Geht es um die tatsächliche Gesamtzahl der seit dem Jahr 2015 unser Land erreichenden Migranten oder gar die damit verbundenen Kosten, macht der kritische Ökonom und früher hochrangige politische Beamte Joachim Jahnke ein „Kartell des amtlichen Schweigens“ aus. Offiziell liegt die Zahl der zwischen 2015 und Januar 2019 gestellten Asylerstanträge bei 1,54 Millionen, wobei natürlich die „Untergetauchten“ gar nicht erst erfasst werden konnten.
Kritische Fachleute schätzen deren Zahl auf rund 250 000. Hinzu kommen die im Rahmen des „Familiennachzugs für Asylberechtigte“ bereits eingereisten oder noch einreisenden Angehörigen. Dies können Ehepartner oder minderjährige Kinder sein, bei noch minderjährigen Flüchtlingen auch deren Eltern und minderjährige Geschwister. Nach Auskunft des Auswärtigen Amtes soll es bis 2018 rund 160 000 derartige Einreisen gegeben haben (mit etlichen weiteren Einreisen ist hier zu rechnen, weil die dazu über die Botschaften abzuwickelnden Formalien zum Teil recht zeitaufwendig sind). Insgesamt ist also davon auszugehen, daß seit dem Jahr 2015 mindestens 1,95 Millionen „Flüchtlinge“ Deutschland erreichten.
Zu freiwilligen Rückreisen oder Abschiebungen kam es im gleichen Zeitraum in nicht einmal 100 000 Fällen. Dies ist, wie eingeweihte Kreise zu berichten wissen, nicht nur eine Folge mangelnder Kooperation der Ausreisepflichtigen und der Aufnahmeländer. Es wird vielmehr auch in der Bundespolizei immer schwieriger, genügend Beamte zur Begleitung der Abschiebeflüge zu finden. Zum Bildungsniveau der meisten „Flüchtlinge“ und deren Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt verbieten sich an dieser Stelle pauschale Feststellungen. Jedenfalls sind und bleiben mit recht „stabiler“ Tendenz beinahe zwei Drittel der aus nicht-europäischen Staaten hierhergekommenen Menschen als Arbeitslose oder sogenannte „Aufstocker“ von öffentlichen Sozialleistungen abhängig.
Und diejenigen, die in Lohn und Brot stehen, arbeiten oft auf Basis von Zeitarbeitsverträgen, die bei jedem Konjunktureinbruch in Gefahr geraten. Auf Basis dieser Zahlen kam das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) für Bund und Länder zusammen auf jährliche Kosten von rund 50 Mrd. €. Dies ist ein Wert, den auch der Sachverständigenrat bereits für das Jahr 2017 errechnete. Der Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg fand dafür bereits im Januar 2018 in einem Interview die passenden Worte: „Wenn man sich einmal vorstellt, daß das nicht besonders hoch qualifizierte Menschen waren, die zum Teil auch gar nicht mehr so jung waren, dann muss man klar sehen, daß diese Menschen im Lebenszyklus bei weitem nicht das zahlen, was sie vom Sozialstaat in Deutschland an Leistungen erwarten.“
Nach seinen Berechnungen dürften im Laufe der Jahre pro hier aufgenommenem „Flüchtling“ die Staatskassen mit einem Betrag zwischen 350 000 € und 450 000 € belastet werden. Über die Jahre hinweg ergibt sich hieraus ein Barwert von einer runden Billion Euro, was rund dem Doppelten der im vergangenen Jahr von Bund und Ländern eingenommenen Steuern oder dem derzeitigen Börsenwert aller DAX-Unternehmen entspricht! „Es wird wirklich Zeit für amtliche Vollkosten-Schätzungen“, mahnt Jahnke. Man kann ihm nur zustimmen. (Tb)
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