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Helikoptergeld: Was bringt es in der Corona-Krise?
Vor 11 Jahren befand sich die Welt, nach dem Platzen der Immobilienblase und der Peilte zahlreicher Banken in einer drastischen Wirtschaftskrise. Diese entstand auf Grund zu niedriger Zinsen und zu viel billigem Geld. Gelernt haben die Notenbanker aus dieser Krise offensichtlich äußert wenig. Trotz einer zehnjährigen Boomphase, insbesondere in Deutschland, sind die Zinsen historisch niedrig und werden weiter gesenkt. Die Welt wird stetig mit immer mehr Geld geflutet. Global haben sich zahllose gigantische Blasen an Aktien– und Immobilienmärkten gebildet. Mittlerweile ist es offenkundig, dass man sich nicht mit ultravielem billigem Geld aus der Krise nachhaltig drucken kann. Die Probleme der letzten Finanzkrise wurden keinesfalls gelöst, sondern lediglich in die Zukunft gedruckt. Schwarzer Schwan Coronavirus Jetzt ist die Krise auf Grund des „Schwarzen Schwans“ Coronavirus deutlich schneller und heftiger da, als von vielen erwartet. Die dank des billigen Geldes vollkommen überbewerteten Aktienmärkte werden gegenwärtig gnadenlos auf die Basis der Realität geprügelt. Wann die Talsole erreicht wird kann noch niemand sagen. Coronavirus ist Auslöser und nicht Ursache der Krise Wichtig zu wissen ist, dass das Virus der Auslöser, aber nicht die Ursache der gigantischen globalen Wirtschaftskrise ist. Jetzt stehen Anzeichen nicht nur in Europa sondern global auf Rezession. Nicht nur in Südeuropa, welches sich seit 2008 nicht mehr richtig erholt hat, sondern auch bei dem schwer vom Export abhängigen Deutschland sieht es zappenduster aus. Ebenso verschlechtert sich kontinuierlich die wirtschaftliche Lage in den größten Volkswirtschaften Asiens wie China, Japan, Südkorea, sondern auch in USA, Südamerika und im stark vom Rohstoffexport abhängigen Australien… Fakt ist: Corona hat uns alle fest im Griff – und zwar global und es ist momentan keine Aussicht auf eine Verbesserung der Lage in Sicht. Desaströse Zahlen aus dem Automobilsektor Fakt ist: Die Konjunktur in Deutschland schmiert ab. Ein drastisches Beispiel ist Deutschlands Schlüsselindustrie, die Automobilindustrie. Dort sieht es mittlerweile verheerend aus. In den ersten beiden Monaten des neuen Jahres sank die PKW-Produktion um 10,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum. 2019 sank PKW-Produktion um 9 Prozent zum Vorjahr, auf nur 4,66 Millionen Einheiten. Das ist der niedrigste Stand seit 23 Jahren!! Bereits im Jahr 2018 ist die Produktion um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen! Der Chart zeigt deutlich, dass die Produktionszahlen gegenwärtig unter denen zur Hochzeit der Finanzkrise 2009 liegen. Jetzt ist das Coronavirus mitten in Europa und ein Hersteller nach dem anderen stoppt die Produktion. Die Konsequenzen dessen sind bis dato noch nicht einmal ansatzweise zu bewerten. Mit Sicherheit werden die Konzerne ihre Beschäftigungsgarantien zukünftig nicht mehr halten können und Anzahl der Unternehmensinsolvenzen sowie die Arbeitslosenzahlen werden rund um den Globus rapide steigen. Notenbanken haben Pulver verschossen? Jetzt stellt sich die Frage, was die Geldmagier der Notenbanken aushecken werden um das System noch länger am Laufen zu halten. Die Zinsen sind im Keller, in der Eurozone bereits im negativen Bereich und auch in den USA ist nach der letzten radikalen Zinssenkung nicht mehr viel Luft nach unten. Fakt ist, die Notenbanken haben ihr Pulver größtenteils verschossen. Man könnte zweifellos die Zinsen noch weiter in den Negativbereich senken. Dann müsste man jedoch ran ans Bargeld. Drastische Negativzinsen sind nur mit rigorosen Bargeldabhebungsbeschränkungen möglich. Hierbei ist jedoch davon auszugehen, dass der Aufschrei der Wähler dann erheblich wäre und somit schlecht für die Parteien, welche sich für eine solche Aktion aussprechen würden. Jetzt ist guter Rat teuer. Helikoptergeld – Geld ohne Gegenleistung für Jedermann Erkennbar muss noch mehr Geld her, viel mehr