwischen landauf, landab über steigende Mieten und andere offensichtliche Fehlentwicklungen geklagt. Aber die entscheidende Rolle, die der unseriösen und unsozialen Geldpolitik dabei zukommt, wird von den Massenmedien kaum einmal thematisiert. Wir Bürger werden wie immer in solchen Situationen einfach für dumm verkauft.
Ihr Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
P.S.: Die Bearmarketrally an den Aktienmärkten geht zu Ende. Höchste Zeit für neue Short-Positionen!