Deutsche und europäische Bankaktien gehörten im letzten Börsenjahr zu den großen Verlierern. Der Euro-Stoxx-Bankenindex fiel um 28 Prozent und damit deutlich stärker als der DAX mit "nur" 18 Prozent. Die Deutsche Bank büßte mit Minus 46 Prozent fast die Hälfte ihres Wertes ein. Die de facto halbstaatliche Commerzbank (ISIN: DE000CBK1001) setzt mit fast Minus 54 Prozent noch einen obendrauf.
Ein Cocktail an Problemen …
Die Gründe für das Kursdebakel sind bekannt: Handelskrieg zwischen USA und EU sowie China, Angst vor einem harten Brexit, verodnete Straf- bzw. Negativzinsen seitens der EZB und natürlich auch hausgemachte Probleme. Dennoch könnte jedoch besonders für die Commerzbank das noch junge Börsenjahr deutlich besser werden, als Anleger und Aktionäre derzeit vermuten würden …
Technische Gegenreaktion oder mehr?
In den ersten Handelstagen 2019 steht der Aktienkurs der Commerzbank bereits gut 8 % im Plus. Bezogen auf die 2018er Tiefs bei 5,50 EUR ging es hier aber zwischenzeitlich bereits fast 17 % nach oben. Bei solchen vergleichsweisen geringen Kurssprüngen, könnte man geneigt sein selbige schnell als technische und überfällige Gegenreaktion abzutun. Besonders nach einer Kurshalbierung wäre das ja nichts Ungewöhnliches. Doch, wenn man sich anschaut, wo genau die laufende Erholung gestartet ist, wird daraus gleich an ganz anderer Schuh …
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Mehrjährige Bodenbildung möglich
Nimmt man die jüngsten Tiefs (5,50 EUR) aus 2018, das Tief aus 2016 (5,31 EUR) und das Tief aus 2013 (5,33 EUR), so lässt sich damit ein langjähriger potenzieller Boden ausfindig machen, der aktuell jedoch noch in keinster Weise dazu einlädt sich hier gegen den Trend zu stellen und den Helden zu spielen. Dafür gibt es (noch) keinerlei Signale!
Ca. 6 und 6,50 EUR sind wichtige Marken
Sollte sich aber die gestartete Erholung weiter ausdehnen und steigt die Commerzbank-Aktie auf 6 oder gar über 6,50 EUR, so könnte das der Beginn der skizzierten Aufwärtsbewegung zurück auf 11 bis 14 EUR sein, wo sich eine breite und langfristige Widerstandszone befindet, die sich bestens als mittelfristiges Kursziel eignet.
Klar, 14 EUR klingen heute utopisch, doch schreiben Sie die Commerzbank und auch den gesamten Bankensektor nicht zu früh ab und behalten Sie sie bzw. ihn wenigstens im Hinterkopf. Die letzten Jahre ist die Aktie schon zwei Mal wie Phoenix aus der Asche gestiegen. Warum nicht jetzt ein drittes Mal?
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.
Viele Grüße,
Ihr Robert Schröder