Coinbase Börsengang – Das war perfektes Timing!

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Der amerikanische Handelsplatz für Krypotwährungen, Coinbase, hat am 25. Februar nun offiziell den Prozess für seinen Börsengang im Rahmen einer DPO (Direct Public Offering, oder auch „direct listing“) eingeleitet. Bereits gegen Ende 2020 ließ Coinbase vermuten, dass ein Börsengang anstehen könnte, nachdem das Unternehmen aus San Francisco vorläufige Dokumente bei der Securities and Exchange Commission (SEC), dem amerikanischen Äquivalent zur deutschen BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) und der europäischen ESMA (European Securities and Markets Authority), einreichte und somit schon die Aufmerksamkeit von Investoren auf sich zog. 

Strategischer hätte weder der Zeitpunkt noch die Form des Börsengangs der größten amerikanischen Handelsplattform für Kryptowährungen kommen können. Auf der einen Seite ist das allgemeine Interesse am Kryptomarkt stark angestiegen, was sich in explodierenden Kryptokursen widerspiegelt. Auf der anderen Seite, und aus technischer Sicht auch ganz interessant, ist steht die Form des Börsengangs, welche keine IPO (Initial Public Offering), sondern, wie vorhin schon erwähnt, eine DPO ist. Das bedeutet, dass Coinbase seinen Aktienbestand nicht erhöhen wird, um die bestehenden Anteile nicht zu verwässern. Dazu kommt, dass die Kosten einer DPO im Vergleich zu einer IPO entscheidend geringer sind, da im Zuge des Listings keine Vermittler im Spiel sind. Das bedeutet, dass das Unternehmen keine Kosten an Finanzinstitute für die Vermittlung der Aktien (z. B. Broker oder Banken) anfallen. Deshalb muss ein Unternehmen, das sich für eine DPO entscheidet, selbst dafür sorgen, dass die Anteile an den Mann kommen. Für bereits bekannte und für Investoren interessante Unternehmen, wie Coinbase, ist dies eine bevorzugte Methode, da man sich relativ sicher sein kann, dass eine hohe Nachfrage an den Anteilen entstehen wird. Doch was macht Coinbase als Investition so attraktiv? 

Handelsvolumen auf Coinbase Plattform in Milliarden US Dollar

Obwohl das Unternehmen erst im Jahre 2012 gegründet wurde, wuchs es auf einen beträchtlichen Jahresumsatz von über $1 Milliarde an. Derzeit benutzen über 43 Millionen Trader Coinbase, um ihre Kryptowährungen zu handeln und bis dato wurden knapp eine halbe Trillion US-Dollar über die Plattform gehandelt. Somit ist das Unternehmen ein zentraler Pfeiler in der stetig wachsenden Kryptowelt. Durch das immense Handelsvolumen, welches Bitcoin, Ethereum & Co. mittlerweile aufweisen, gewinnt auch die Qualität der Handelsplätze an Bedeutung. Wir können an dieser Stelle auch eine passende Analogie zum kalifornischen Goldrausch ziehen. Beginnend in 1848 strömten Massen an Menschen nach Kalifornien, nachdem sich herumgesprochen hatte, dass dort Gold gefunden wurde. Natürlich haben einige auch etwas Gold gefunden, aber wirklich reich wurden Unternehmer, die Spaten, Pickel und Sieb verkauften. Eine ähnliche Entwicklung könnte sich auch hier durchsetzen. Auch wenn viele an den Kryptowährungen verdienen, so ermöglichen Broker, wie eben Coinbase, und gewinnen am Handel in beide Richtungen.

Coinbase Trading Volumen in Milliarden US Dollar

Ein weiterer Faktor ist zudem interessant bei dem Geschäftsmodell des Unternehmens. Dadurch, dass sich die Kryptos so stark entwickelt haben, ist der Erfolg von Coinbase maßgeblich von der Kursentwicklung dieser Währungen abhängig. Dies kann Fluch und Segen zugleich sein. Auf der einen Seite könnte dies enormes Wachstum bedeuten, wenn der Wert der Kryptowährungen weiter so radikal steigt. Man könnte fast so weit gehen zu vermuten, dass sich die Aktie von Coinbase wie ein Krypto-ETF verhalten könnte, was die allgemeine Wertentwicklung des Marktes widerspiegelt. Je mehr Coinbase seine zentrale Stellung in diesem Markt ausbaut, desto wahrscheinlicher ist diese Entwicklung.

Coinbase Wallet (Depot) Eröffnungen in Millionen Nutzer

Andrerseits besteht aber auch ein Volatilitätsproblem. Wer Kryptos handelt weiß, dass auch mit extremen Schwankungen nach unten zu rechnen ist. Dementsprechend wäre das Unternehmen auch diesen Dynamiken unterlegen und würde zu einigen Ungewissheiten in der Kapitalplanung führen. Um in so einem Umfeld flexibel bleiben zu können wird der Verwaltungsrat sicherlich jährlich weitgehende Freiheiten zu Aktienrückkäufen und Wiederausgabe von Aktien in der Hauptversammlung erbitten, was in Zeiten von Shareholder Activism zunehmend schwieriger sein dürfte. Dementsprechend wird Coinbase einen Weg finden müssen, sich von den Risiken auf der Unterseite der Kryptowährungen zu schützen.

Insgesamt dürfen wir aber auf dieses Unternehmen gespannt sein. Mit dem Einreichen des S1-Dokuments, was dazu dient die Anteile des Unternehmens bei der SEC zu registrieren (US Börsenaufsicht), ist eigentlich der Listing-Prozess voll im Gange. Dementsprechend sollten wir auch bald die antizipierten Anteilsscheine kaufen können. Besser hätte es Coinbase nicht timen können. Während Bitcoin & Co. in aller Munde ist und die meisten bereits über Coinbase handeln, bieten die Jungs gleich ihre Anteile mit an. Dies könnte direkt zu einem Boom am ersten Handelstag führen. Dazu kommt, dass durch die DPO ja keine weiteren Anteile entstehen und es somit nur eine limitierte Anzahl gibt, was den Preis nochmals antreiben dürfte. Bereits jetzt steht fast schon fest, dass wir es hier mit einem sehr volatilen Kandidaten zu tun haben werden.

Was halten Sie vom kommenden Coinbase Börsengang und können Sie sich vorstellen selbst Anteile von Coinbase zu erwerben?

Anmeldung: www.hkcmanagement.de

© Philip Hopf Hopf-Klinkmüller Capital Management GmbH & Co. KG