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US-Studie: Windräder erwärmen ihre Umgebung
Vor etwa zwei Monaten äußerten Autoren des freien Wissenschafts-Blogs „Sciencefiles“, daß die gegenwärtig ungewöhnlich hohe Trockenheit der Böden in manchen deutschen Regionen durch die dort aufgestellten Windkraftanlagen verursacht sein könnte. Sie stellten dazu zwei Karten bereit – auf der einen waren die Windkraftanlagen-Standorte verzeichnet und auf der anderen die Trockenheit der Böden –,die auffällig dahingehend miteinander übereinstimmten, daß die Trockenheit der Böden oft mit dem Standort und der Zahl der dort aufgestellten Windkraftanlagen korrespondiert. Auch interessant: Windräder und die Farce um Artenschutz Windräder entziehen der Umgebungsluft 40 % der Energie Bei „Sciencefiles“ (das wegen der politischen Unkorrektheit mancher seiner publizierten Forschungsergebnisse gerne als „unseriös“ diffamiert wird) hatte man dabei eine wenige Monate zuvor veröffentlichte Studie der Harvard-Ingenieure Lee M. Miller und David W. Koch im Sinn. Sie gingen der Frage nach, ob und wenn ja welche Wetterauswirkungen es geben könnte, wenn der gesamte Strombedarf der USA komplett mit Windenergie erzeugt würde. Denn laut einer der Windkraftanlagenindustrie zugeneigten Studie könne ein einzelnes Windrad der Umgebungsluft bis zu 40 % der darin enthaltenen Energie entziehen – bei Windparks sind es wegen der gegenseitigen Einflüsse allerdings nur noch rund 30 %. Durch diesen Energieentzug verringert sich zum einen die Windgeschwindigkeit dauerhaft und zum anderen tritt eine gewisse Lufterwärmung ein. Bei z.B. starkem Westwind wird nämlich an der Ostseite eines Windparks nur noch ein vergleichsweise laues Lüftchen wehen, so daß sich diese Luft und vor allem bei Sonneneinstrahlung auch indirekt der Boden stärker erwärmen kann. USA: Voll-Windstromversorgung erhöht Durchschnittstemperatur um 0,24°C Die beiden US-Ingenieure, die für ihre Studie 28 Windparks untersucht haben, errechneten für den Fall einer Voll-Windstromversorgung der USA für das gesamte Land eine um 0,24°C (von Fahrenheit umgerechnet) höhere Durchschnittstemperatur. Auf Deutschland umgerechnet – das einen in Bezug auf die Landfläche weitaus höheren Stromverbrauch aufweist – dürfte sich nach anderen Berechnungen ein Erwärmungseffekt um 0,24°C bereits dann ergeben, wenn nur ein Fünftel des gesamten Strombedarfs durch Windkraft gedeckt würde. Dieser Wert ist inzwischen fast erreicht, weil nämlich allein die landgestützten Windräder (die Offshoreanlagen lassen sich mit dieser Berechnungsmethode nicht erfassen) nach Aussage fachkundiger Kreise bereits für annähernd 18 % der Stromerzeugung in Deutschland zuständig sein sollen. Auch interessant: Windenergie-Verband kritisiert „gravierende Fehlentwicklungen“ Im Hinblick auf den eingangs erwähnten „Kartenvergleich“ und die Ergebnisse der US-Studie sind die nachfolgenden Feststellungen durchaus erlaubt: 1. Für Deutschland mag es in den letzten Jahren tatsächlich zu einer von den Menschen verursachten, leichten Erwärmung gekommen sein. Allerdings nicht, wie offiziell immer wieder verlautbart wird, durch den menschenverursachten (und im Vergleich zur Natur wohl zu vernachlässigenden) CO2- Ausstoß, sondern durch den Ausbau der Windenergie. 2. Zweitens dürfte die durch den „Kartenvergleich“ dargestellte, höhere Austrocknung der Böden im Bereich von Windkraftanlagen zumindest anteilig zu der in manchen deutschen Regionen aktuell herrschenden Trockenheit beigetragen haben. (tb) Die vom Verlag Arbeit und Wirtschaft seit 1951 herausgegebenen ‚Vertraulichen Mitteilungen‘ liefern Ihnen Woche für Woche ausgewählte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage und sichern Ihnen damit den gerade in der heutigen Zeit so wichtigen Informationsvorsprung. Besuchen Sie uns im Internet unter www.vertrauliche-mitteilungen.de
16.09.2019
Oliver Krautscheid: Die Rezession kommt – nicht
Deutschlands Wirtschaft schwächelt – „nur ein bisschen“, sagen die einen; „die Rezession kommt!“, sagen die anderen. Die typischen Warnsignale seien deutlich zu erkennen, hieß es etwa vor einem Monat in „SPIEGEL Online“. Es gelte nun, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Was ist dran an der Angst vor der Rezession? von Oliver Krautscheid Die typischen Vorboten einer uns schneller, als wir uns vorbereiten könnten, treffenden Rezession wurden von vielerlei Wirtschaftsforschern, Medien und Politikern wie folgt gemalt: Deutschlands Industrie produzierte im Frühjahr 2019 fast 5 % weniger als zum Höhepunkt im Vorjahr (wohlgemerkt nicht zum Frühjahr des Vorjahres). Die Verkäufe des (einstigen) Exportweltmeisters in den Rest der Welt stagnieren. Was die Industrie erwischte, erwischt nun auch die Dienstleister. Die Geschäftslage sei laut Ifo so schwach wie zuletzt 2016. Erstmals hat sich auch die Zahl der Arbeitslosen, um saisonale Schwankungen bereinigt, binnen eines Zeitraums von 3 Monaten nicht zum Besseren verändert. Scheinbar schlechte Aussichten für Deutschland. Hat sich der „rezessive Trend“, den so mancher erkennen will, gar bereits verselbstständigt? Angst vor Rezession: Die Deutschen sind gelassen wie seit 25 Jahren nicht mehr Mitnichten. Angst macht bekanntlich Politik — und Wirtschaft. Die Macht der Effekte erleben wir heutzutage durch die sozialen Medien noch stärker als vor 10, 25 oder 50 Jahren. Doch so schädlich Angst für wirtschaftliche Entwicklungen ist, so gelassen sind die Deutschen. Der Angstindex ist so niedrig wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr: Migrationskrise, Klimakrise und schweren Unwettern, Wahldebakeln der Volksparteien und Schwarzmalerei in der wirtschaftlichen Entwicklung stehen die Deutschen – für ihre Verhältnisse – gelassen bis optimistisch gegenüber. Andererseits identifizierte die R+V Versicherung, die bereits zum 28. Mal den Angstindex erhoben hat, auch Ängste, die laut repräsentativer Umfrage jeden zweiten Deutschen beschäftigen. Kurz gesagt: Migration und Trump. Sorgen vor politischen und sozialen Spannungen als Ergebnis eines von Migrationsbewegungen überforderten Staates und eine Welt, die durch US-Präsident Donald Trump gefährlicher wird, belegen die ersten drei Plätze. Nicht jedoch die Angst vor einem wirtschaftlichen Abschwung oder vor (persönlicher) Arbeitslosigkeit. Rezessionsangst als selbsterfüllende Prophezeiung? Woher also die Angst vor einer kommenden Rezession? Die Antwort ist vielleicht überraschend einfacher als gedacht. Seit im 2. Quartal 2019 das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts mit minus 0,1 % negativ ausfiel – der Haushaltskonsum und die Staatausgaben stiegen jedoch – machen Negativprognosen und -schlagzeilen die Runde. Die Rezessionsangst könnte eine selbst erfüllende Prophezeiung werden. So titelte „Handelsblatt Online“ am Montag (9.9.2019) „Aus dem Boom ist eine Rezession geworden“ und „ARD Börse“ gleichentags: „Anleger sehen Deutschland in der Rezession“. Die ARD zitiert den Konjunkturchef des Berliner DIW, Claus Michelsen, mit „[d]ie Industrie steckt in der Krise und zieht langsam aber sicher auch die Dienstleister mit hinein.“ Ursachen seien der schwächelnde Export, welcher seine Ursache wiederum in chinesischer (Schatten-)Bankenregulierung – dem chinesischen Mittelstand wird die Kreditlinie geschnitten, ohne Kredit jedoch kein (deutscher) Neuwagen – und dem USA-China-Handels- bzw. Zollstreit. Besonders das Rückgrat der deutschen Industrie, die Automobilbranche, leidet nicht nur unter sinkenden Absatzzahlen, sondern auch immer strengeren Abgasnormen – nebst Skandalen – und der (verlangten) Änderung der Antriebstechnologie. Der von Präsident Trump begonnene „Handelskrieg“ mit China – so unsinnig und kostspielig er sein mag – allein stürzt jedoch eine 80-Millionen-Volkwirtschaft nicht so schnell in die Rezession. Auch ein Abgasskandal reicht hierfür nicht aus. Denn die Stimmung in der Eurozone insgesamt hellte sich tatsächlich, nach mehreren Tiefschlägen in Folge, sogar auf. Auch ein ständig (ewig?) hinausgeschobener Brexit mag zwar Sorgen auslösen, so wurden angesichts eines harten Brexit die Lagerbestände für Exporte aufgelöst, was zunächst ein Wachstum auslöste, doch dieser Effekt verbrauchte sich zum dritten Quartal hin – ohne dass die Briten aber bislang ausgetreten wären oder dies angesichts der innenpolitischen Querelen auf der Insel höchstwahrscheinlich wirkt. Es stellt sich die berechtigte Frage, ob eine Rezession, so sie denn mit voller Wucht kommen sollte, nicht viel eher das Ergebnis einer medialen Heraufbeschwörerei wäre. Deutschlands Wirtschaft leidet nur kurzfristig Statt einer langwierigen Rezession, wie sie so mancher am Horizont ausmachen zu können glaubt, ist es viel eher so, dass Deutschlands Wirtschaft an vielen Problemen – eher „Problemchen“ – krankt, welche aber allesamt kurzfristiger Natur sind. Der schlaue Anleger denkt jedoch langfristig, schaut in die Zukunft und muss gegen seine eigene, menschliche Natur arbeiten. Der menschliche Verstand hat ein Problem mit „großen Zahlen“, dieses Problem zu überwinden, und sodann die Zusammenhänge zu erkennen, hilft beim Treffen der richtigen Anlageentscheidung. Sich von Schwarzmalerei zu kurzfristigen gar Kurzschluss-Handlungen treiben zu lassen, führt eher in die (persönliche) Rezession als jede dramatische Überschrift in einer Wirtschaftszeitung. Haushaltsüberschüsse des Staates: ein Problem für die Zukunft Einzig problematisch, wenn sich denn auch in der Zukunft nichts ändert, ist das Verhalten des Staates. Dank jahrelanger Sparpolitik, die nun Früchte zu tragen scheint, konnte das Bundesstatistikamt verkünden, dass Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen im ersten Halbjahr 2019 rund 45,3 Milliarden Euro Überschuss erzielten. Klingt gut, ist es aber nicht. Der Staat entzieht mit Überschüssen dem Wirtschaftskreislauf Geld. Eine geringe ( = gesunde) Verschuldung ist jedoch Basis unseres Wohlstandes und das mit Blick auf die Schulden in der Eurozone die Anleger tatsächlich tiefenentspannt sind, sieht man auch daran, dass sogar Italiens zehnjähriger Zins unter 1 % gefallen ist – Insolvenzangst sieht anders aus. Eine gesunde Verschuldensquote, also die Aufnahme von Fremdkapital auf Staats-, Unternehmens- und privater Ebene ermöglicht den Transfer von Geld „durch die Zeit“ in die Zukunft. Der staatliche Haushaltsüberschuss Deutschlands, als gute Nachricht verkauft, ist also keine gute Nachricht, sondern kann – wenn die staatlichen Akteure nicht gegenlenken – ein Problem werden. Andersherum muss nicht jede Überschrift, die eine Rezession an die Wand malt, nicht jede schlechte Nachricht, auch wirklich eine schlechte Nachricht sein. Deutschlands Wirtschaft erleidet im dritten Quartal vielleicht einen Schluckauf, chronisches Sodbrennen ist jedoch nicht in Sicht. Über Oliver Krautscheid Oliver Krautscheid betreibt das Wirtschaftsportal: https://www.oliver-krautscheid.com/oliver-krautscheid und das neue deutsche Internetportal für Drohnenenthusiasten: https://www.dronestagram.de. Der Autor ist erreichbar unter oliver@krautscheid.ch
13.09.2019