Skip to content
Als Folge der Nullzinspolitik droht jetzt eine neue Schuldenkrise
Wie FED-Präsident Jerome Powell auf einer Pressekonferenz am 10. Juni deutlich machte, will die amerikanische Notenbank noch lange an ihrer Nullzinspolitik festhalten. Ihre neusten Prognosen sehen frühestens Ende 2022 eine erste Zinserhöhung voraus. Auch die von der Zentralbank durchgeführten Wertpapierkäufe sollen mindestens auf dem aktuellen Niveau von 120 Mrd. Dollar pro Monat weitergeführt werden. Die Schuldenspirale soll sich also unbedingt weiterdrehen – obwohl die große Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2007 bis 2009 ausdrücklich eine Schuldenkrise war. Doch darüber wird heute nur noch selten gesprochen. Sparen wird bestraft – Schuldenmachen gefördert Auch die jetzt begonnene Rezession hat das Potenzial, eine weitere Schuldenkrise auszulösen. Die Nullzinspolitik der Zentralbanken hat jahrelang das Sparen bestraft und das Schuldenmachen gefördert. Die Ergebnisse sind in allen drei Sektoren der Volkswirtschaft unübersehbar. Im Unternehmenssektor hat sie zu einer systematischen Verschlechterung der Bilanzrelationen geführt. In guten Zeiten ist das kein Problem. Aber in schlechten Zeiten kommen hochverschuldete Unternehmen schnell in Zahlungsschwierigkeiten. Das werden die kommenden Monate zeigen. Die US-Immobilienblase ist zurück Am Immobilienmarkt sieht es nicht anders aus. Hier ist die Überbewertung ähnlich hoch wie im Jahr 2007. Und jetzt bahnt sich erneut eine landesweite Baisse an. Fallende Immobilienpreise führen in Kombination mit zunehmender Arbeitslosigkeit schnell zu Zahlungsschwierigkeiten der Betroffenen. Darüber hinaus sind viele private Haushalte anderweitig hoch verschuldet, also nicht nur mit Hypothekenkrediten. Nur wenige verfügen über Rücklagen, um eine längere Durststrecke durchstehen zu können. Damit bahnen sich auch bei den privaten Haushalten Zahlungsschwierigkeiten an. Schließlich gehen zahlreiche Staaten hochverschuldet in diese Rezession, allen voran Italien. Eine neue Staatsschuldenkrise und sogar Staatsbankrotte wären also keine Überraschung, im Gegenteil. Jetzt rächen sich auch die Aktienrückkäufe In den USA haben zahlreiche Unternehmen die Nullzinspolitik der FED dazu genutzt, in großem Umfang eigene Aktien zu kaufen. So haben sie Eigenkapital durch Fremdkapital ersetzt. Die wichtige betriebswirtschaftliche Pufferfunktion von Eigenkapital, auch bei schlechter Ertragslage zahlungsfähig zu bleiben, wurde in den Wind geschlagen. Anstatt mit den in guten Zeiten sprudelnden Gewinnen Reserven aufzubauen oder unternehmerisch sinnvolle Investitionen zu tätigen, wurde das Geld auf diese Weise unklug investiert. Pleitewelle voraus Auf die großen Risiken dieser Vorgehensweise haben Roland Leuschel und ich unsere Leser von Krisensicher Investieren ausführlich hingewiesen. Im Unterschied dazu haben die meisten Analysten und Aktionäre den Boom, den Aktienrückkäufe in den vergangenen Haussejahren erlebt haben, regelrecht bejubelt, weil er kurzfristig die Aktienkurse nach oben getrieben hat. Die damit einhergehende Erhöhung des unternehmerischen Risikos wurde billigend in Kauf genommen. Jetzt hat sich die Ertragslage schlagartig verschlechtert, und zahlreiche Unternehmen stehen ohne ausreichenden Risikopuffer da. Deshalb wird die jetzt begonnene Rezession 2020 eine regelrechte Pleitewelle auslösen. Davon werden auch Unternehmen betroffen sein, die bei besserem Management niemals in Nöte geraten wären. Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren wollen, lesen Sie unsere aktuelle Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Krisenpolitik von Staat und Notenbanken“. Sie befasst sich ausführlich unter anderem mit dem spannenden Thema der politischen Bewältigung von Krisen und Rezessionen. Schuldenkrisen sind bullish für Gold Das zeigt die Finanzgeschichte. Auch deshalb bleiben Roland Leuschel und ich bei unserer Überzeugung, dass der Goldpreis und mit ihm auch die Kurse ausgewählter Goldminenaktien deutlich steigen werden. Lassen Sie sich die Chancen im Edelmetallsektor nicht entgehen Unsere Gold- und Silberminen-Favoriten lassen hohe Kursgewinne erwarten. Gerade weil die allgemeinen US-Aktienmärkte extrem überbewertet sind und weitere heftige Börsenturbulenzen bevorstehen, sollten Sie sich an den Edelmetallmärkten engagieren. Mit unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren und unserem Goldminen-Depot unterstützen Roland Leuschel und ich Sie gerne dabei. Jetzt Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos testen. Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
Wenn ein Staatstheater seine Einnahmemöglichkeiten nicht ausschöpft
Die Stadt- und Staatstheater in unserem Land leben ganz überwiegend von Steuergeldern. Das ist bequem, da muss man sich nicht sonderlich bemühen, die selbst erwirtschafteten Einnahmen zu erhöhen. Die Theaterlandschaft in Deutschland steht mit insgesamt 140 von der öffentlichen Hand getragenen Theatern, Schauspiel- und Opernhäusern weltweit einzigartig dar. Die Subventionen für die Theater belaufen sich jährlich auf mehr als zwei Milliarden Euro. Weniger als 20 Prozent ihrer Kosten erwirtschaften die Theater im Durchschnitt selbst, mehr als 80 Prozent schießen die Kommunen bzw. die Bundesländer aus Steuergeldern zu. So liegen die Dinge auch bei einem in einer Kurstadt gelegenen Staatstheater, das von einem finanzkräftigen Bundesland getragen wird. Die Rechtsaufsicht über das Theater übt das Ministerium für Wissenschaft und Kultur des betreffenden Bundeslandes aus. Im Jahr 2017 betrug der Gesamtaufwand dieses Staatstheaters 44,0 Millionen Euro. Dem standen Erlöse aus Kartenverkauf, Vermietungen und Verpachtungen sowie Spenden in Höhe von lediglich 6,9 Millionen Euro gegenüber. Die Eigenfinanzierungsquote des Staatstheaters, also der Anteil der eigenen Erlöse am Gesamtaufwand, betrug somit rund 15,7 Prozent. Auch in den Jahren davor lag die Eigenfinanzierungsquote in diesem Bereich. Zu wenige Konzerte im Kurhaus Vertraglich ist verbindlich festgelegt, dass das Staatstheater in jeder Spielzeit mindestens 14 Konzerte im Kurhaus der betreffenden Stadt zu veranstalten hat. Die Stadt stellt dafür den großen Saal des Kurhauses sowie den Pförtner- und Garderobendienst kostenfrei zur Verfügung. In den Jahren 2012 bis 2017 fanden jedoch im Durchschnitt nur 8 Konzertveranstaltungen des Staatstheaters im Kurhaus statt. Die erzielten Einnahmen aus diesen Veranstaltungen betrugen durchschnittlich rund 140.000 Euro im Jahr bzw. 17.500 Euro je Konzert. Die im Theatervertrag festgelegte Mindestzahl von 14 Konzerten im Kurhaus je Spielzeit wurde nicht erreicht. Ein Einnahmepotential von 100.000 Euro wurde nicht realisiert Wären wie vorgeschrieben 14 Konzerte durchgeführt worden, wären zusätzliche Einnahmen in Höhe von über 100.000 Euro erzielt worden. Das die Aufsicht führende Ministerium für Wissenschaft und Kultur ist der Auffassung, die Forderung nach mehr Konzerten berühre die künstlerische Gestaltungsfreiheit des Intendanten. Auch ließen der engmaschige Spielplan und der derzeitige Schwerpunkt Musiktheater zusätzliche Konzerte kaum zu. Nunmehr wird erwogen, die theatervertraglich festgelegte Anzahl der Konzerte im Kurhaus als klarstellende Zielvereinbarung in die kommenden Intendantenverträge aufzunehmen. Die Mieterlöse könnten gesteigert werden Durch die Vermietung und Verpachtung von Räumlichkeiten erzielt das Staatstheater zusätzliche Einnahmen. Diese bewegten sich in den Jahren 2012 bis 2017 zwischen 200.000 und 320.000 Euro. Es bestanden 11 Mietverträge für Geschäfts- und Praxisräume in der Theaterkolonnade. Die Mieten waren seit 2012 unverändert, obwohl laut dem Mietspiegel der IHK wesentlich höhere Mieten für Geschäfts- und Praxisräume in der Stadt üblich sind. Nunmehr will das Staatstheater eine Anpassung der Mieten und Pachten prüfen und sich verstärkt um die Vermietung weiterer Räumlichkeiten bemühen. Die Kriterien für die Vergabe von Freikarten sollten enger gefasst werden Nach den geltenden Bestimmungen darf das Staatstheater Freikarten sowie Dienst- und Vorzugskarten zu ermäßigten Preisen vergeben. Die Summe der kostenlosen bzw. ermäßigten Eintrittskarten ist in den Jahren 2012 bis 2017 deutlich gestiegen. Insbesondere die Anzahl der Freikarten hat sich in dem genannten Zeitraum von 10.000 auf fast 15.000 erhöht. Nun sollen die Vergabekriterien für Freikarten, Dienst- und Vorzugskarten evaluiert werden. Wollen wir hoffen, dass die Regelungen enger gefasst werden und das Staatstheater dadurch höhere Erlöse erzielt. Die Unterstützung der Hochkultur gehört auf den Prüfstand Es stellt sich die Frage, wie lange sich die öffentliche Hand die beispiellose Subventionierung der deutschen Theaterlandschaft noch leisten wird. Das bildungsbürgerliche Publikum der Theater und Opernhäuser reduziert sich aus Altersgründen immer mehr. Es bleibt nur das Argument, dass die Finanzierung der Hochkultur im Wege der „Umwegfinanzierung“, also über die Ausgaben für Hotels, Restaurants usw., positive wirtschaftliche Effekte generiere. Wenn irgendwann die Corona-Krise beendet ist, liebe Leserinnen und Leser, und wir Bürger die Rechnung für die milliardenschweren Hilfsmaßnahmen erhalten, sollte auch die Subventionierung der Hochkultur auf den Prüfstand gestellt werden, meint Gotthilf Steuerzahler www.krisensicherinvestieren.com Dieser Text stammt aus dem kostenlosen Newsletter Claus Vogt Marktkommentar.
Corona-Pandemie: Die Zeit danach
Während manche Virologen noch vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie warnen, machen sich doch auch in Deutschland immer mehr Menschen – und dies völlig zu Recht – Gedanken über die Zeit danach. Denn eines steht schon heute fest und dabei ist es völlig einerlei, ob die weltweit verfügten „Lockdown“-Maßnahmen zu Recht oder vielleicht doch zu Unrecht erfolgten: Die Welt „nach Corona“ wird eine andere sein, was sich auch bei den sogenannten „Megatrends“ bemerkbar machen wird. Gestatten Sie an dieser Stelle ein paar grundsätzliche Anmerkungen hierzu, die auch bei künftigen Anlageentscheidungen hilfreich sein können. Globalisierung bleibt Megatrend Sicherheit, Gesundheit, das miteinander Verbundensein (gerade mit Hilfe der Technik), eine voranschreitende Individualisierung und auch Globalisierung werden auch und gerade nach Corona zu den weltweit wichtigen Megatrends zählen. Bei der Globalisierung mag dies auf den ersten Blick überraschen, sorgte doch das Herunterfahren der chinesischen Wirtschaft für ernste Lieferschwierigkeiten und damit Produktionsausfälle auch im fernen Europa. Lieferketten wurden regelrecht zerrissen. Doch die Welt ist inzwischen so vernetzt und arbeitsteilig organisiert, daß man dies kaum mehr wird rückgängig machen können. Denkbar sind nun zum Beispiel größere Zwischenlager, um kurzzeitige Lieferausfälle und/oder Transportschwierigkeiten besser ausgleichen zu können. Daß die sprichwörtlichen Gummienten in Zukunft wieder in Deutschland hergestellt werden könnten, das bleibt aber sehr unwahrscheinlich. Anders sieht es im Bereich der „Konnektivität“ – im vorhergehenden Absatz als Verbundensein bezeichnet – aus. Spätestens in den gerade vergangenen Wochen mit ihren Ausgangssperren wurde endgültig klar, wie stark Internet und Digitalisierung bereits alle Lebensbereiche durchdrungen haben. Ob in Gesellschaft, Ökonomie oder Kultur: Das Netz ist für viele Menschen längst zu einem selbstverständlichen Alltagsbegleiter geworden. Es ist eine Entwicklung, die sich bereits „vor Corona“ in aller Deutlichkeit abzeichnete, die nun aber noch einmal deutlich an Dynamik gewonnen hat. Gesundheit als weiterer Megatrend Daß „Gesundheit“ zu einem auch weiterhin robusten Megatrend zählen wird, überrascht kaum. Wer hätte noch vor wenigen Wochen gedacht, welcher gesellschaftliche Stellenwert nun den – zweifels – ohne wichtigen – Pflegeberufen beigemessen wird? Gesundheit wird immer stärker zu einem Synonym für ein gutes Leben werden, dem sich vieles Andere wird unterordnen müssen. Durch Corona: Alles und jeder kommt auf den Prüfstand Und als in den vergangenen Wochen für etliche Menschen vieles Liebgewonnene auf dem Prüfstand lag, sie sich in einer teilweise neuen und ungewohnten Lebenssituation wiederfanden (man denke nur an das Arbeiten zu Hause bei gleichzeitiger Kinderbetreuung) und gleichzeitig Einschränkungen bei ihrem gewohnten Lebensstil hinzunehmen hatten (Kontaktbeschränkungen etc.), wuchs bei vielen der Wunsch nach wieder mehr Selbstbestimmung. Die Freiheit der Berufswahl, des Wohnortes, der Lebensform: Dies und vieles mehr war auf einmal nicht mehr selbstverständlich, weil auf einmal Verbote, Einschränkungen und Grenzen wieder zu erkennen und zu beachten waren, die man längst überwunden glaubte. Wenn sie es sich finanziell erlauben können, werden viele Mieter und Käufer von Wohnungen und Häusern in Zukunft auf einen Raum mehr achten, um notfalls oder teilweise zu Hause arbeiten zu können. Homeoffice für immer? Das sogenannte „Homeoffice“ wird sich nicht in allen Fällen auf Dauer etablieren, aber es kam durchaus zu einem gewissen Dammbruch. Angesichts des Corona-Virus‘ forderte und förderte so manches Unternehmen diese neue Form der Heimarbeit, das noch wenige Wochen zuvor vor zu hohen Kosten, mangelnder Effektivität und anderen Problemen warnte. Hier hat sich in den letzten Wochen eine Entwicklung ergeben, die viele Experten als kaum mehr umkehrbar erachten. Heimarbeit ist beileibe nicht die Lösung für jedes Problem. Doch Arbeitgeber und Arbeitnehmer (einschließlich Staat und Gewerkschaften) werden in den kommenden Jahren damit umzugehen lernen. Vorerst mit einem Fragezeichen zu versehen scheint dagegen die Frage nach dem Anhalten früherer Trends wie der Urbanisierung, neuer Mobilitätsformen (wie z.B. Car-Sharing) oder der zukünftigen Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Wer im zehnten Hochhaus-Stockwerk wohnt und nicht gerade über eine komfortable Dachterrasse verfügt, könnte die Vorzüge einer eher ländlichen Wohnumgebung wieder schätzen lernen. Wer sich bisher seine Fahrzeuge aus Überzeugung mit anderen teilte, mag nunmehr – ob zu Recht oder auch zu Unrecht – über hinreichenden Virenschutz nachdenken. Individualverkehr spielt Vorteile aus Und gleiches gilt auch für den öffentlichen Personenverkehr, wo mit oder ohne Atemschutzmaske meistens viele Menschen eng beieinander ausharren müssen. Der meistens aus ideologischen Gründen verteufelte Individualverkehr mit dem eigenen Fahrzeug kann hier seine Vorteile ausspielen. Es ist somit keine Frage: Die Welt „nach Corona“ wird eine teilweise andere sein. Es wird längere Zeit dauern, bis eine Mehrheit der Bürger wieder mit der früheren Sorglosigkeit leben und feiern dürfte. Doch gleichzeitig werden die vorstehend beschriebenen „Megatrends“ aufmerksamen Investoren die eine oder andere Chance eröffnen. Beides gilt es zu beachten. (tb) Die vom Verlag Arbeit und Wirtschaft seit 1951 herausgegebenen ‚Vertraulichen Mitteilungen‘ liefern Ihnen Woche für Woche ausgewählte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage und sichern Ihnen damit den gerade in der heutigen Zeit so wichtigen Informationsvorsprung. Besuchen Sie uns im Internet unter www.vertrauliche-mitteilungen.de