Auf die sehr fragile Lage der Weltwirtschaft habe ich hier zuletzt am 25. Januar dieses Jahres hingewiesen. Es fehlte schon damals nicht mehr viel, um die US-Wirtschaft – und mit ihr den Rest der Welt – nach einer zwar langen, aber gleichzeitig auch sehr schwachen Aufschwungsphase in eine Rezession abgleiten zu lassen.
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In der kürzlich erschienenen März-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren berichtete ich dann darüber, dass ein weiterer wichtiger US-amerikanischer Frühindikator gerade ein Rezessionssignal gegeben hatte. Damit standen für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft fast alle Zeichen auf Sturm – und zwar bevor das Coronavirus für Schlagzeilen sorgte.
Ein Virus bringt das Fass zum Überlaufen
In dieser Situation ist die Weltwirtschaft natürlich überaus anfällig für Störfaktoren jeder Art. Mal sind es steigende Rohstoffpreise oder steigende Zinsen, mal faule Hypothekenkredite oder platzende Immobilienblasen. Dieses Mal scheint ein Virus der Tropfen zu sein, der das Fass zum Überlaufen bringt und den mehr als überfälligen Abschwung auslöst.
Nun sind Rezessionen eigentlich keine Katastrophe, sondern notwendige Bereinigungsprozesse. Sie korrigieren die im Aufschwung entstandenen Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen und bereiten den Boden für den nächsten tragfähigen Konjunkturaufschwung.
Gefährlich wird es erst, wenn Zentralbanker und Politiker versuchen, den natürlichen Wirtschaftszyklus zu bekämpfen. Genau das hat in den vergangenen Jahren in einem nie zuvor gesehenen Ausmaß stattgefunden. Dadurch wurde der Bereinigungsprozess immer weiter hinausgezögert, während die Ungleichgewichte immer größer wurden. Entsprechend heftig droht die nächste Krise auszufallen – ganz unabhängig von der Frage, wodurch sie letztlich ausgelöst wird.
Rezessionssignale werden jetzt bestätigt
Ein entscheidender Baustein meiner makroökonomischen Rezessionsmodelle, auf dessen Bedeutung ich meine Leser immer wieder hingewiesen habe, hat die zahlreich vorhandenen realwirtschaftlichen Warnungen wie eine inverse Zinsstruktur und andere typische Rezessionssignale bisher nicht bestätigt. Das scheint sich jetzt zu ändern. Die kommenden Tage werden wahrscheinlich die Entscheidung bringen. Details dazu und was das für Sie als Anleger bedeutet, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren.
Hohe Überbewertung signalisiert hohe Kursverluste
Gemessen an dem um die Gewinnmarge der Unternehmen bereinigten Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt die fundamentale Bewertung heute über den alten Rekorden der Jahre 1929 und 2000. Die hiermit zum Ausdruck kommende extrem starke Überbewertung garantiert eine sehr schwache langfristige Entwicklung, da die Korrelation dieser Kennzahl mit der 12-Jahresperformance des S&P 500 mit -0,89 sehr ausgeprägt ist.
Darüber hinaus macht die hohe Überbewertung, die auch in allen anderen bewährten Kennzahlen der Fundamentalanalyse sichtbar ist, mittelfristig eine Kursdrittelung des S&P 500 wahrscheinlich, das heißt einen Kursrückgang in den Bereich von 1.000 Punkten. Erst dann wäre die Überbewertung so weit abgebaut, wie es in der Vergangenheit noch in jeder Baisse mindestens der Fall gewesen ist. Ich rede hier also ausdrücklich nicht über ein Worst-Case-Szenario.
Der deutsche Aktienmarkt wird sich einer Baisse an der Wall Street wie üblich nicht entziehen können. Das haben Ihnen die vergangenen Tage bereits nachdrücklich gezeigt. Und es gilt hier umso mehr, da sich der DAX seit 2018 erheblich schwächer entwickelt hat als der S&P 500 und darüber hinaus ein sehr bedenkliches charttechnisches Bild zeigt. Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, hat sich beim DAX nämlich ein großes potenzielles Doppeltop gebildet.
DAX, Momentum-Oszillator, 2017 bis 2020
„Doppeltop im DAX? – Seien Sie vorbereitet“ titelte ich hier am 1. Februar 2020. Quelle: StockCharts.com
Aktien runter, Gold hoch
Aktien runter, Gold hoch. So lautet weiterhin meine Prognose für das Jahr 2020. Mit meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren behalten Sie beide Märkte fest im Blick und lassen sich die großen Gewinn-Chancen, die hier bestehen, nicht entgehen. Im Unterschied zu den allgemeinen Aktienmärkten ist das große Bild des Edelmetallsektors überaus bullish. Bei einigen unserer ausgewählten Goldminenaktien bietet sich Ihnen gerade eine sehr attraktive Kaufgelegenheit. Testen Sie Krisensicher Investieren jetzt 30 Tage kostenlos.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren