Je nach politischer Grundausrichtung werden der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) eine tiefe Verwurzelung im historischen Nationalsozialismus attestiert oder aber dieser Vorhalt wird vehement bestritten. Nach zahlreichen Skandalen hat die Partei inzwischen eine Historikerkommission eingesetzt, um dieses Thema zu klären. Im Gespräch mit der Kultur- und Sozialhistorikerin Edith Friedl wurden Antworten auf offene Fragen zur Geschichte der FPÖ, zu ihrer Verankerung in Teilen der österreichischen Gesellschaft und zu den Defiziten der politischen Linken gesucht. Das Interview führte Norbert Wiersbin.
Dr. phil. Edith Friedl ist Architektin und promovierte Kultur- und Sozialhistorikerin. Ihre akademische Laufbahn begann sie als Assistentin an der Lehrkanzel für Umraumgestaltung der Uni Linz und unterrichtete seit 1991 an der Linzer HBLA. Sie ist Trägerin mehrerer Architekturpreise und Autorin zahlreicher Fachbücher zur urbanen Entwicklung. Darüber hinaus ist sie Mitarbeiterin und Kolumnistin verschiedener gesellschaftskritischer Publikationen. Als politischer Mensch ist sie zeit ihres Lebens „aus guten Gründen“ parteiunabhängig geblieben.
Quelle: NachDenkSeiten