Sie haben ein börsennotiertes Unternehmen? Ihr Unternehmen hat mehr als drei Vorstandsmitglieder? Dann ist künftig eines davon sicher eine Frau. Das hat die Bundesregierung mit einem Gesetzesentwurf ausgerechnet am Tag der Heiligen Drei Könige in die Wege geleitet – wie passend.
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Dem Gesetz muss der Bundestag zwar noch zustimmen, aber die Chancen stehen da gut. Ist auch von dieser Seite alles in trockenen Tüchern, bewegt sich Deutschland in diesem Bereich in die vordersten Reihen und setzt ein weiteres klares Zeichen: die Zeiten des Patriarchs sind gezählt.
Was halte ich davon? Nichts halte ich von staatlichen Eingriffen in Wirtschaft oder Gesellschaft die Menschen vorschreibt was Sie zu tun oder zu lassen haben. Jedoch sollte spätestens in diesem Jahr selbst dem größten Naivling aufgefallen sein, mit welcher schieren Geilheit der Staat in alle Bereiche unseres Lebens eingreift. Immer mit dem Beisatz das die anderen die Feinde der Demokratie sind.
Auswirkung der Frauenquote auf die Wirtschaft
Neben dem bereits vorgeschriebenen 30%igen Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten deutscher börsennotierter Unternehmen war der nächste Konsequente Schritt auch Regelungen für Vorstände zu schaffen, was nun scheinbar gelungen ist.
Was bedeutet das aber? Neo-liberalen Staatsgegnern wird zwar diese Maßnahme nicht gefallen, umso mehr aber denen, die auch Werte-orientiert auf die Märkte blicken. Positioniert man diese Maßnahme im größeren Bild der Kapitalmarktentwicklung der letzten Jahre, so wird man sehen, dass sich diese Frauenquote in eine ganze Reihe von Maßnahmen fällt, die die börsennotierten Unternehmen salonfähig machen sollen. Denn moralisch und nach außen glänzen soll es ja.
Diese Unternehmen unterliegen immer mehr Auflagen der guten Unternehmensführung (Corporate Governance). Hierunter fallen verbesserte Aktionärsrechte (siehe Deutscher Corporate Governance Kodex oder die Aktionärsrichtlinie II), strengere Regelung der Vorstandvergütung und erhöhter Fokus auf ESG-Themen (Environment, Social, Governance). Die neue Frauenquote fällt unter das „S“ von ESG und fördert somit die Chancengleichheit.
Es gibt durchaus Studien die besagen das Frauen in Vorständen oder Top Positionen Unternehmen besser Performen lassen.
Neben diesen normativen Argumenten für eine Frauenquote und Regelungen zu anderen immateriellen Aspekten der Wirtschaft, gibt es auch etwas für die Milton-Friedman-Anhänger: Unternehmen, die nachhaltig geführt werden und sich ihrer sozialen Verantwortungen stellen, schlagen durch alle Märkte hinweg die weniger rücksichtsvollen Wettbewerber.
Top-Performer mit weibliche Mitgliedern an Schlüsselpositionen im Vorstand
Die Renditen sind höher, die Volatilität ist geringer und die gesellschaftliche Last ist auch reduziert. Konkret kann man sehen, dass einige Unternehmen, die wir als Top-Performer immer wieder in den Vordergrund rücken, weibliche Mitglieder an Schlüsselpositionen im Vorstand haben.
Dazu zählen die Deutsche Post (Finanzen), Deutsche Börse (Compliance) und Allianz (jeweils Asset Management, Operations und IT).
Auch wenn der Erfolg dieser Unternehmen nicht ausschließlich von einer hohen weiblichen Besetzung von strategischen Vorstandspositionen abhängt, fällt dieser Umstand in das Gesamtpaket von gewissenhafter Unternehmensführung, welche künftigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg bestimmt. Darauf zielt auch die Bundesregierung mit diesem Entwurf ab.
Muss und sollte der Staat alles regulieren?
Nur ist die Frage ob man unserem Staat folgend alles regulieren und mit Vorschriften belegen muss? Ich habe dabei grundsätzlich Bauchschmerzen. Ich brauche und möchte keinen Big Brother der mir alles vorschreibt. Wenn eine Frau für eine Stelle am besten geeignet ist, dann profitiert das ganze Unternehmen davon, hier geht es nicht um Geschlechter sondern darum wer die beste Person für den Job ist.
Wie sehen Sie das liebe Leser? Gerne möchte ich über die Meinungen anderer erfahren.
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