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Corona-Krise & COVID-19: Diese eine simple Frage führt die Verbote und Maßnahmen ad adsurdum!
Deutschland steckt in der Corona-Krise. Unzählige Regeln, Verbote und Einschränkungen sind in den letzten Wochen im Rekordtempo in den jeweiligen Landesparlamenten diskutiert, beschlossen und umgesetzt worden. Neben alltäglichen Hürden im neuen "Corona-Alltag", wurden mal eben einige Grundrechte ohne viel Murren und Gegenwehr in der Bevölkerung beschnitten. Die Gesundheit der Bevölkerung und der Schutz von sogenannten Risikogruppen hat oberste Priorität. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft aber, wie so oft in Deutschland, eine riesige Lücke. Eine einzige Frage stellt jedoch infrage, ob diese Maßnahmen wirklich dem Schutz der Bevölkerung und aller Risikogruppen dienen sollen. Auch interessant: Corona Philosophisch betrachtet: Was kommt danach? Raucher sind fein raus in der Corona-Krise Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben liegt fast am Boden und ist auf Minimum reduziert. Restaurants, Bars und fast alle Einzelhandelsläden sind im Zwangsurlaub. Alle müssen mitwirken, auch wenn es hart ist und die politisch verordneten Maßnahmem viele Arbeitsplätze, Firmenpleiten und Privatinsolvenzen nach sich ziehen werden. Aber es nützt nichts. Alte, Kranke und Schwache sowie ausnahmslos alle Risikogruppen in Bezug auf COVID-19 müssen geschützt werden. Koste es was wolle. Doch eine Risikogruppe verweigert sich aktiv und macht noch immer so weiter, als wenn nichts gewesen wäre und als würde sie die derzeitige Situation gar nicht betreffen: Die Raucher. Im Folgenden sind damit selbstredend neben den klassichen Zigarettenrauchern auch Pfeifenraucher, "Kiffer", Raucher von elektronischen Zigartten ("Vaper" und "Dampfer") und Shisha-Raucher gemeint. Trotz neuartiger Lungenkrankheit: Warum kann ich keine Socken mehr kaufen, Zigaretten aber schon? Am folgenden einfachen Beispiel wird das deutlich: Angenommen Sie möchten Socken kaufen. Ihr Sockenfachgeschäft Ihres Vertrauens ist jedoch aus bekannten Gründen geschlossen. Klar können Sie auch über Amazon bestellen. Aber ausgerechnet jetzt in der größten Krise der Nachkriegsgeschichte wollen Sie den lokalen Einzelhandel stärken. In Ihrer Not überlegen Sie sogar schon zu Aldi oder Kaufland zu gehen und sich am "Wühltisch" nach Socken umzusehen. Dort werden Sie aber sehr wahrscheinlich nicht Ihre gewünschten Merino-Socken in Größe 48 in blau/gelb finden. Auch interessant: Harald Wiesendanger über die Massenmedien während der Corona-Krise: ICH SCHÄME MICH – meines Berufsstands. Raucher haben das Problem nicht. Für sie ändert sich nichts. Lebensmittelläden und Supermärkte bieten im Kassenbereich auch heute noch Zigaretten (Quengelware) in Hülle und Fülle an. Während sich an anderer Stelle schon politische Krisen rund um fehlende Atemschutzmasken und Beatmungsgeräten abzeichnen und jeder freie Platz in einem Intensivbett als Glücksfall bezeichnet wird, herrscht in Deutschland auch in Zeiten einer neuartigen grassierende Lungenkrankheit, an der in Deutschland schon mehr als 1.153 Todesfälle (Stand: 03.04.2020) zu Beklagen sind, offensichtlich kein Mangel an nachweislich krebserregenden Zigaretten. Wenn das kein Wohlstand ist, was dann? Während Pfleger, Krankenschwestern und Ärzte seit Wochen an ihre körperlichen Grenzen stoßen und versuchen Menschenleben zu retten, zeigen Raucher keinerlei Einsicht und machen weiter wie vor der Corona-Pandemie. Einsicht oder reflektiertes Verhalten … Fehlanzeige. Geht's eigentlich noch absurder, ekliger und asozialer? Rauchen auf der Parkbank mit 1,5 m Abstand: Social Distancing ja, Grundrechte nein Der Innensenator Andreas Geisel hat es den Bürgern in Berlin am 2. April wieder erlaubt sich auf Parkbänken auszuruhen und niederzulassen. (Memo für Herbst 2021 bzgl. der Wahl zum 19. Berliner Abgeordnetenhaus: Aus Dankbarkeit die SPD wählen). In Praxis sieht das in Bezug auf die Raucher jetzt so aus: Ein gesunder Nichtraucher ohne Vorerkrankungen sitzt auf einer Parkbank in einem Berliner Park. Es kommt ein Raucher dazu und setzt sich mit dem gesetzlich definierten Abstand von 1,5 m ebenfalls auf die Bank. Er checkt auf dem Smartphone kurz den neusten Stand der COVID-19-Toten. Wenig später zündet er sich eine Zigarette an. Er darf das, weil das zuletzt noch im Februar 2020 diskutierte Rauchverbot im öffentlichen Raum im Kern einer freien Gesellschaft widerspricht. Kaum zwei Monate später ist von einer freien Gesellschaft nicht mehr viel übrig. Die Grundrechte wie Versammlungsfreiheit, Bewegungsfreiheit, Reisefreiheit, Handlungsfreiheit und Berufsfreiheit wurden massiv beschnitten und eingeschränkt. Aber geraucht werden darf weiter, weil das in einer freien Gesellschaft so sein muss. Logisch. Gesunde Nichtraucher ohne Vorerkrankungen (das Alter spielt keine Rolle), die nicht Bestandteil der vom Robert Koch-Institut definierten Risikogruppen sind, sollen/müssen sich in ihren Grundrechten massiv einschränken (lassen), damit Raucher als eigenständige Risikogruppe weiter ihrer Sucht nachgehen können. Und das in einer Zeit, in der weltweit ein neuartiges Virus pandemisch die Lungen befällt, seit Wochen die Medien bestimmt und den Alltag von Milliarden Menschen einschränkt sowie grundlegend verändert. Willkommen in Deutschland 2020.
04.04.2020
Aktienmärkte und Wirtschaft: Warum es keine schnelle Erholung geben wird
Wie von mir vorhergesagt, haben Regierungen und ihre Zentralbaken weltweit damit begonnen, die schwere Rezession, in die sie die Weltwirtschaft gestürzt haben, mit allen Mitteln zu bekämpfen, inklusive Helikopter-Geld. Da durch die jahrelange Nullzinspolitik sehr große Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen entstanden sind, befindet sich die Wirtschaft in einem sehr fragilen Zustand. Deshalb droht der sich entfaltende Bereinigungsprozess an den Finanzmärkten und in der Wirtschaft sehr heftig auszufallen. In den vergangenen 30 Jahren ist es zur Gewohnheit geworden, die für ein Funktionieren der Marktwirtschaft notwendigen Bereinigungen und Erneuerungen mit allen dem Staat zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen. Diese Mittel sind Staatsschulden und Gelddruckmaschinen. Der Logik einer Interventionsspirale folgend, muss die Dosis bei jeder Umdrehung erhöht werden. Im Vergleich mit dem Krisenjahr 2008 ist genau das jetzt schon geschehen, und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht in Sicht. Das sind die Fakten: Pandemie, Rezession und geplatzte Spekulationsblase Die aktuelle Lage ist allerdings sehr viel komplexer als im Jahr 2008. Damals ging es nur um ein paar faule Hypothekenkredite, die das Überleben des Großbankensystems bedrohten, das schließlich vom Steuerzahler gerettet wurde. Jetzt haben wir es gleich mit drei eng verwobenen und sich gegenseitig beeinflussenden Krisen plus extrem massiven staatlichen Eingriffen zu tun. Erstens handelt es sich um eine Pandemie, deren (massen)-psychologischen Effekte natürlich auch das Handeln von Politikern und Zentralbankbürokraten bestimmen. Zweitens befindet sich die in ein künstliches Koma versetzte Weltwirtschaft am Beginn einer schweren Rezession. Drittens ist gerade eine riesige Spekulationsblase geplatzt – Aktien, Unternehmensanleihen und Immobilien – deren Effekte auch ohne die beiden erstgenannten Einflussfaktoren immens sein werden. Viertens schließlich haben Regierungen und Zentralbanken jetzt schon ein gigantisches geld- und staatsschuldenpolitisches Programm auf den Weg gebracht, um die Auswirkungen der ersten drei Punkte zu bekämpfen. Viel Gegenwind für Aktien Für die Aktienmärkte sind die drei erstgenannten Punkte und die immer noch sehr hohe fundamentale Überbewertung der US-Aktienmärkte sehr bearish. Punkt vier zielt hingegen darauf ab, die Finanzmärkte zu stabilisieren und eine neue Spekulationsblase anzustoßen. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir sehen, wie sich dieser Kampf der Giganten entwickelt. Ein Blick in die Finanzgeschichte spricht für einen langanhaltenden Bereinigungsprozess und eine Schuldenkrise. Es hat sich nämlich immer wieder gezeigt – zuletzt 2008 – dass sich nach dem Platzen einer Spekulationsblase eine hohe Eigendynamik entwickelt, die auf die Schnelle nicht aufzuhalten ist und ihre Opfer fordert. Immer schneller immer mehr Keynesianer glauben hingegen fest daran, dass der Staat und seine Zentralbank die Wirtschaft sinnvoll steuern können, auch und gerade in Krisenzeiten. Weniger staatsgläubige Analysten, zu denen ich gehöre, haben erhebliche Zweifel an dieser Theorie. Der Verlauf der Finanzkrise von 2007 bis 2009 spricht gegen die keynesianische Sicht der Dinge. Davon lassen sich überzeugte Planwirtschaftler aber nicht beeindrucken und antworten mit ihrem immer anwendbaren und nie zu widerlegenden Totschlagsargument: Die geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen seien nur zu langsam erfolgt und überdies nicht groß genug gewesen, um die Krise schon im Keim zu ersticken. Ihr Rezept lautet also: immer schneller immer mehr. Dieser Logik folgend, sind wir jetzt in Windeseile bei geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen angekommen, die von der Bank of America mit 12 Billionen $ angegeben werden. Es wird sich zeigen, welche Wirkungen und Nebenwirkungen dies haben wird. Vielleicht finden wir dieses Mal sogar heraus, wo sich die Bruchstelle unseres Währungssystems befindet. Es könnte auch anders gehen: In meiner aktuellen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Krisenpolitik von Staat und Notenbanken – Die entscheidende Rolle der Zentralbanken in dieser Krise“ erfahren Sie, dass es auch ganz anders laufen könnte. Denn im Jahr 1873 hat der britische Ökonom Walter Bagehot den Zentralbanken einige kluge geldpolitische Regeln ins Stammbuch geschrieben, die verantwortungsvollen Geldpolitikern – also in der Zeit vor Greenspan, Bernanke, Yellen oder Draghi – stets als Richtschnur dienten. Es wäre gut, wenn sich unsere (Geld)-Politiker in der sich anbahnenden Schuldenkrise wieder an Bagehot erinnern würden und Entscheidungen träfen, die dem Wohl der Allgemeinheit dienen, anstatt kleine, aber mächtige Interessengruppen zu bedienen. Zweifel daran habe ich allerdings, zumal es mit der Covid-19-Pandemie einen geradezu perfekten Sündenbock gibt, hinter dem die Zentralbankbürokraten und ihre Glaubensgemeinde die monumentalen geldpolitischen Fehler der vergangenen Dekade verstecken können. Die Markttechnik ist entscheidend In den vergangenen Jahren haben wir gelernt, dass die klassischen Analyseinstrumente fundamentale Bewertung, Momentum und Sentiment in Zeiten der Nullzinspolitik nicht ausreichen. Die alles entscheidende Bedeutung kommt in diesem Umfeld der Markttechnik zu. Deshalb werden Roland Leuschel und ich uns vor allem an den Veränderungen der Markttechnik orientieren, um das weitere Geschehen an den Aktienmärkten für Sie zu analysieren. Eins ist allen Krisen gemein: Sie eröffnen Ihnen große Chancen, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Mit welchen geld- und fiskalpolitischen Entscheidungen Sie in den kommenden Wochen und Monaten rechnen müssen und wie Sie sich vor den Folgen schützen, erfahren Sie in Krisensicher Investieren. Anstatt täglich neue Horrormeldungen rund um das Corona-Virus zu sehen, lesen Sie lieber qualitativ hochwertige Analysen des Geschehens in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – Testen Sie jetzt 30 Tage kostenlos. Schließlich geht es um Ihr Geld! Ihr Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
04.04.2020
Dr. med. Ruediger Dahlke: Die Corona-Opposition
Wir leben in einer Demokratie und da sollte man offen über alles diskutieren können. Manchmal scheint es, dass nur sehr einseitig berichtet wird. Ich möchte Sie daher bitten, sich umfassend und in unterschiedlichen Quellen zu informieren. Seien Sie kritisch. Glauben Sie nicht alles, auch uns nicht. Wir geben uns zwar sowohl im Rahmen unserer Recherche wie auch in der Berichterstattung die grösste Mühe, Sie umfassend, offen und ehrlich zu informieren, können es aber nicht ausschliessen, dass sich die ein oder andere Fehlmeldung auch bei uns einschleichen kann. Hinterfragen Sie daher die Sachen und machen Sie sich ein eigenes Bild. Auch interessant: Dr. Ruediger Dahlke zur Statistik mit dem Coroanvirus: "Was die da machen ist schulmedizinisch haarsträubend!" Um unsere Demokratie und Freiheit zu schützen ist es von grösster Wichtigkeit, die weitere gesellschaftliche, politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu verfolgen und vielleicht auch mal den Mund aufmachen, wenn man merkt, dass eine falsche Richtung eingeschlagen wird. Pro und Contra in die Waagschale werfen Niemand von den Zuschauern, selbst diejenigen, die im Krieg waren, hat vermutlich eine solche Einschränkung der Rechte in der Vergangenheit erfahren müssen. Es dreht sich aktuell alles um Corona und den Schutz der Gesundheit. Die Gesundheit ist aber nicht das einzige Gut, das geschützt und verteidigt werden muss. Zu den schützenswerten Gütern zählen auch unsere Grundrechte, die Wirtschaft, das soziale Miteinander usw. Man muss also alles in die Waagschale werfen, um entscheiden zu können, welchen Preis man bereit ist zu zahlen, um ein Gut zu retten, dafür aber andere Güter zu opfern. Man muss sich fragen, ob der Preis den wir zahlen, angemessen ist? Ist diese Pandemie tatsächlich so verheerend, dass es gerechtfertigt ist, die komplette Wirtschaft zu zerstören, Arbeitsplätze zu opfern, die Menschen voneinander zu distanzieren, sie aufmuntern, andere zu denunzieren usw.? Ist das eine gesellschaftliche Entwicklung, die wir wollen? Es gibt unzählige Fragen, die man sich jetzt und künftig stellen sollte und vielleicht stellen muss. Zumindest muss es aber möglich sein, diese Fragen in einer Demokratie offen diskutieren und das Pro und Contra abwägen zu können. Und dies, ohne befürchten zu müssen, für seine – vielleicht andere – Meinung verunglimpft und verurteilt zu werden. Diese Oppositions-Sendung soll Sie anregen, kritisch die Quellen der Informationen zu hinterfragen. Vielen Dank. Gast: Dr. med. Rüdiger Dahlke, Moderator: Alexander Glogg QS24 – Schweizer Privatfernsehen
03.04.2020
Pekings Chance
Wohin man auch blickt: Das Leben in Deutschland ist so durcheinander geraten wie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Und auch für die Zeit danach zeichnen sich geostrategische Veränderungen geradezu historischen Ausmaßes ab. Als im Jahr 2014 in Westafrika eine Ebola-Epidemie ausbrach, verlegten die USA noch Feldlazarette in die betroffene Region und koordinierten die zahlreichen internationalen Hilfsanstrengungen. Zwar mußten rund 11 000 Menschen sterben. Aber es gelang, die Ansteckungsketten zu unterbrechen und das Virus wieder einzudämmen. USA fehlt als Krisen-Koordinator Jetzt, bei „Corona“, sind die USA von dieser früheren Rolle des „internationalen Kümmerers“ weiter entfernt denn je. Diese Rolle liegt nun bei China. Genau das Land, in dem nach allen offiziellen Versionen die aktuelle Corona-Pandemie ihren Ursprung nahm, inszeniert sich immer mehr als „Retter in der Not“ und ist damit auf bestem Wege, eine neue internationale Führungsrolle zu übernehmen. Danke für die Masken Xi! Noch wurde in den hiesigen Medien hierüber kaum berichtet. Doch Chinas Staatspräsident Xi Jinping bot der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits am 21.3. schriftlich die Hilfe Chinas bei der Corona-Bewältigung an. Auf EU-Ebene kommt es dieser Tage bereits zur Lieferung von u.a. Schutzmasken in Millionenzahl, für die sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen „sehr dankbar“ zeigte. Es ist keine Frage: So wichtig und vielleicht auch gut gemeint diese Hilfen sind, verbindet Peking damit auch stets den Versuch, seinen Einfluß in Europa dauerhaft auszuweiten. Die Hilfslieferungen sollen mit anderen Worten nicht nur Leben retten, sondern auch neue Partnerschaften begründen und China in der Beschreibung des Pandemie-Geschehens in späteren Geschichtsbüchern gut dastehen lassen. Per „Staatsbefehl“ produzieren nun für einige Zeit manche chinesische Bertriebe eben keine T-Shirts, sondern z.B. Schutzmasken, die dann u.a. nach Europa geliefert werden können. Die neue Seidenstraße profitiert von Wirtschaftskrise in Europa Auch beim Ausbau der „Neuen Seidenstraße“ dürfte China in den nächsten Jahren schneller vorankommen als gedacht. Die für Westeuropa absehbare Pleitewelle wird Peking manche Kaufgelegenheit bescheren, von der die dortigen Kommunisten bisher nicht zu träumen gewagt hatten. Die dafür erforderlichen Mittel wird – wenn sie nicht ohnehin noch vorhanden sind – die chinesische Wirtschaft als „Werkbank des Westens“ schnell beschaffen können, sobald der Welthandel auch nur wieder etwas Fahrt aufgenommen hat. Noch ist nicht endgültig absehbar, welche konkreten Auswirkungen diese Entwicklung für einzelne deutsche Betriebe und deren Mitarbeiter haben wird. Doch auf einen weiter zunehmenden chinesischen Einfluß, eine immer engere Verstrickung der beiden Volkswirtschaften, wird man sich einzustellen haben. Dies muß uns, so viel Vorhersage sei darüber hinaus gestattet, nicht unbedingt Angst machen. Denn die Denkweise der chinesischen Machthaber ist nicht nur generationenübergreifend ausgelegt (wie man es in Deutschland nur noch in Familienbetrieben antrifft), sondern auch streng logisch. Und deshalb weiß man in Peking ganz genau, daß man langfristig stets dann selbst auf den größten Ertrag hoffen darf, wenn es den Geschäftspartnern auch nicht ganz schlecht geht. Diese Aussichten, sehr geehrte Damen und Herren, ändern an der zunächst absehbaren Krisenentwicklung (siehe hierzu die Tz. 1 der „Vertraulichen“ der letzten Woche) und den sich daraus ergebenden und von uns seit vielen Jahren beschriebenen Handlungsempfehlungen nichts. Doch sie können in jedem von uns ein wenig die Hoffnung wecken, daß es „nach Corona“ und dem Durchmachen der dadurch angestoßenen (aber keinesfalls verursachten) Wirtschaftskrise auch wieder eine Aussicht auf bessere Zeiten gibt! Wir möchten und können Ihnen auch darüber hinaus ein treuer Wegbegleiter und Wegweiser sein. Bleiben Sie gesund! (tb) Die vom Verlag Arbeit und Wirtschaft seit 1951 herausgegebenen ‚Vertraulichen Mitteilungen‘ liefern Ihnen Woche für Woche ausgewählte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage und sichern Ihnen damit den gerade in der heutigen Zeit so wichtigen Informationsvorsprung. Besuchen Sie uns im Internet unter www.vertrauliche-mitteilungen.de
03.04.2020
Harald Wiesendanger über die Massenmedien während der Corona-Krise: ICH SCHÄME MICH – meines Berufsstands.
ICH SCHÄME MICH – meines Berufsstands. Seit über 35 Jahren arbeite ich als Wissenschaftsjournalist, mit Schwerpunkt Medizin. Jederzeit konnte ich dazu stehen, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Falls jedoch das, was Massenmedien in der Corona-Krise nahezu geschlossen abliefern, noch als „Journalismus“ durchgeht, so will ich damit nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun haben. Falls das, was sie sich als „Wissenschaft“ verkaufen lassen und unverdaut an ihre Zielgruppen weiterreichen, durchweg Wissenschaft ist, so räume ich schleunigst mein Arbeitsgebiet. Ein Beitrag von Harald Wiesendanger Mit blankem Entsetzen und ohnmächtiger Wut verfolge ich das unwürdige Treiben gestandener Berufskollegen: vom Redakteur beim Nachrichtenmagazin über den „Tagesthemen“- und „Heute“-Moderator bis hin zum Mitarbeiter der Presseagentur, zum Rundfunkplauderer, zum Social-Media-Texter, zum Talkshow-Gastgeber. Ungefiltert bringen sie offizielle Horrorzahlen unters Volk, ohne zu hinterfragen, wie diese überhaupt zustande kommen; wie sie ausgewertet werden; was sie eigentlich besagen; wie es um andere Zahlen steht. Sie machen im Eilverfahren zugelassene, mangelhaft überprüfte Tests wichtig und notwendig, ohne zu beleuchten, was diese überhaupt messen; was aus ihnen folgt und was nicht; wie hoch die Fehlerquote ist; wer von ihrem Masseneinsatz profitiert. Sie schocken mit dem jüngsten Corona-Exitus, der allerneuesten, noch haarsträubenderen Todesstatistik, ohne auch nur in einem einzigen Fall nachzuforschen, WORAN die Betroffenen denn eigentlich gestorben sind. Wer MIT dem Virus stirbt, tut es stets DESWEGEN? Wer seine Leser/Zuschauer derart kurzschließen lässt, könnte ihnen ebensogut weismachen, Wasser sei ein Superkiller, weil ein H2O-Test garantiert bei jeder Leiche positiv ausschlagen würde. Diese „Jahrhundert-Pandemie“ an früheren Grippewellen und WHO-Fehlalarmen zu messen, kommt so einer Journaille nicht in den Sinn. Wild spekuliert sie über Corona-Befall von Promis wie Merkel und Johnson, sobald diese ein wenig niesen, hüsteln und fiebern – jede banale Erkältung darf neuerdings „Breaking News“ produzieren, so weit sind wir schon. Jeder Tote starb am Killerkeim, solange sein Ableben noch Fragen aufwirft. („Lebensgefährte von Klaus Wowereit gestorben – Infektion mit Coronavirus?“, t-online, 29.3.2020.) Untereinander wetteifern Journalisten wie von Sinnen um den gruseligsten Schnappschuss, die herzzerreißendste Corona-Tragödie, das alarmierendste Experten-Statement. Wie selbstverständlich leisten sie Beihilfe zur Unterdrückung von abweichenden Meinungen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, seid ihr noch ganz bei Trost? Kaum einer von euch wagt es, an den Säulenheiligen vom Robert-Koch-Institut und der Charité zu kratzen. Kaum einer hört sich die wohlbegründeten, sachlichen Bedenken vieler Ärzte und Wissenschaftler an, die der Corona-Hype befremdet, ja entsetzt – und wenn doch, mangelt es euch anscheinend an der Courage, das Gehörte an die große Glocke zu hängen. Keiner wundert sich, weshalb sich freie Bürger, bloß weil sie einer „Risikogruppe“ angehören, wie Unzurechnungsfähige gängeln lassen müssen – als ob sie nicht auf sich selber aufpassen könnten. Leben ist stets lebensgefährlich, erst recht am Lebensabend. Welche gesundheitlichen Risiken Opa in Kauf nehmen oder vermeiden will: Sollte das nicht ihm überlassen bleiben, wie Rauchen und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und minderwertige Ernährung? Kein Journalist fragt, warum plötzlich anders verfahren werden muss als bei früheren Grippewellen, die zuverlässig kamen und gingen, wobei sie alljährlich für Millionen Infizierte und Zehntausende Tote sorgten, ohne dass ein Hahn danach gekräht hätte. Keinem scheint aufzufallen, dass die vermeintliche „Lösung“ schon jetzt weitaus schlimmer ist als das Problem. Keiner will wissen, weshalb es Aufrufe zu verstärkter Hygiene, besonderer Vorsicht und Rücksichtnahme nicht genauso getan hätten wie vor 2020. Keiner recherchiert, wer den blutigen Medizinlaien am Kabinettstisch der Bundesregierung eigentlich all die apokalyptischen Infos und Lageanalysen gesteckt hat, die ihnen einen Notstandsaktionismus „alternativlos“ erscheinen lassen; mit wie vielen und welchen Lobbyisten sie vor und während der Krise worüber gesprochen haben. Kaum einer traut sich, auch nur das schüchternste Fragezeichen hinter irgendeine Infektionsschutzmaßnahme zu setzen. Keinen beschäftigt, ob es irgendwem nützen könnte, dass die Krise für möglichst große Massenpanik sorgt und sich in die Länge zieht. Keinen beschleicht das ungute Gefühl, dass er sich gerade instrumentalisieren lässt – als Handlanger in einem Thriller, dessen Story sich mit der Präzision eines Uhrwerks entfaltet, nach einem Drehbuch, das womöglich schon vor Wuhan geschrieben war. . Und … und … und … Wie ein Berufsstand, der als unabhängige, kritische, unvoreingenommene Vierte Gewalt die Mächtigen kontrollieren soll, ebenso blitzschnell wie nahezu einmütig derselben kollektiven Hysterie erliegen kann wie sein Publikum und sich für Hofberichterstattung, Regierungspropaganda, expertengläubige Vergötterung der Heiligen Kuh Wissenschaft hergibt: Das ist mir unbegreiflich, es widert mich an, ich habe genug davon, ich distanziere mich voller Fremdscham von dieser unwürdigen Performance. Wahrhaftigkeit und sorgfältige Recherche; Schutz der Ehre und Achtung der Würde von Menschen – auch solcher, die abweichende Meinungen vertreten; das Gegenchecken jeder Informationsquelle, egal wie glaubhaft sie auf den ersten Blick erscheinen mag; das Vermeiden sensationeller Darstellungen, die überzogene Hoffnungen oder Befürchtungen wecken könnten: All das zählt zu den obersten Geboten jedes Pressekodex. Den Angriff von SARS-Cov-2 scheint, ein knappes Vierteljahr nach Beginn der Pseudo-Pandemie, keines zu überlebt zu haben, zumindest nicht in den infizierten Hirnen derer, für die sie gelten sollten. Wo hält zur Zeit eigentlich der Presserat seinen Tiefschlaf? Neben der eingepennten parlamentarischen Opposition? Wenigstens einer traut sich noch, den Finger in die klaffende Wunde zu legen: der deutsche Medienwissenschaftler Otfried Jarren, bis Ende 2018 Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich und Präsident der Eidgenössischen Medienkommission in der Schweiz. Scharf kritisiert er im Pressedienst „epd medien“ das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Seit Wochen treten immer die gleichen Experten und Politiker auf, die als Krisenmanager präsentiert würden, so Jarren. Dadurch inszeniere das Fernsehen zugleich Bedrohung und exekutive Macht – und betreibe „Systemjournalismus“. Kritiker bleiben außen vor. Vor allem der Norddeutsche Rundfunk falle ihm durch eine „besondere Form der Hofberichterstattung“ auf. „Die Chefredaktionen haben abgedankt“, folgert Jarren. In der Berichterstattung vermisst er „alle Unterscheidungen, die zu treffen und nach denen zu fragen wäre: Wer hat welche Expertise? Wer tritt in welcher Rolle auf?“ Gesendet würden zudem größtenteils einzelne Statements, eine echte Debatte zwischen Experten, die gegensätzliche Standpunkte und Aspekte einbringen könnten, finde nicht statt. Wie gleichförmig die Berichterstattung über das Coronavirus daherkommt, fällt zumindest dem Medienjournalisten Andrej Reisin unangenehm auf. Im Portal „Übermedien“ kritisiert er, auch in Krisenzeiten sei es nicht die Aufgabe der Medien, den verlängerten Arm der Regierung zu spielen und Kampagnen à la „Wir gegen das Virus“ zu inszenieren, wie es etwa die „Tagesschau“ in sozialen Medien getan habe. (https://uebermedien.de/…/corona-krise-staatsraeson-als-ers…/) Im "Deutschlandfunk" forderte die Medienjournalistin Vera Linß, im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Coronavirus die Themen Überwachung und Datenschutz stärker in den Fokus zu rücken. Auch Linß bemängelt, dass sich viele Journalisten momentan anscheinend dazu verpflichtet fühlen, die Krisenstrategie ihrer Regierung weitgehend kritiklos zu transportieren – „als eine Art Service-Journalismus“. 87 Jahre ist es her, dass in Deutschland aus Journalisten „Staatsdiener“ wurden. Reichspropagandaminister Goebbels hielt dafür ein ausdrückliches „Schriftleitergesetz“ für erforderlich. In der Corona-Krise, wie zuvor bei Themen wie Masernimpfzwang oder der Existenzberechtigung von Heilpraktikern und Homöopathen, stellt sich indes am laufenden Band heraus: Die Medien des 21. Jahrhunderts spuren offenkundig auch ohne Paragraphendruck. Die Schere im Kopf war schon immer die schärfste. (Von Harald Wiesendanger, "Auswege"-Gründer) Nachtrag (31. März): Ermutigt vom enormen Echo auf diesen Artikel, bot ich ihn vier Printmedien an, denen ich noch am ehesten zugetraut hätte, ihn zu übernehmen: Frankfurter Rundschau, taz, Der Spiegel, Die Zeit. Reaktionen? Null. Nicht einmal Absagen. Bloß Schweigen. Die Veröffentlichung dieses Artikel erfolgte mit freundlicher Genehmigung von Harald Wiesendanger von der Stiftung Auswege.
03.04.2020