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Ein teurer Spaß für uns Steuerzahler: Wenn ein Bundesland ein Schloss kauft
Im Jahr 2005 erwarb ein westdeutsches Bundesland einen Miteigentumsanteil von rund drei Vierteln an einem Schloss zusammen mit den im Schloss befindlichen Sammlungen für insgesamt 13,3 Millionen Euro. Vor dem Erwerb von Schloss und Sammlungen wurde keine umfassende Untersuchung durchgeführt, um die Höhe der voraussichtlichen Sanierungskosten des Schlosses zu ermitteln. Zum Zeitpunkt des Kaufs wurde der Sanierungsaufwand auf rund 560.000 Euro geschätzt. Schon vor Abschluss des Kaufvertrags gab es Hinweise auf weiteren Untersuchungsbedarf am Schloss. Der Kaufvertrag wurde abgeschlossen, ohne diesen Hinweisen nachzugehen.  Seit dem Kauf investierte das Land insgesamt rund 3 Millionen Euro für die Unterhaltung bzw. Instandsetzung des Schlossgebäudes. Von diesem Geld wurden verschiedene Einzelmaßnahmen durchgeführt, u. a. eine provisorische brandschutztechnische Ertüchtigung. Eine grundlegende Sanierung, insbesondere zur Behebung der statischen Probleme und zur endgültigen Verbesserung des Brandschutzes, steht auch 15 Jahre nach dem Kauf noch aus. Inzwischen wurde der Sanierungsbedarf des Schlosses umfassend ermittelt. Es zeichnet sich ein erheblicher Bedarf ab. Nach einem Gutachten vom Herbst 2019 werden die Kosten für die Sanierung voraussichtlich rund 20 Millionen Euro betragen.  Das Land muss die Sanierung des Schlosses fast allein bezahlen       Ein Miteigentumsanteil von rund einem Viertel der Liegenschaft verbunden mit dem Sondereigentum an einer Eigentumswohnung im Obergeschoss des Schlosses verblieb bei dem Verkäufer. Abweichend von der üblichen Aufteilung der Kosten für Instandhaltung und Instandsetzung nach den Regelungen des Wohnungseigentumsgesetzes wurde vereinbart, dass der Miteigentümer lediglich einen Pauschalbetrag für die Instandhaltung von 12.000 Euro pro Jahr zu zahlen hat. Von den zu erwartenden Sanierungskosten von 20 Millionen Euro hätte der Miteigentümer somit nach der getroffenen Pauschalvereinbarung bei einer Sanierungsdauer von fünf Jahren nicht rund ein Viertel, sondern weniger als ein halbes Prozent zu tragen.       Der Miteigentümer profitiert vom Wertzuwachs nach der Sanierung       Die geplanten Sanierungsarbeiten im Schloss führen zu einer Wertsteigerung des Schlosses, von der auch die dem Miteigentümer verbliebene Eigentumswohnung profitieren würde. Im Falle eines Verkaufs der Wohnung und des Miteigentumsanteils steht dem Land ein dinglich gesichertes Vorkaufsrecht zu. Macht das Land von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch, müsste es für die nach der Sanierung wertvollere Eigentumswohnung einen voraussichtlich deutlich höheren Kaufpreis zahlen. Im Ergebnis würde das Land in diesem Fall für die Sanierung doppelt zahlen.      Alternative Lösungen wurden nicht geprüft       Um die Sammlungen im Schloss der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gründete das Land zusammen mit der Stadt, in der sich das Schloss befindet, und dem Landkreis im Jahr 2005 eine Gesellschaft zum Betrieb des Museums. Die haushaltsrechtlich vorgeschriebene Prüfung, ob das Museum nicht besser und wirtschaftlicher auf andere Weise als durch eine Gesellschaft betrieben werden könnte, erfolgte nicht. Dabei hätte es nahegelegen zu untersuchen, ob die Staatliche Schlösserverwaltung des Landes diese Aufgabe übernehmen könnte. Die Staatliche Schlösserverwaltung betreut 50 historische Stätten in diesem Bundesland.    Das Land zahlt auch für den Museumsbetrieb       Nach der ursprünglichen Konzeption waren Zahlungen des Landes für den Museumsbetrieb nicht vorgesehen. Vielmehr sollten diese Ausgaben, soweit sie nicht durch Ticketverkäufe und Einnahmen aus dem Museumsshop finanziert werden konnten, durch die Stadt und den Kreis abgedeckt werden. Die jährlichen Besucherzahlen blieben mit durchschnittlich 21.000 jedoch deutlich hinter den erwarteten 100.000 Besuchern zurück. Die Betriebsgesellschaft war von Anfang an nicht in der Lage, ihre Ausgaben selbst zu decken. Entgegen den vertraglichen Verpflichtungen leisteten die Stadt und der Kreis keine Zahlungen zur Sicherstellung des Museumsbetriebs. Vielmehr unterstützte das Land die Gesellschaft zwischen den Jahren 2008 und 2019 durch stetig steigende Zuschüsse mit insgesamt rund 1,9 Millionen Euro.       Fehler wie beim Ankauf des Schlosses sollen nicht wieder vorkommen       Als Kritik am Ankauf des Schlosses laut wurde, hat das Land sich einsichtig gezeigt. In Zukunft werde in vergleichbaren Fällen im Vorfeld eine Gesamtbestandsanalyse durchgeführt werden. Durch eine Anpassung der bestehenden Vereinbarung soll sichergestellt werden, dass ein etwaiger Wertzuwachs im Falle des Verkaufs der Eigentumswohnung dem Land zufließt. Eine Überführung der Betriebsgesellschaft in die Staatliche Schlösserverwaltung wird erwogen.  Nicht bekannt wurde, ob das Land mit dem Miteigentümer verhandelt, um eine geänderte Aufteilung des Sanierungsaufwands zu erreichen. Auch war nichts davon zu hören, dass die Verantwortlichen, welche die für das Land so überaus nachteiligen Verträge abgeschlossen haben, in irgendeiner Form zur Rechenschaft gezogen werden. Sind ja alles nur Steuergelder, mögen sich die Verantwortlichen gedacht haben, liebe Leserinnen und Leser, sagt erbost  Ihr Gotthilf Steuerzahler www.krisensicherinvestieren.com Dieser Text stammt aus dem kostenlosen Newsletter Claus Vogt Marktkommentar.  16.01.2021
7 Warnhinweise vor dem Platzen einer Spekulationsblase, die Sie kennen müssen!
Sie wissen es selbst, die fundamentale Überbewertung des US-Aktienmarktes hat alle Rekorde gebrochen. Sie ist höher als am Top des Jahres 2000 und höher als 1929. Es gibt also keinen Zweifel mehr, dass wir es hier mit der größten Spekulationsblase aller Zeiten zu tun haben.  Diese Feststellung gilt umso mehr, da sich die Anleihenmärkte und die Immobilienmärkte ebenfalls in einer Spekulationsblase befinden. Im Unterschied zu 2007 ist dieses Mal auch der deutsche Immobilienmarkt betroffen. Das schreibt sogar die Bundesbank. Immerhin machen Immobilienkredite rund 70 Prozent der gesamten Kreditvergabe an inländische Unternehmen und Privatpersonen aus. Welche Risiken hier bestehen, brauche ich Ihnen nicht zu erklären.  Auch diese Mega-Blase wird platzen       Viele meiner Kritiker sagen jetzt: „Was wollen Sie? Die Märkte steigen doch, Überwertung hin oder her“. Das ist vollkommen richtig, ein überbewerteter Markt kann lange überbewertet bleiben und – wie in den vergangenen Monaten geschehen – sogar neue historische Rekorde aufstellen.  