In den USA ist die offizielle Inflationsrate im Juni auf 5,4% gestiegen. Das Geld der Amerikaner hat in den vergangenen 12 Monaten also 5,4% seiner Kaufkraft verloren. Wenn man die bis 1980 gültige Methode zur Inflationsberechnung anwendet, ist die Geldentwertung sogar noch deutlich stärker ausgefallen.
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Die Inflation sei nur „vorübergehend“, beteuern die Zentralbanker. Deshalb würden sie nicht einschreiten, sondern ihre ultralaxe Geldpolitik beibehalten. Selbst wenn das so wäre, ändert das nichts daran, dass die Kaufkraft des Dollars deutlich abgenommen hat. Was immer die Zentralbanker mit „vorübergehend“ meinen, es bedeutet nicht, dass dieser Verlust jemals wieder aufgeholt werden wird. Er ist real und dauerhaft – und weitere Geldwertverluste werden hinzukommen.
Strategiewechsel der EZB
Voller Neid scheint Präsidentin Christine Lagarde ihre US-amerikanischen Kollegen zu beobachten. Offenbar will sie es ihnen gleich tun und auch Ihr Geld, den Euro, entwerten. Das hat sie am Donnerstag, den 8. Juli 2021 deutlich gemacht. An diesem denkwürdigen Tag hat die EZB ihre im Januar begonnene und pompös vermarktete „Strategieüberprüfung“ beendet.
Das anschließend bekannt gegebene Ergebnis wurde im Handelsblatt als „erster Strategiewechsel seit fast 20 Jahren“ bezeichnet. In der Pressemitteilung der EZB heißt es: „Neue Strategie sieht symmetrisches mittelfristiges Inflationsziel von 2% vor.“ Was genau damit gemeint ist, verdeutlichte Lagarde auf ihrer Pressekonferenz, indem sie sagte: „Die neue Formulierung macht klar, dass zwei Prozent keine Obergrenze sind.“ In der Presseerklärung heißt es: „Dies geht unter Umständen damit einher, dass die Inflation vorübergehend leicht über dem Zielwert liegt.“
Anleihenkäufe: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht
Erinnern Sie sich: Die ersten und aus heutiger Sicht geradezu bescheidenen Anleihenkäufe der Zentralbanken wurden ausdrücklich als „vorübergehende Notfallmaßnahme“ bezeichnet. Das ist jetzt 13 Jahre her, und weltweit kaufen Zentralbanken auch heute noch Monat für Monat Anleihen in dreistelliger Milliardenhöhe. Der Begriff „vorübergehend“ hat für Zentralbanker offenbar eine andere Bedeutung als im normalen Sprachgebrauch.
Darüber hinaus ist von „vorübergehend“ inzwischen auch gar keine Rede mehr, im Gegenteil. So heißt es in der aktuellen Pressemeldung der EZB zu diesem Thema: „Ankäufe von Vermögenswerten (…) bleiben fester Bestandteil des Instrumentariums der EZB und werden gegebenenfalls eingesetzt.“
Mit der Akzeptanz einer höheren Geldentwertung wird es nicht anders sein. Sie können sich also darauf einstellen, dass die Inflation auch in Europa nicht nur „vorübergehend leicht über dem Zielwert“ liegen wird. Die Weichen sind gestellt. Details zu diesem brisanten Thema können Sie in der Juli-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren lesen.
Gold gibt neue Kaufsignale
Passend zu dem klar formulierten Willen der Zentralbanker, Ihr Geld zu entwerten, hat Gold neue Kaufsignale gegeben. Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, ist der Goldpreis wieder über die eingezeichnete Abwärtstrendlinie gestiegen, nachdem er zuvor die Unterstützung bei 1.750 $ pro Unze erfolgreich getestet hatte. Gleichzeitig hat der Momentum-Oszillator, den Sie im unteren Teil des Charts sehen, ein Kaufsignal gegeben.
Goldpreis pro Unze in $, Momentum-Oszillator, 2020 bis 2021
Der erneute Anstieg über die Abwärtstrendlinie und das Kaufsignal des mittelfristigen Momentum-Oszillators sind bullishe Signale. Quelle: StockCharts.com
Auch ein sehr wichtiger längerfristiger Indikator, auf den ich hier nicht näher eingehen kann, steht jetzt ebenfalls unmittelbar vor einem neuen Kaufsignal. Diese Konstellation deutet darauf hin, dass der Goldpreis in den kommenden Monaten auf neue Hochs steigen wird. Deshalb empfehlen wir unseren Lesern den Kauf einer weiteren sehr aussichtsreichen Goldminenaktie. Die Details erläutere ich in der Ende des Monats erscheinenden August-Ausgabe von Krisensicher Investieren. Lassen Sie sich die damit einhergehenden lukrativen Chancen nicht entgehen und lesen Sie Krisensicher Investieren – 30 Tage kostenlos.
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren