EU-Regime-Change-Vorbereitungen in Weißrussland

von , 25.11.2020, 21:08 Uhr

Der Definition nach beginnt ein Krieg, wenn eine fremde Regierung einen politischen oder wirtschaftlichen Angriff auf ein Land vorbereitet und dann startet. Er beginnt also nicht erst mit dem Schusswechsel, sondern bereits vorher mit einem ökonomischen und/oder politischen Vorspiel, wozu u.a. Sanktionen oder sogenannte „Regime-Change-Vorbereitungen“ zählen. Ziel ist stets, eine legitime Regierung vom Ausland heraus zu beseitigen.

Neue Kriege sind Gewohnheit geworden

Leider haben wir uns seit dem Zusammenbruch des Ostblocks vor nunmehr 30 Jahren daran gewöhnt, daß sowohl Regierungsumstürze als auch militärische Auseinandersetzungen, also immer neue Kriege, geradezu üblich wurden. Lediglich weil in einer sehr gleich berichtenden Presse, die deshalb mitunter als Propaganda empfunden wird, regelmäßig halbwegs akzeptable Begründungen für derartige Kriege geliefert werden, empfinden die Bürger der Angriffsländer dies nicht als Krieg. Entsprechend verurteilten sie ihre Regierungen für derartiges Verhalten auch nicht.

Private Syndikate sind auch Kriegstreiber

Von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt sind aber nicht mehr nur Regierungen, sondern auch private Syndikate zu Treibern moderner Kriege geworden: Immer mehr derartige Interventionen werden nämlich von privaten Kreisen in privaten Denkfabriken wie z.B. dem Council on Foreign Relations oder dem World Economic Forum (die mit den wichtigsten Regierungen i.d.R. eng verzahnt sind) geplant, verabredet und abschließend vorbereitet. Die jeweiligen Regierungen sind häufig nur „Mittäter“, wobei sie oft nicht den eigenen Wahlbürgern dienen, sondern internationalen Globalisten, die sich allein ihren geschäftlichen Interessen verpflichtet fühlen. Daß dabei nicht selten auch „finanzielle Überzeugungsarbeit“ bei dafür nützlichen Politikern geleistet wird, zeigte nicht erst der Joe Biden-Skandal in der Ukraine (vgl. „Vertrauliche“ vom 3.11.2020, Tz. 2).

Von der Leyen: 65 Mio. Euro für weissrussische Opposition

Abgesehen von einem Fall in Österreich (Regierungssturz mit dem sogenannten „Ibiza-Video“) ist die Europäische Union bislang noch nicht selbst als Betreiber und Täter bei „Regime-Change-Angriffen“ auf Mitglieds- oder Anrainerstaaten hervorgetreten. Das hat sich nun mit der ehemaligen deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) als neuer EU-Kommissionspräsidentin geändert.

Ganz offen ließ sie europäische Steuergelder in Höhe von 65 Mio. Euro bereitstellen, um damit eine neue weißrussische Opposition zu finanzieren, was de facto einem Angriff auf die Regierung des Landes gleichkommt. Dabei kooperiert der umstrittene Spekulant George Soros mit den Verantwortlichen in Berlin und Brüssel. Offenkundiges Ziel ist es, die aktuelle, pro-russische Regierung zu entfernen und durch eigene Handlanger zu ersetzen. Manche kritische Beobachter, die die genaue Vorgehensweise der ausländischen „Beeinflusser“ analysierten, sprechen bereits von einem aus anderen Fällen längst bekannten Schema, das wie aus einem entsprechenden Handbuch entnommen anmute.

OSZE lehnte Entsendung von Wahlbeobachrer nach Weissrussland ab

Die politischen Angriffe vorhersehend hatte Weißrussland die OSZE (Organisation zur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) gebeten, für die kürzliche Wahl Beobachter zu entsenden, um sich damit von der Ordnungsmäßigkeit der Präsidentschaftswahlen selbst überzeugen zu können und diese zu überprüfen. Doch die OSZE lehnte dieses Ansinnen ab! Die Gründe für die Ablehnung lassen sich leider nur vermuten. Wichtige Hinweise dazu gibt aber das Verhalten auch der deutschen Regierung. So empfing z.B. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die sogenannte weißrussische Oppositionsführerin Swjatlana Zichanouskaja in Berlin, um ihr die volle deutsche Unterstützung für den offenbar geplanten „Regime-Change“ zuzusichern und dies auch nach außen zu dokumentieren. Ferner wurde ihr für den Fall eines erfolgreichen Regierungswechsels („Putsches“) ein Geschenk von bis zu 4 Milliarden US-Dollar aus steuerfinanzierten EU-Geldern in Aussicht gestellt. Es kann also kaum einen Zweifel mehr daran geben, daß statt der weißrussischen Bürger in Zukunft fremde, ausländische Kräfte die Politik Weißrusslands bestimmen wollen und dafür einen „politischen Angriffskrieg“ gestartet haben.

Schaut man sich einmal die bisherigen Ergebnisse des Maidan-Putsches in der Ukraine an, kommt man nicht umhin festzustellen, daß sich daraus ein gegen große Teile der eigenen Bevölkerung gerichteter Krieg entwickelt hat. Ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung sah sich zur Flucht gezwungen, fast zwei Drittel der ertragreichen Schwarzerdeböden befinden sich inzwischen in der Hand eines internationalen Syndikates, das „zufälligerweise“ den Putsch finanziell unterstützte. Die Industrie des Landes liegt am Boden, es kam zu einer flächendeckenden Verarmung der ukrainischen Bevölkerung, während sich gleichzeitig international gestützte Oligarchen interessanter wirtschaftlicher Bereiche des Landes bemächtigten.

Hunter Biden: 500.000 US-Dollar von Gasnetzfirma Burisma

So wird die Gasnetzfirma Burisma, deren Name untrennbar mit dem eingangs angesprochenen Biden-Skandal verbunden ist und wo der mit Drogenproblemen behaftete Sohn Joe Bidens, Hunter Biden, über 500.000 US-Dollar Jahressalär kassiert, genauso von einem ausländisch kontrollierten Syndikat beherrscht wie viele andere ukrainische Betriebe auch.

Vor diesem Hintergrund ist es eigentlich unverständlich, warum Berlins und Brüssels Verantwortliche auch Weißrussland ein ähnliches Schicksal erleiden lassen wollen! Eigentlich wäre es doch viel wichtiger, auch außerhalb der EU-Grenzen so gut es geht für Frieden und sich ausbreitenden Wohlstand zu sorgen, um weitere Flüchtlingskatastrophen und wirtschaftliches Elend und damit eine Überstrapazierung der europäischen Sozialsysteme so gut es geht zu verhindern. (eh)


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