Und das Ausmaß der Überbewertung gibt uns auch nur einen klaren Eindruck davon, wie hoch die Risiken sind, aber keine Hinweise darauf, wann die Party wirklich zu Ende geht. Dazu bedarf es anderer Indikatoren, die uns die Finanzmarktgeschichte lehrt:  Warnhinweise vor dem Platzen einer Spekulationsblase, die Sie kennen müssen  1. Der Glaube an den nicht enden wollenden Kursanstieg: Die betroffenen Märkte steigen bereits über einen längeren Zeitraum mehr oder weniger stark an. Erinnerungen an verlustbringende Zeiten sind komplett in Vergessenheit geraten. Die Mentalität „Buy high, sell higher" („Kaufe teuer, verkaufe teurer") beginnt sich zu etablieren. 2. Innovative Vorreiter: Wichtig ist es nun, dass etwas Neues auf den Markt kommt, an dem sich die Fantasie der Anleger entzündet. Das können neue Produkte und Technologien sein, aber auch neue Fertigungstechniken – oder Kryptowährungen. 3. Neue Anlegerschichten besteigen den Ring: Diese Innovationen und der stetige Kursanstieg locken Anleger auf die Finanzmärkte, die keinerlei Börsenwissen haben und nur das schnelle Geld sehen. Diesen Spekulanten fehlt jegliche Erfahrung mit Kurseinbrüchen. Sie denken, dass es immer weiter aufwärts geht. 4. Spekulieren auf Kredit: Diesen neuen Anlegerschichten fehlt nicht nur das Wissen, sondern häufig auch das Geld. Sie nehmen Kredite auf. Was soll schon passieren? Diese hohe Risikobereitschaft bleibt nicht auf die neuen Anlegerschichten begrenzt, jetzt will fast jeder etwas vom Kuchen abhaben. Ganz aktuell ist diese Spekulationskennzahl übrigens auf einen neuen Rekord von 3,4% des Bruttoinlandsprodukts gestiegen – und mit ihr die Welle von Zwangsverkäufen, die unweigerlich ausgelöst werden, wenn es an der Börse das nächste Mal bergab gehen wird. 5. „Dieses Mal ist alles anders": Charakteristisch für Spekulationsblasen ist das Eintreten eines sich selbst verstärkenden Booms. Es kommt zu Kursanstiegen, die jeder Grundlage entbehren. Nach dem Motto „Dieses Mal ist alles anders" werden Zweifel weggewischt. 6. Neue Finanzprodukte werden zum Leben erweckt und Betrüger betreten die Bühne: Jetzt will jeder etwas vom Kuchen abhaben. Finanzinstitute entwickeln neue Finanzprodukte, um noch mehr Geld abzuschöpfen. Der Boom, der sprudelnde Gewinne verspricht, zieht Schwindler und Betrüger an. Erst nach dem Platzen der Spekulationsblase kommt deren Handeln ans Tageslicht. Ein regulatorisches Einschreiten seitens der Zentralbankbürokraten oder anderer Institutionen bleibt aus. Im Gegenteil, oft heizen sie die Blase noch an. 7. Überreichliche Liquiditätsversorgung: Spekulationsblasen können sich ohne Geld- und Kreditmengensteigerungen nicht entwickeln. Hinter jeder historisch dokumentierten Spekulationsblase findet man eine Geld- und Kreditquelle, die die spekulative Preistreiberei erst ermöglichte. Geld- und Kreditmengenwachstum ist die Voraussetzung aller Spekulationsblasen. Ohne diese Voraussetzung wären die in Punkt eins bis sechs genannten Merkmale hinfällig. Fazit: In den vergangenen Monaten haben alle 7 Warnhinweise Extremwerte erreicht und sogar neue Rekorde aufgestellt.      