Gasgeschäft mit Katar

von , 16.12.2022, 22:10 Uhr

Während der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und die ihn unterstützenden „Qualitätsmedien“ das jüngste Flüssig-Gasgeschäft mit Katar als Erfolg verkaufen wollen, deckt schon ein zweiter, kritischer Blick das wahre Ausmaß der Katastrophe auf.

Gasgeschäft könnte großer Reinfall werden

Statt ein Erfolg zu sein, ist das Gasgeschäft ein großer Reinfall, weil

• Katar überhaupt erst ab 2026 (!) Gas liefern wird und damit Teile der bis dahin benötigten Gasmengen fehlen werden. Bis 2026 dürfte die deutsche Wirtschaft ohne ausreichende Gasversorgung aber bereits schwere und irreparable Schäden erlitten haben.

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• Habeck bis jetzt aus Katar lediglich 2 Mio. Tonnen LNG ab 2026 über 15 Jahre hinweg vereinbaren konnte oder wollte. 2 Mio. Tonnen LNG entsprechen etwa einer Liefermenge von 3,5 Mrd. m³ Gas. Gemessen an der bisherigen russischen Jahresliefermenge (rd. 52 Mrd. m³) sind dies lediglich knapp 7 %, weshalb man hier wohl kaum von einem „rettenden“ Gas-Geschäft sprechen kann. Noch unverständlicher (und für unser Land peinlicher) wurde es, als der Energieminister Katars gegenüber Journalisten erklärte, dass Deutschland auch deutlich größere Mengen hätte vereinbaren können. China tat dies jedenfalls. Es vereinbarte eine Jahresmenge von 4 Mio. Tonnen LNG und lässt den Vertrag 27 Jahre andauern.

• dümmer und für Deutschland schädlicher man dieses Gasgeschäft nicht hätte abschließen können. So tritt z. B. weder Deutschland noch seine neue „Gas-Beteiligung“ Uniper als Käufer auf, sondern der USÖl-Multi Conoco-Phillips. Dieser soll dann das Gas – möglicherweise mit Aufpreis – an Deutschland weiter liefern.

Gasgeschäft mit Katar Symbolbild - Bild: Pixabay.com / Gustav Brandt
Gasgeschäft mit Katar Symbolbild – Bild: Pixabay.com / Gustav Brandt

Habeck drohte bereits 2016 mit Energiesabotage

Wenn also die USA einmal Sanktionen gegen Deutschland beschließen sollten oder aus einem anderen Grund Conoco-Phillips nicht liefern möchte, könnte Deutschlands Gasversorgung aus Katar schneller als gedacht wieder Geschichte sein. „Krönung“ des Gas-Abkommens mit Katar war aber das diplomatisch ungewohnte Verhalten des Bundeswirtschaftsministers. Dieser kritisierte gleich nach der Vertragsunterzeichnung den Vertragspartner mit dem Erfolg, dass dessen erboster Energieminister die Erfüllung des Vertrages und ohnehin die gesamte Zusammenarbeit mit Deutschland noch einmal überprüfen wollte.

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Es mutete fast an, als würde der Young Global Fellow Leader Robert Habeck das Abkommen ohnehin nur mit dem Ziel der Nichterfüllung unterzeichnet haben. Schließlich drohte er Deutschland bereits im Jahr 2016 die (nun erfolgte) „Energiesabotage“ herkömmlicher, fossiler Brennstoffe für den Fall seiner Regierungsbeteiligung an. Insofern entpuppt sich der von der deutschen „Propaganda“ als Rettung verkaufte Gas-Vertrag mit Katar beim näheren Hinsehen als mögliche Luftnummer. So mancher Beobachter und Diplomat weltweit bezeichnet vielleicht auch deshalb die deutsche Energie- und Umweltpolitik als die derzeit „dümmste Politik der Welt“! (eh)


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