Nachdem der Goldpreis im April und Mai dieses Jahres gut 14% zulegte, hat er im Juni einen Großteil dieser Gewinne wieder abgegeben. Als Begründung wurde in der Presse eine geradezu kuriose Erklärung bemüht: Von der US-Zentralbank sei eine weniger laxe Geldpolitik in Aussicht gestellt worden, das habe den Goldpreis unter Druck gebracht.
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Konkret sagte Fed-Chef Jerome Powell, er und seine Kollegen würden jetzt „darüber nachdenken, die Anleihenkäufe zurückzufahren“. Allerdings sei die Zinswende „noch weit entfernt“. Es gehört schon viel Phantasie dazu, darin eine härtere Gangart der Gelddrucker zu sehen, die weiterhin jeden Monat mit Käufen in Höhe von 120 Mrd. $ die Anleihenmärkte manipulieren und ihre Nullzinspolitik ausdrücklich beibehalten wollen.
Diät beginnt erst in zwei Jahren
Ein amerikanischer Analyst hat das aktuelle Vorgehen der Fed mit einer Gruppe Übergewichtiger verglichen, die ihre Essgewohnheiten beibehalten, aber den Beginn einer Diät in zwei Jahren in Aussicht stellen. Besser kann man das belanglose und manipulative Gerede der Zentralbanker kaum auf den Punkt bringen.
In Bezug auf die stark gestiegene Inflation hat Powell jetzt erstmals eingestanden, dass sie höher ausfallen könnte und das für einen längeren Zeitraum als bisher von der Fed propagiert wurde. Dass die Zinsen trotzdem erst in frühestens anderthalb Jahren angehoben werden sollen, spricht Bände. Deshalb sehe ich in dem jüngsten Kursrückgang der Edelmetalle eine klare Kauf-Chance, die es in Zukunft nicht mehr so häufig geben wird.
Gute Gründe für neue Inflationsära
Das gilt umso mehr, da es inzwischen außerordentlich gute Gründe für anhaltend hohe Inflationsraten und den Beginn einer neuen Ära der Stagflation gibt. Details zu dieser für jeden Verbraucher und Anleger sehr wichtigen Entwicklung lesen Sie in unserer vor wenigen Tagen erschienenen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Inflation“.
Dort diskutieren Roland Leuschel und ich ausführlich die Frage, ob die deutlich gestiegene Inflation tatsächlich nur ein vorübergehendes Phänomen ist, wie die Zentralbanker behaupten. Basierend auf den Grundlagen der Geldtheorie stellen wir Ihnen die große Bedeutung des globalen Arbeitsangebots auf die Geldentwertung dar und zeigen Ihnen schließlich, worauf Sie als Anleger jetzt unbedingt achten sollten, um für das zukünftige Geschehen gewappnet zu sein.
Gold testet Unterstützung
Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, ist der Goldpreis auf die in Rot eingezeichnete Unterstützungslinie zurückgekommen. Aus charttechnischer Sicht bietet er Ihnen damit eine einzigartige Kaufgelegenheit. Das gilt umso mehr, da der Momentum-Oszillator auch jetzt wieder in den stark überverkauften Bereich gefallen ist und eine positive Divergenz gebildet hat (rote Pfeile).
Goldpreis pro Unze in $, Momentum-Oszillator, 2019 bis 2021
Gold befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend, ebenso die Geldentwertung. Deshalb sollten Sie die aktuelle Kaufgelegenheit unbedingt nutzen. Quelle: StockCharts.com
Und Gold-Hedger ziehen sich zurück
Dieser schnelle Rückgang des Goldpreises hat bei den Sentimentindikatoren, mit denen die Stimmung der Goldanleger gemessen wird, deutliche Spuren hinterlassen. Wie es in der Endphase einer Korrektur üblich ist, sind diese Indikatoren auch jetzt wieder auf sehr niedrige Werte gefallen.
Darüber hinaus hat die bestens informierte Gruppe der Hedger ihre Short-Positionen am Terminmarkt drastisch reduziert. Mit Hilfe von Short-Positionen sichern sich diese professionellen Marktteilnehmer gegen einen sinkenden Goldpreis ab. Offenbar halten sie die Gefahr eines weiteren Kursrückgangs inzwischen für zu gering, um umfangreiche Absicherungsgeschäfte zu rechtfertigen.
Im Edelmetallsektor bietet sich Ihnen im Moment noch einmal eine hervorragende Kaufgelegenheit. Das gilt in besonderem Maße für Aktien ausgewählter Minen. 6 unserer 7 Goldminen-Aktien in unserem eigens angelegten Goldminen-Depot stehen auf „Kaufen“ Welche Goldminenaktien das sind sowie zwei weitere sehr lukrative Empfehlungen abseits des Mainstreams lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos testen, es lohnt sich.
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren