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Markus Krall zur Corona-Krise: „Diese Rezession wird eine Depression werden“
Corona hat die Welt im Griff. Die Wirtschaft wird zunehmend in die Knie gezwungen und die Bundesregierung peitscht Gesetze im Eiltempo durch. Beim aktuellen Hilfspaket stehen 1,3 Billionen Euro Hilfsgelder und Garantien im Raum. Manche loben das Paket, gleichzeitig mehren sich kritische Stimmen gegen die Regierung, die von einer massiver Bedrohung unserer Grundrechte sprechen. Aron Morhoff hat sich einen Überblick über die aktuellen politischen Entscheidungen verschafft. Kleinstunternehmer melden Insolvenz an, Kurzarbeiter verlieren ihre Jobs, Restaurants schließen ihre Türen und viele Menschen in der Veranstaltungstechnik haben keine Aufträge mehr. Ein Berufsstand, der ebenfalls leidet: die Taxifahrer: Marcus Robbin hat einen Fahrer durch die Nacht begleitet. Der Volkswirt Markus Krall hat einen Crash für 2020 vorhergesagt – dieser ist jetzt unübersehbar eingetroffen. Was aus Sicht des Ökonomen nun folgt, wird die Finanzkrise noch übertreffen. Auch die gigantischen Hilfen, die jetzt beschlossen wurden, werden nur den wenigsten helfen, vor allem der Mittelstand – das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – zieht dabei aus seiner Sicht den Kürzeren. Jasmin Kosubek hat sich mit Markus Krall unterhalten, der düstere Zeiten in Aussicht stellt. Das NATO-Manöver Defender2020 wurde offiziell abgesagt. Nun mehren sich aber Videos und Sprachnachrichten im Netz, die von Panzern und Militär auf deutschen Straßen berichten. Aron Morhoff ist dem Ganzen auf die Spur gegangen. Russland ist das größte Land der Erde und hat nach China die meisten Grenzländer. Doch angeblich meldet man dort nur 2 Tote durch das Virus. Wie kann das sein? Margarity Bityutski hat sich schlau gemacht. In Deutschland drohen offiziell noch keine Engpässe in der Versorgung. Andererseits wird bereits händeringend und mit großen Kampagnen nach Erntehelfern gesucht. Zeugen leere Regale bereits von Unterversorgungen, oder kommt es nur zu vorübergehenden Engpässen? Nina Sang über die befremdliche Situation in deutschen Supermärkten.
29.03.2020
Corona-Krise: Prof. Sucharit Bhakdi wendet sich mit offenem Brief an die Bundeskanzlerin
Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi, Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiolgie, leitete 22 Jahre das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Mainz. Er hat einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin geschrieben mit 5 Fragen, die nach sofortigen Antworten verlangen, um festzustellen, wie begründet die derzeitigen massiven Einschränkungen unserer Grundrechte sind. Das Video erläutert die Fragen und deren Hintergrund. Auch interessant: Corona-Krise: Prof. Sucharit Bhakdi erklärt, warum die Maßnahmen sinnlos und selbstzerstörerisch sein könnten Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, Als Emeritus der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und langjähriger Leiter des dortigen Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene fühle ich mich verpflichtet, die weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die wir derzeit auf uns nehmen, um die Ausbreitung des COVID-19 Virus zu reduzieren, kritisch zu hinterfragen. Es ist ausdrücklich nicht mein Anliegen, die Gefahren der Viruserkrankung herunterzuspielen oder eine politische Botschaft zu kolportieren. Jedoch empfinde ich es als meine Pflicht, einen wissenschaftlichen Beitrag dazu zu leisten, die derzeitige Datenlage richtig einzuordnen, die Fakten, die wir bislang kennen, in Perspektive zu setzen – und darüberhinaus auch Fragen zu stellen, die in der hitzigen Diskussion unterzugehen drohen. Der Grund meiner Besorgnis liegt vor allem in den wirklich unabsehbaren sozio-ökonomischen Folgen der drastischen Eindämmungsmaßnahmen, die derzeit in weiten Teilen Europas Anwendungen finden und auch in Deutschland bereits in großem Maße praktiziert werden. Mein Wunsch ist es, kritisch – und mit der gebotenen Weitsicht – über die Vor- und Nachteile einer Einschränkung des öffentlichen Lebens und die daraus resultierenden Langzeiteffekte zu diskutieren. Dazu stellen sich mir fünf Fragen, die bislang nur unzureichend beantwortet wurden, aber für eine ausgewogene Analyse unentbehrlich sind. Ich bitte Sie hiermit um rasche Stellungnahme und appelliere gleichsam an die Bundesregierung, Strategien zu erarbeiten, die Risikogruppen effektiv schützen, ohne das öffentliche Leben flächendeckend zu beschneiden und die Saat für eine noch intensivere Polarisierung der Gesellschaft säen, als sie ohnehin schon stattfindet. Mit vorzüglicher Hochachtung, Prof. em. Dr. med. Sucharit Bhakdi Aus Platzgründen hier nur das Anschreiben. Der ganze Brief im Wortlaut mit den Fragen und Hintergünden kann unter anderem hier eingesehen werden.
29.03.2020