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Uranaktien: Warum das Warten bald ein Ende hat!
2018 geht als eines der schlechtesten Börsenjahre in die Geschichte ein. Circa 95 Prozent aller Vermögensklassen wiesen ein negatives Ergebnis auf. Aktien, Bonds, Kryptowährungen, Immobilien und die meisten Rohstoffe (Kupfer, Öl, Eisenerz, etc.), verloren an Wert – doch Uran ist am Spotmarkt fast 40 Prozent gestiegen. Der Bullenmarkt ist im Uransektor angekommen, doch die meisten Uranaktien haben sich etwa seit September 2018 vom Uranpreis nach unten abgekoppelt und weisen nun extrem starkes impliziertes Aufwärtspotenzial auf. Vor Fukushima belief sich der Börsenwert sämtlicher globaler Uran-Unternehmen auf etwa 125 Milliarden Dollar. Heute ist dieser Wert mit 6-7 Milliarden Dollar im Vergleich vor einem Jahrzehnt auf rund 1/20 geschrumpft. Gleichzeitig ist die Anzahl investierbarer Uran-Unternehmen von mehr als 500 auf circa 40 zurückgegangen. Berücksichtigt man nur diejenigen Uran-Unternehmen mit Zugang zum Kapitalmarkt, bewährtem Management und tragfähigen Projekten mit dem nötigen politischen Rückhalt, schrumpft die Anzahl der investierbaren Uranwerten auf etwa 10 bis 15. Die Bewertung der noch im Markt verbliebenen Uranunternehmen ist so niedrig, dass die künftigen Anstiege astronomisch ausfallen dürften, vergleichbar mit dem Uran-Bullenmarkt in 2005 bis 2007. Wie bereits erwähnt, werden in den kommenden beiden Jahren voraussichtlich 26 neue Reaktoren ans Netz gehen. Bereits in 2019 wird die globale Reaktor-Flotte etwa 200 Millionen Pfund verbrauchen, während die Produktion laut einer konservativen Schätzung von UxC auf 138 Millionen Pfund Uran zurückgeht. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Worte von Investor-Legende Rick Rule in Erinnerung zu rufen: „In den USA glauben Sie entweder, dass die Lichter in sechs oder sieben Jahren ausgehen oder Sie glauben, dass der Uranpreis steigen wird. Ich denke, es ist Letzteres, nicht das Erstere. Wenn Sie Dinge kaufen, bei denen die Nachfrage aufgrund der Bedürfnisse der Menschheit gesichert ist und wo Sie unter den Produktionskosten liegen, lautet die Investitionsgleichung "wann". Wann wird der Preis steigen? In den meisten Spekulationen beginnt diese Frage mit "ob", und die Frage "wann" ist immer der Frage "ob" vorzuziehen. Das Schöne am Rohstoff-Business ist, dass die meisten Spekulanten sich auf die "ob" -Fragen konzentrieren und die "wann"-Fragen „alten Leuten“ wie mir überlassen“. Section 232 wichtigstes Event in 2019 Obwohl die Ausgangsbasis für einen neuen Uran-Bullenmarkt schon aufgrund der Angebots-Nachfrage-Situation kaum besser sein könnte, werden die Entwicklungen im Uransektor von nur wenigen Marktteilnehmern beobachtet. Uran ist wenig beliebt, vielleicht sogar der meist gehasste Rohstoff überhaupt. Das wichtigste Event für 2019 und darüber hinaus ist die Section 232 Petition – eine Angelegenheit, die bislang nur wenig Beachtung findet. Zur Erinnerung: Anfang des letzten Jahres reichten Energy Fuels und Ur-Energy eine Petition ein, die das Handelsministerium auffordert, die Auswirkungen von Uranimporten auf die nationale Sicherheit zu untersuchen. Das Handelsministerium hat maximal 270 Tage Zeit, (14. April 2019), um dem Präsidenten einen Bericht mit entsprechenden Empfehlungen vorzulegen. Dieser hat maximal 90 Tage (13. Juli 2019), um eine Entscheidung zu treffen. Wie Jeff Klenda, CEO von Ur-Energy, ein einem aktuellen Interview sagte, wird Trump über den Einsatz der geforderten Maßnahmen voraussichtlich bereits am 28. April entscheiden (und nicht erst im Juli). Mit 98 in Betrieb befindlichen Reaktoren verfügen die USA über die größte Nuklearflotte der Welt mit einem Jahresbedarf von etwa 45 Millionen Pfund Uran pro Jahr. Im Gegensatz dazu dürften die US-Minen 2019 weniger als 400.000 Pfund produzieren, was nicht einmal für einen Reaktor ausreicht. Mit anderen Worten, produzieren die Vereinigten Staaten heute weniger Uran als im Jahr 1949. Russland und Kasachstan liefern circa 38% des US-Uranbedarfs. Diese starke Abhängigkeit von Ländern, die als wenig verlässlich gelten, wie Russland, Usbekistan, Kasachstan und Afrika, ist eine Gefahr. Länder, die den USA freundlich gegenüberstehen, Kanada und Australien, liefern nur etwa die Hälfte des Bedarfs. Rick Perry, der als ehemaliger Gouverneur von Texas maßgeblich zur Genehmigung der Projekte von Uranium Energy beigetragen hatte, ist als jetziger Energieminister starker Fürsprecher der Atomenergie. Da 20% des US-Strombedarfs aus Atomenergie erzeugt werden, will Perry zusammen die Trump das Uranangebot für die USA sichern. Es wird zunehmen schwieriger in entwickelten Ländern wie den USA, Kanada oder Australien die nötigen Lizenzen und Genehmigungen für den Bau einer Uranmine zu erhalten, die bis zur Produktion eine Dauer von 15 Jahren oder mehr in Anspruch nehmen kann. Ganz zu schweigen, dass der Anreizpreis für eine neue Uranmine bei circa 65 bis 70 Dollar pro Pfund liegt, mehr als das Doppelte der derzeitigen Uranpreise. Noch ist unklar, welche konkreten Empfehlungen das Handelsministerium erteilt und wie Trump reagieren wird. Denkbar ist die in der Petition geforderte Quote, wonach die US-Versorger 25% ihres Uranbedarfs aus heimischer Produktion beziehen müssen, Zölle auf Uran, oder eine Kombination aus beidem. Sollte es zu diesen Maßnahmen kommen, wird es zwei unterschiedliche Uranpreise geben (vergleichbar mit WTI und Brent im Ölmarkt). US-Uran würde somit schlagartig und erheblich im Preis steigen. Der Zeitpunkt, wann der Uran-Spotmarkt auftaut! Die Versorger sind nicht glücklich über die Petition und kämpfen gegen die Uran-Unternehmen. Schließlich wünschen sie sich weiterhin niedrige Preise und blicken nur auf die nahe Zukunft. Nach der Section 232 Petition entschlossen sich die Versorger dazu, ihren langfristigen Vertragszyklus auszusetzen (keinerlei Eintritt in neue Kaufverträge), um die Uran-Produzenten unter Druck zu setzen, bis eine Entscheidung durch Trump getroffen ist. Doch sie haben sich vermutlich verkalkuliert, in dem das Problem, das nur wenige Wochen andauern sollte, nun schon seit mehr als einem Jahr und weiterhin andauert. Wir können nun darauf spekulieren, welche Maßnahmen Trump zur Wiederbelebung der heimischen Uranindustrie ergreifen wird. Doch ganz gleich von dieser Entscheidung, wird diese den Weg für die Versorger zum Kauf von Uran freimachen. Sehr wahrscheinlich wird der Preis rasant ansteigen. Denn zu diesem Zeitpunkt werden die Versorger seit eineinhalb Jahren kein Uran mehr gekauft haben und ihre Lagerstände stark geschrumpft sein. Zudem nimmt die Verhandlung langfristiger Verträge mehrere Monate bis zu einem halben Jahr in Anspruch. Die noch verbliebenen Uranproduzenten werden nicht bereit sein, Uran unterhalb der Produktionskosten zu verkaufen. Somit steht fest: Sobald die Versorger erneut in langfristige Verhandlungen eintreten, werden die Vertragspreise steil nach oben klettern. Langfristige Vertragspreise entscheidend! Langfrist-Verträge umfassen den Großteil des Uranhandels – es ist das entscheidende Kriterium für den Uransektor. Da die Versorger ihre Aktivitäten seit Einreichung der Petition Anfang 2018 weitgehend eingestellt haben, wurde der 40%ige Anstieg in den Spotpreisen nicht von den langfristigen Vertragspreisen nachvollzogen. Deshalb ist die Spanne zwischen den beiden Preisen die niedrigste in mehr als 10 Jahren. Lagerbestände