Geld, Helikoptergeld her um die Probleme Kraft Druckerpresse abermals in die Zukunft zu verschieben. Da die meisten Staaten bereits bis zur Halskrause verschuldet sind, muss das Geld woanders herkommen. Also soll die Zentralbank das Geld einfach drucken oder besser gesagt elektronisch per Knopfdruck aus dem Nichts erschaffen. Unter Helikoptergeld versteht man, dass die Zentralbank (direkt oder indirekt) sehr große Mengen an Geld unters Volk bringt und damit der Konsum angeregt wird. Ob dies jedoch tatsächlich gelingt, ist fraglich. Denn der Staat kann die Bürger kaum zum Konsum zwingen. Warum sollen die Bürger in Zeiten großer wirtschaftlicher Unsicherheit ausgerechnet Konsumieren und nicht sparen, insbesondere wenn sie in immer mehr Ländern lediglich ihre Häuser zum Lebensmittelerwerb und zum Arztbesuch verlassen dürfen? Sparen die Bürger das geschenkte Geld aber, dann wurden Milliarden ausgegeben – ohne jegliche Wirkung. USA Vorreiter eines irrsinnigen Experiments? Die USA beabsichtigten diesen Wahnsinn dennoch zu implementieren. Die Amerikaner sollen laut Medienberichten in Kürze einen Scheck über mindestens 1000 Dollar vom Staat bekommen. Laut letzten Berichten sogar 3164 Dollar pro Steuerzahler (158 Millionen Amerikaner). Wir gehen davon aus, dass dies nicht der letzte sein wird. Erstmals hat der Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman die Idee, Geld vom Himmel regnen zu lassen, in den Sechzigerjahren ins Spiel gebracht. Wie kann so etwas in der Praxis ablaufen? Die Notenbank der USA, die Federal Reserve Bank (FED), müsste Geld per Knopfdruck aus dem Nichts schaffen, damit die US-Regierung dieses an ihre Bürger verteilen kann. Mittlerweile wird über abstruse Summen spekuliert. Manche sprechen von einer Billion, der ehemalige Präsident FED von Minneapolis hält ein Konjunkturpaket "eher in der Größenordnung von 2,5 Billion Dollar" für erforderlich. Er schlägt vor, dass 10.000 Dollar für jedes Kind und jeden Erwachsenen unter 40 Jahren verteilt wird, da jüngere Menschen das Geld eher verkonsumieren würden als Ältere, welche es voraussichtlich sparen würden. Bei Lichte betrachtet sollten wir uns die Frage stellen, was die Konsequenzen eines solchen Programms für ein Land sind, welches mit über 23,47 Billionen verschuldet ist? Unserer Ansicht nach ist es brandgefährlich aus dem Nichts geschöpftes Geld, welches durch nichts außer unserem Vertrauen gedeckt ist, zu verschenken. Sollten die Bürger das Vertrauen in das bedruckte Papier – welches sich Geld nennt – verlieren, dann ist der Schaden irreparabel. Kurzum, dann ist es zu spät. Dementsprechend wird mit dieser irrsinnigen Aktion das Problem einer Welt, die bis zur Halskrause verschuldet ist, keinesfalls gelöst, sondern es wird lediglich abermals nur eines Gewonnen – Zeit. Die Finanzwelt ist süchtig nach der Droge billigem Geld. Sie benötigt immer mehr in immer kürzeren Abständen. Auf Dauer kann und wird dies jedoch nicht gut gehen. Es ist lediglich eine Frage der Zeit bis auch unsere EZB auf diese verzweifelte Maßnahme zurückgreifen wird. Unseres Erachtens ist „Helikoptergeld“, das letzte sinnfreie und desperate Aufbäumen vor dem endgültigen Zusammenbruch. Wer bitte wird denn noch an unser Geldsystem glauben, wenn Geld verschenkt wird? Die beiden Ökonomen, Querdenker, Redner und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich schrieben gemeinsam die fünf Bestseller Ihr aktuellster Bestseller stieg von 0 auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste und befindet sich in der 8. Auflage. “Der größte Crash aller Zeiten: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft. Wie Sie jetzt noch Ihr Geld schützen können“. Weitere Informationen über die Autoren finden Sie unter: www.friedrich-weik.de, bei Facebook unter www.facebook.com/friedrichundweik/, YouTube unter Friedrich & Weik, www.instagram.com/friedrich_weik/ und bei Twitter www.twitter.com/FRIEDRICH_WEIK.
20.03.2020
Coronavirus: Warum hat Italien mehr Tote als China? Ein Punkt wurde bisher nicht beachtet!
Italien ist in absoluten Fallzahlen gesehen derzeit das Epizentrum der globalen Coronavirus-Pandemie. In dem Land mit 61 Millionen Einwohnern gibt es mehr als 41.500 (Stand: 20.03.2020) offiziell Infizierte. Davon sind bereits 3.405 Personen verstorben. Mehr als im Riesenreich China mit seinen 1,4 Milliarden Bewohnern! Die Sterberate liegt in Italien bei katastrophalen 7,94 %. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Rate bei “nur” 0,26 und ist damit über 30 Mal geringer. Warum ist die Mortalität in Italien derart hoch? An der Antwort haben sich in diesen Tagen viele Medien versucht. Derzeit beschränken sich die Antwortversuche jedoch auf Rechenfehler, andere oder fehlende Statistiken, zu viele zu wenige Tests, Dunkelziffern bei den Infektionen, Probleme bei der Berechnung der Sterberate oder Familienstrukturen etc. Warum kommt aber niemand auf einen ganz simplen Zusammenhang? Viel Luft um Nichts? Aktuell kreisen alle Gedanken nur um das Virus selbst. Völlig außen vor gelassen wurde bisher hingegen der einer der wichtigsten Faktoren: Die Atemluft selbst. 17.280 Atemzüge tätigt jeder Mensch durchschnittlich pro Tag, die sich auf über 11.500 Liter Atemzugvolumen in 24 Stunden summieren. Man muss kein Pneumologe sein, um zu erahnen, dass die Qualität der tagtäglich eingeatmeten Luft einen erheblichen Einfluss auf die gesamten Atemwege und besonders die Lungenfunktion haben kann. Der Unterschied zwischen direkter frischer und reiner Nordseeluft und der Luft in unmittelbarer Nähe eines Kohlekraftwerks erschließt sich jedem Kind intuitiv sofort. Januar 2020: Smog-Alarm für Norditalien Das mediale und gesellschaftliche Gedächtnis ist eher kurz. Oder haben Sie noch in Erinnerung, dass Mitte Januar 2020 in ganz Norditalien Smog-Alarm herrschte? Es gab umfangreiche Fahrverbote in Piemont und eben auch in der Lombardei. Also in der Region, in der aktuell die meisten COVID-9-Tote zu beklagen sind und wo das Gesundheitssystem an den Rand des Kollaps kommt! Aber auch Mailand und Turin waren betroffen. Als Konsequenz auf den Smog folgten Fahrverbote für Dieselautos und auch das Fahrtempo wurde vielerorts gedrosselt. “Beim Smog ist Italien das China Europas” Das war nicht nur in diesem Jahr so, sondern ist eigentlich in den Wintermonaten ein Dauerzustand in Norditalien. Das hat auch die EU bemerkt und Italien am 7.Mai 2019 u.a. wegen Luftverschmutzung verklagt. Zitat aus der damaligen Pressemeldung: "Im ersten Fall geht es um Luftverschmutzung und das Versäumnis, die Bürgerinnen und Bürger vor den Auswirkungen von Stickstoffdioxid (NO2) zu schützen. Die Kommission fordert Italien auf, die vereinbarten Luftqualitätsgrenzwerte einzuhalten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Schadstoffbelastung in zehn Gemeinden mit zusammen rund 7 Mio. Einwohnern zu senken. Die in den EU-Rechtsvorschriften über Luftqualität (Richtlinie 2008/50/EG) festgesetzten Grenzwerte für NO2 müssen seit 2010 eingehalten werden. Chronische und schwere Krankheiten wie Asthma, Herz-Kreislauf-Probleme und Lungenkrebs sind oftmals unmittelbar auf Luftverschmutzung zurückzuführen." Funfact: Der Tagesspiegel titelte am 2. Dezember 2015: “Beim Smog ist Italien das China Europas”. Aus heutiger Sicht und nach den Geschehnissen in diesem Jahr ein äußerst treffender Titel … Ist der dichte Autoverkehr Schuld? Jüngst wurden Satellitenbilder der ESA veröffentlicht, die zeigen wie stark sich der Lockdown auf die Smogbelastung auswirkt. Die Belastung ist in den letzten zwei Monaten stark gesunken. Der Hotspot Lombardei sticht dennoch noch immer ins Auge. Nirgendwo in Europa ist die Luftqualität so schlecht wie in Norditalien. Selbst in Osteuropa ist die Luft mittlerweile besser. Das wirkt sich auch auf die Sterblichkeit aus. Italien liegt in Bezug auf vorzeitige Todesfälle durch Luftverschmutzung auf Platz 3 (Stand 2015). Die