Was zum ganz normalen Wahnsinn wurde, greift nun das Fundament des Kapitalismus an. Die Zahl null stellte vor wenigen Jahren noch eine rote Linie dar, die nicht unterschritten werden konnte. Einen Boden nach dessen erreichen es nicht weiter ging. Bei null war Schluss. Nicht jedoch für Zinsen den diese können mittlerweile unter diese Grenze fallen. Inzwischen sind Minuszinsen die neue Normalität, zuerst bei Staatsanleihen und nun auch bei Geldeinlagen.
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"Bares ist Wahres" gewinnt stark an Bedeutung
Ohne Zins vermehrt sich das zurückgelegte Geld nicht mehr und seit der letzten Sitzung der Europäische Zentralbank am Donnerstag, als der Einlagensatz für Banken erneut gedrückt wurde, könnte dies der Anstoß sein, dass Banken beginnen, anders als bisher, auch von ganz normalen Kunden “Verwahrgebühren“ für das ihnen anvertraute Geld zu verlangen. Da auf Bares kein Strafzins erhoben werden kann, gewinnt der Spruch „Bares Ist Wahres“ in der heutigen Zeit, wo genau dieses abgeschafft werden soll, zusätzlich an Bedeutung.
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Zusammengefasst: Die Grundlagen unseres Wirtschaftssystems, wie wir es kennen, sind ausgehebelt und die Funktionsweise des Kapitalismus ist in seinen Grundpfeilern gestört.
Mögliche Rezession würde Zinsen weiter drücken
Gleichzeitig ist es kein Geheimnis mehr, dass die Eurozone auf eine Rezession zusteuert. Als Katalysator entziehen die Finanzmärkte den Notenbanken, die sich zum Teil noch im Krisenmodus aus 2009 befinden (allen voran die EZB), das Vertrauen und glauben nicht, dass diese genügend Munition haben, um die Weltkonjunktur bei einem erneuten Finanzcrash vor dem Fall von der Klippe zu bewahren. Dieses Misstrauen spiegelt sich in der aktuell vorherrschenden oder besser gesagt fast nicht vorhandenen Inflation wider. Schätzungen der Inflation für das kommende Jahr orientieren sich im Bereich von 1,1% was einem Tiefstwert entspricht und die EZB letztlich auch dazu gezwungen hat, erneut an der Zinsschraube zu drehen.
Anleihen-Markt in Europa auf Talfahrt
Ein weiterer Messstab für die umhergehende Angst sind die Anleihenmärkte, deren Zinsen sich auf Talfahrt befinden. Ob Spanien, Frankreich, Portugal oder Deutschland, überall markieren die Renditen neue Tiefs. So fielen die zehnjährigen Bundesanleihen zuletzt auf minus 0,27%. Sprich wenn der Staat sich verschuldet bekommt er Geld geschenkt. In der Theorie könnte dies sogar dazu führen, dass auch Privatpersonen Geld geschenkt bekommen, sobald sie eine zehnjährige Hypothek auf ihr Haus aufnehmen. Was früher Geld gekostet hätte, wird möglicherweise schon bald mit Geld vergütet.
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Kommt es jetzt in dieser Woche auch noch zu einer Zinssenkung der FED (Die den Leitzins in den USA über die vergangenen Jahre zumindest auf 2,5% angehoben hat und diesen somit wieder senken kann, ohne unter die magisch Null zu geraten.) würde dies den Dollar abschwächen und den Euro Stärken, was die bereits Wackelige europäische Wirtschaft zusätzlich belasten würde.
Schwache Banken, eine wacklige Wirtschaft und eine Zentralbank ohne Munition. Der Funken, um diesen hoch explosiven Sprengstoff zu entzünden heißt Panik und wenn diese an den Finanzmärkten ausbricht, werden den Rettern aus 2009 die Hände gebunden sein, was die Finanzwelt endgültig aus den Fugen werfen dürfte. Dies ist für uns kein Grund zur Panik, denn wir bespielen seit eh und je beide Seiten des Marktes und gehen im aktuellen Umfeld in allen großen Indexen Short.
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