auf niedrigstem Niveau seit Jahrzehnten Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass der Kreislauf bei Uran nicht mit Kohle und anderen Rohstoffen zu vergleichen ist, die in kurzer Zeit geliefert werden können. Uran benötigt etwa 2 Jahre, um abgebaut, verarbeitet, angereichert und geliefert zu werden – deshalb halten Versorger traditionell einen hohen Lagerbestand. Doch trotz des sich ausweitenden Defizits im Uranmarkt, ist der durchschnittliche Lagerbestand, der von Versorgern gehalten wird, der niedrigste seit Jahrzehnten. Vor dem Hintergrund, dass die Erschließung neuer Minen Jahre entfernt liegt und Cameco keinesfalls vor 2021 den Neustart seiner stillgelegten Minen erwägt, eine brisante Mischung. Laut UxC wurden im letzten Jahr 17 bis 35 Millionen Pfund Uran als „beweglicher Lagerbestand“ klassifiziert. Diese Zahl erscheint beeindruckend, ist aber deutlich niedriger als die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage, die sich in diesem Jahr auf 57 Millionen Pfund Uran belaufen dürfte. Atomkraftwerke sind teuer im Bau, doch sobald diese im Betrieb sind, ist der Anteil des Brennstoffs (Uran) eine sehr geringe Komponente der Gesamtkosten. Insofern ist das Beschaffungsrisiko sehr viel höher als das Risiko, überhöhte Preise zu zahlen. Der Uran-Preis ist nahezu irrelevant für die Versorger. Was diese benötigten, ist die Sicherheit, das Material zum vereinbarten Zeitpunkt geliefert zu bekommen. Fazit Aufgrund der Unsicherheit bezüglich Section 232 hat der Großteil der US-Versorger seine Beschaffungspläne zurückgestellt, bis das Ergebnis klarer ist. Adnani sagte uns auch, dass die Versorger nicht sonderlich preis-sensitiv wären. So hatte der jüngste Uran-Bullenzyklus von 2003 bis 2007, als Uran bei 135 Dollar/Pfund gipfelte, ebenso wenig Auswirkung auf die Strompreise in den USA, als der anschließende Verfall auf unter 18,00 Dollar/Pfund. Sollte sich Donald Trump der Forderung der US-Uranunternehmen zur Wiederbelebung der heimischen Uranindustrie anschließen, steht fest, dass US-basierte Uran-Player zu den stärksten Gewinnern werden. Uranaktien mit „Krypto-artigem“ Kurspotenzial! Obwohl sich für den Uranmarkt ein „perfekter Sturm“ abzeichnet, sind die Uranaktien als Gruppe weiterhin spottbillig bewertet. Derzeit beläuft sich der Börsenwert aller globalen Uranaktien auf 6 bis 7 Milliarden Dollar. Zieht man davon noch Cameco mit einem Börsenwert von mehr als 4 Milliarden Dollar ab, zeigt sich, dass die gesamte globale Uranindustrie am Markt praktisch nur noch marginal existent ist. Damit ist der gesamte Sektor etwa bewertet wie die Gesamtkosten von gerade einmal ein bis zwei Atomkraftwerken. Sie können sich vorstellen, was passiert, wenn es zu einer Wiederbelebung der Uranindustrie kommt und das Kapital in den Sektor hineinfließt. Es ist in etwa so, als würde man den Hoover Staudamm durch einen Vorgarten hindurch zwingen. Wie Sie wissen, hob die Flut im letzten Uran-Bullenmarkt alle Boote nach oben. Selbst die schlechtesten Uranaktien stiegen um das 10- bis 20fache. Paladin Energy war mit einem Anstieg um mehr 100.000% in der Spitze der stärkste Gewinner. Der Grund: Man hat die Langer Heinrich Mine in 2002 für Pennies auf den Dollar gekauft, als der Uranpreis mit 10 Dollar je Pfund extrem niedrig war. Exakt so haben drei unserer aktuellen Uran-Favoriten gehandelt. Die Namen der Unternehmen und alles Weitere, was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie im CompanyMaker. © Uli Pfauntsch, www.companymaker.de Risikohinweis und Haftung: Alle in Companymaker veröffentlichten Informationen beruhen auf Informationen und Quellen, die der Herausgeber für vertrauenswürdig und seriös erachtet. Die Informationen stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n), noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Den Ausführungen liegt zudem eigenes Research zugrunde. Für die Richtigkeit des Inhalts kann trotzdem keine Haftung übernommen werden. Gerade Nebenwerte, sowie alle börsennotierten Wertpapiere sind zum Teil erheblichen Schwankungen und Risiken unterworfen. Deshalb ist auch die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Heranziehung der Ausführungen für die eigene Anlageentscheidung möglicherweise resultieren können, kategorisch ausgeschlossen. Die Depotanteile einzelner Aktien sollten bei niedrig kapitalisierten Werten nur soviel betragen, dass auch bei einem möglichen Totalverlust das Depot nur marginal an Wert verlieren kann. Zwischen dem Abonnent und Leser von Companymaker kommt kein Beratungsvertrag zustande, da sich unsere Empfehlungen nur auf das Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers bezieht. Hinweis gemäß § 34 WpHG: Wir weisen darauf hin, dass die CM Network GmbH, sowie Mitarbeiter der CM Network GmbH Aktien von Unternehmen, die in dieser Ausgabe erwähnt wurden halten oder halten könnten und somit ein möglicher Interessenskonflikt besteht. Zudem begrüßt und unterstützt die CM Network GmbH die journalistischen Verhaltensgrundsätze und Empfehlungen des Deutschen Presserates zur Wirtschafts- und Finanzmarktberichterstattung und wird im Rahmen der Aufsichtspflicht darauf achten, dass diese von den Autoren und Redakteuren beachtet werden.Bitte beachten Sie diesbezüglich auch das Impressum im PDF-Börsenbrief!
08.03.2019
Gold: Das unvermeidliche Szenario rückt näher!
2008/2009 erlebte die westliche Welt die schlimmste Krise seit der Großen Depression in den 1930er Jahren. Um das Finanzsystem vor dem Abgrund zu retten, griffen die wichtigsten Notenbanken zu radikalen Maßnahmen. Sie senkten die Zinsen auf das niedrigste Niveau seit über 5.000 Jahren und pumpten absurde Mengen an künstlich erschaffenem Geld in die Märkte. Was als Ausnahmezustand in Reaktion auf die Finanzkrise 2008/2009 beabsichtigt war, begleitet uns nun schon seit 10 Jahren. Es ist völlig paradox, mit der Aussetzung der Marktregeln die Wiederherstellung einer normalen Marktfunktion erreichen zu wollen, wie es die Notenbanker im Zuge der Krise getan haben und immer noch tun. Dieses Vorgehen beinhaltet die stillschweigende Verpflichtung, die Märkte irgendwann in der Zukunft wieder zu emanzipieren. Aber je länger das Kriegsrecht (wenn Sie so wollen) in Kraft bleibt, desto mehr werden die Marktstrukturen bis zur Unkenntlichkeit aufgeweicht. Jeder vergisst, wie die Dinge normalerweise funktionieren, da die Notfallpolitik längst zur "Norm" geworden ist. Wenn die nächste Krise einsetzt, stehen die wichtigsten Notenbanken mit heruntergelassenen Hosen da. Die Zinsen sind noch immer nahe der Nulllinie oder schlimmstenfalls im negativen Bereich und die Bilanzen nach wie vor aufgebläht. Mit anderen Worten: Die Notenbanker haben keine Munition übrig, um dem nächsten wirtschaftlichen Abschwung entgegenzuwirken. Doch gerade am Ende eines der längsten Expansionszyklen wäre der Wiederaufbau der Munition, nämlich die Anhebung der Zinsen und Schrumpfung der Bilanzen, von entscheidender Bedeutung. Die Federal Reserve startete ihr „Normalisierungsprogramm“ im Oktober 2017. Seitdem wurden dem Bankensystem 443 Milliarden Dollar entzogen. Klingt nach viel, relativiert sich allerdings, wenn man bedenkt, dass die Fed-Bilanz zuvor auf beispiellose 4,5 Billionen Dollar aufgepumpt wurde. Wird dem, nach Liquidität gierendem Markt auch nur etwas von seiner Droge entzogen, zeigen sich unmittelbare Folgen: So funktionierte im letzten Jahr so gut wie nichts an den