Im Gegensatz zu den früheren NSDAP-Mitgliedern mußten sich die tiefroten SED-Genossen nach der deutschen Wiedervereinigung keiner grundsätzlichen Überprüfung unterziehen, stellte neulich der versierte Journalist Helmut Markwort sehr zutreffend fest.
Inhalt
Birgit Keller besaß auch ein SED-Parteibuch
Es kam in Sachen des Parteinamens der SED nur zu verschiedenen Häutungen, die bis zur heutigen Bezeichnung „Die Linke“ führten. Und noch immer sitzen etliche alte SED-Kämpfer im Deutschen Bundestag. Einer der bekanntesten unter ihnen ist Gregor Gysi, der bereits in der SED-Diktatur jahrzehntelang ganz oben schwamm. Viele SED-Obere schafften es auch in die Landtage der neuen Bundesländer. In Thüringen gehörten beispielsweise 16 der aktuell insgesamt 29 Landtagsmitglieder der Linkspartei bereits der ersten SED-Folgeorganisation PDS an. Unter ihnen Parlamentspräsidentin Birgit Keller, die bereits ein SED-Parteibuch besaß. Deutschlandweit bekannt machte sich in diesem Jahr die Linksparteifraktionsvorsitzende Susanne Hennig-Wellsow, indem sie dem zum thüringischen Ministerpräsidenten gewählten Thomas Kemmerich einen Blumenstrauß vor die Füße warf. Sie gehört einer Parteigruppierung an, die vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestuft wird. Dies hindert ihre tiefroten Genossen nicht daran, sie als eine der künftigen Parteivorsitzenden in Erwägung zu ziehen.
Linke "rechtsidentisch" zur SED
So wenig die tiefroten Genossen an die zweifelhafte Vergangenheit ihrer Vorgängerorganisation erinnert werden wollen, umso mehr pochen sie gerade darauf, wenn es um das stattliche Parteivermögen geht. So schwor deren damaliger Bundesschatzmeister Karl Holluba im Jahr 2009 vor dem Berliner Landgericht an Eides statt, daß die Linke über mehrere Stationen hinweg mit der früheren SED "rechtsidentisch" sei. Es ging schließlich um viele Millionen Parteivermögen. Spätestens nach der nächsten Bundestagswahl wird es interessant sein zu beobachten, ob und inwieweit SPD und Grüne sich an diese Tatsachen noch erinnern wollen . . .? (tb)
Die vom Verlag Arbeit und Wirtschaft seit 1951 herausgegebenen ‚Vertraulichen Mitteilungen‘ liefern Ihnen Woche für Woche ausgewählte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage und sichern Ihnen damit den gerade in der heutigen Zeit so wichtigen Informationsvorsprung.
Besuchen Sie uns im Internet unter www.vertrauliche-mitteilungen.de