US-Geldmengenwachstum (M-2) in %, 2013 bis 2021  Die US-Zentralbank hat die Geldmenge drastisch erhöht. Quelle: St. Louis Fed  „Wir befinden uns aktuell irgendwo zwischen Juli 1999 und Februar 2000“ Jeremy Grantham, der nach Warren Buffett wohl bekannteste Value-Investor Amerikas, hat sich ebenso wie Roland Leuschel und ich ausgiebig mit Spekulationsblasen befasst. Seinen Analysen zufolge befinden wir uns – verglichen mit der Technologieblase, die im März 2000 ihren Höhepunkt erreichte – irgendwo zwischen Juli 1999 und Februar 2000. „Das heißt“, so Grantham, „die Blase kann jeden Moment platzen, da sie alle dafür notwendigen Bedingungen erfüllt hat, aber sie könnte auch noch ein paar Monate länger nach oben stürmen.“       Große Chancen in ausgewählten Sektoren       All das muss Sie jedoch nicht sorgen, im Gegenteil. Denn ganz wie im Jahr 2000 gibt es auch heute ein paar Sektoren, die nicht von der Spekulationsblase erfasst wurden und attraktiv bewertet sind. Dazu gehören beispielsweise der Edelmetallsektor und der klassische Energiesektor, dem wir ganz aktuell unsere Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe gewidmet haben. Im Unterschied zum allgemeinen Aktienmarkt finden Sie in diesen Sektoren Aktien, die Ihnen ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis bieten. So zeigt der klassische Energiesektor alle Zeichen, die charakteristisch sind für die Endphase einer langen, schweren Baisse bzw. den Beginn einer neuen starken Hausse. Diese Woche erst wurde hier ein Kaufsignal gegeben und ich habe meinen Lesern zum Einstieg per Ad-hoc-Mitteilung geraten. Informieren Sie sich jetzt.       Bitcoin – Spekulation pur       Den Gipfel der Spekulation bildete im Jahr 2000 der Neue Markt, an dem die Aktien offensichtlich wertloser Unternehmen scheinbar unaufhaltsam stiegen. Die Verblendung war so groß, dass es kaum noch möglich war, mit Neue Markt-Spekulanten ein rationales Gespräch über die tatsächlichen Geschäftsaussichten ihrer absurd bewerteten Börsenlieblinge zu führen. Zu groß war ihr Glaube an das ökonomisch Unmögliche, der durch die phantastischen Kursgewinne genährt wurde, die dieses Marktsegment bereits gesehen hatte. Die gleiche Rolle wie damals der Neue Markt spielen in der aktuellen Spekulationsblase Bitcoin und andere Kryptowährungen. Einen großen Unterschied zu damals gibt es allerdings: Kryptowährungen geben erst gar nicht vor, ein Geschäftsmodell zu sein, über das man diskutieren könnte. Sie sind lupenreine Spekulationsobjekte, die reinsten, die der Mensch bisher erfunden hat. Sie dienen einzig und allein dem Zweck der Spekulation.  Alles, was Sie über Bitcoin wissen sollten, lesen Sie in meinem gemeinsam mit Roland Leuschel verfassten kleinen Buch: „Bitcoin & Co. – Finte oder Neugestaltung des Geldsystems? Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“ (ISBN: 9-789925-750306) Ganz gleich, ob Sie mit Bitcoin spekulieren, darüber nachdenken, es zu tun, oder fest entschlossen sind, es bleiben zu lassen, diese knapp 100-seitige Analyse sollten Sie kennen.     Minenaktien bleiben erste Wahl    Extrem lukrativ sind weiterhin die Edelmetallaktien. Aus fundamentaler Sicht sind zahlreiche Gold- und Silberminenaktien sehr günstig bewertet. Die Gewinne sprudeln, und ein weiter steigender Goldpreis wird diese sehr positive Entwicklung noch verstärken.  Aus technischer Sicht geben einige der von mir favorisierten Minenaktien gerade sehr klare Kaufsignale, die auf hohe Kursgewinne hindeuten. Lassen Sie sich diese Chancen nicht entgehen. Welche Aktien das sind, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos. Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren 15.01.2021