NZZ schreibt dazu im Artikel “In Italien haben die Massnahmen gegen Sars-CoV-2 die Smogbelastung gesenkt" vom 16.03.2020: "Die Poebene zählt zu den am stärksten mit NO2 belasteten Regionen in Europa. Weil das Gas die Atemwege und mittelbar auch das Herz-Kreislauf-System schädigt, sterben dort jedes Jahr Tausende von Menschen vorzeitig." Lombardei: Extrem hohe Pkw-Dichte Claus Zehner, der ESA-Missionschef, schreibt im gleichen Artikel dazu: "Der Verkehrsrückgang ist die wahrscheinlichste Ursache dafür."In Italien haben die Massnahmen gegen Sars-CoV-2 die Smogbelastung gesenkt." Die Pkw-Dichte in Italien ist mit gut 605 pro 1.000 Einwohnern sogar noch höher als in der Autofahrernation Deutschland. In der Lombardei liegt sie mit 827 pro 1.000 (8,4 Millionen Autos auf 10,04 Millionen Einwohner) sogar noch über 37 % über dem Landesdurchschnitt. Damit steht die Lombardei (als Land gesehen) weltweit fast an der Spitze. Feinstaub-Debatte mit Boomerang-Effekt? Auch in Deutschland gab es eine angeregte Feinstaub-Debatte in den letzten Jahren. Ärzte bzw. Lungenfachärzten haben gebetsmühlenartig gewarnt, dass sich der Feinstaub sowie die gesamten Abgase der Autos sich negativ und langfristig auf die Gesundheit auswirken könnte. Im folgenden ein paar Zitate aus “Wie schädlich die Luftverschmutzung wirklich ist – Fakten zu Feinstaub und Stickoxiden” (SWR, 06.03.2019): “Aber als gesichert kann gelten: Überall dort, wo sich besonders viel Feinstaub in der Luft konzentriert, ist die Zahl tödlich verlaufender Schlaganfälle, Herzleiden und Atemwegserkrankungen wie Asthma erhöht.” "Auch ein Zusammenhang zwischen hoher Stickoxid-Belastung und der Entwicklung von Diabetes gilt als gesichert." "Plausibel ist die Entstehung von Lungenkrebs durch Feinstaub auch deshalb, weil an der Oberfläche der Staubpartikel häufig krebserregende Substanzen haften, die die Wirkung verstärken. Neben Lungenkrebs gibt es deutliche Hinweise darauf, dass auch andere Krebsformen durch Feinstaub entstehen können.” “Ihre Blutwerte aber zeigten ohne Filterung eine deutliche Erhöhung von Faktoren, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Vorschub leisten: Blutzuckerwerte, Blutdruck und die Konzentration von Stresshormonen stiegen ebenso wie die von Signalstoffen, die mit Entzündungen und erhöhter Thromboseneigung einhergehen.” Am 17. März 2020 wurde eine Studie des italienischen Instituts für Gesundheit (ISS) veröffentlicht. Darin wurden die Daten der ersten 2.000 Toten in Italien ausgewertet. Das durchschnittliche Alter der Verstorbenen liegt bei 79,5 Jahren. Lediglich 0,8 % der Untersuchten hatten vor der Infektion keinerlei Vorerkrankungen. Alle anderen 99,2 % litten an mindestens einer schweren Vorerkrankung. Die Hälfte hatte drei oder mehr Krankheiten, die häufigsten waren: Bluthochdruck, Diabetes, Krebs, und Herz- und Atembeschwerden. Das sind also ziemlich genau die Erkrankungen, die auch durch Feinstaub- und Umweltbelastung ausgelöst werden können! Zufall? Luftqualität vs COVID-9-Todesfälle: Korrelation und Kausalität Natürlich ist die schlechte Luftqualität in Italien bzw. die sehr hohe Autodichte in der Lombardei sowie der jährliche Smog in der Region nicht DER Grund für die extrem vielen Toten, die durch COVID-9 zu beklagen sind. Korrelation und Kausalität sind selbstredend zwei unterschiedliche paar Schuhe! Der gesunde Menschenverstand sagt einem insgeheim aber dennoch, dass die hohe Luftverschmutzung in der Lombardei sehr wohl etwas damit zu tun haben könnte. Der Corona-Virus trifft dort auf auf eine relativ alte Gesellschaft, in der viele Ältere mehrere Vorerkrankungen haben. Zusätzlich sind die Lungen und Atemwege dieser Risikopatienten durch die durchgängig schlechte Luftqualität und den alljährlichen Smog bereits deutlich vorbelastet und geschwächt. Kommt dann noch eine Lungenentzündung hinzu …
20.03.2020