Märkten. Mehr als 90% aller Asset-Klassen beendeten das Jahr im Minus. Noch im Dezember stellte die Fed zwei weitere Zinsanhebungen für 2019 in Aussicht und plante, an ihrem „Normalisierungsprogramm“ festzuhalten. Die Märkte reagierten auf die Ankündigung dieser „Entzugsmaßnahmen“ völlig chaotisch und bescherten dem US-Aktienmarkt im Dezember die schlimmsten Verluste seit der Großen Depression. Angesichts rekordhoher Verschuldung von Staat, privaten Haushalten und Unternehmen ist es eine mathematische Unmöglichkeit, die Zinsen weiter anzuheben, ohne eine schwere Krise auszulösen. Für den einst resoluten Jerome Powell musste der Ausverkauf an den Aktienmärkten wie der Vorbote einer unvorstellbaren finanziellen Zerstörungswelle erscheinen. Nachdem der Fed-Chef auch noch scharf von Trump attackiert wurde, drehten sich die Notenbanker um 180 Grad. Inzwischen wird sogar innerhalb der Fed diskutiert, ob QE (anderes Wort für Gelddrucken) „regelmäßiger“ zum Einsatz kommen solle. Es sollte klar sein, dass dieses Instrument jederzeit aus dem „Werkzeugkasten“ geholt wird, sobald sich der Abschwung manifestiert. U.S.-Regierung auf Kollisionskurs Über die letzten 12 Monate ist der Schuldenberg der Regierung um 1,5 Billionen Dollar gewachsen und hat nun die Marke von 22 Billionen Dollar überschritten. Demzufolge flutet das US-Schatzamt den Markt mit Anleihen. Doch die ursprünglich größten Käufer der US-Schulden, China, Japan, und die Federal Reserve, fahren ihre Bestände in US-Staatsanleihen zurück. Es ist ein Problem, das die meisten Menschen übersehen. Nicht so der Vorsitzende des Treasury Borrowing Advisory Commitee (TBAC), der einen Brief an Finanzminister Steven Mnuchin schickte. Laut den Berechnungen des TBAC, wird das Schatzamt gezwungen sein, atemberaubende 12 Billionen Dollar in Bonds über das kommende Jahrzehnt zu verkaufen. Selbst ohne die Möglichkeit einer Rezession einzubeziehen, wird dies eine „einzigartige Herausforderung für das Schatzamt“ bieten. Kurzum, fragt sich das TBAC, wer um Himmels Willen all diese Bonds kaufen soll. Bedenken Sie, dass China und Japan die größten Anleihegläubiger der USA sind. China reduzierte seinen Bestand über das letzte Jahr um 55 Milliarden auf 1,12 Billionen Dollar. Japan reduzierte seinen Bestand über das letzte Jahr um 47 Milliarden auf 1.04 Billionen Dollar. Das bedeutet, dass die Amerikaner selbst für die Finanzierung ihrer Schulden aufkommen müssen. Tatsächlich haben US-Banken, Hedge-Funds, Pensionsfonds und andere institutionelle Investoren sowie Privatanleger ihren Bestand in US-Staatsanleihen zwischen November 2017 und November 2018 um 1,36 Billionen Dollar erhöht. Doch wie lange kann das noch gutgehen? Die Financial Times dazu: „Diese Woche folgerte einer der größten amerikanischen Hedgefonds, dass das Schatzamt binnen fünf Jahren Bonds im Gegenwert von 25% des Bruttoinlandsprodukts verkaufen muss, verglichen mit 15% heute. Dieses Schulden-Level ereignete sich in den letzten 120 Jahren nur zwei Mal, erst während des Zweiten Weltkriegs und dann erneut während der Finanzkrise 2008. Das erste Mal zwang die US-Regierung private Sparer zum Kauf von Schulden mittels patriotischer Propaganda und Finanzkontrollen. Das zweite Mal verließ sie sich auf die Bilanz ihrer Zentralbank via Quantitative Easing“. Die Notenbanker scheinen nun zu realisieren, dass die einzige Möglichkeit für die Regierung, ihr Verschuldungstempo beizubehalten, die Monetisierung dieser Schulden durch die Federal Reserve ist. Es sieht zunehmend danach aus, dass sich die US-Regierung in eine ausweglose Lage befördert hat. Früher oder später wird die Fed die Zinsen senken, möglicherweise sogar Negativzinsen einführen, und zur Finanzierung des wachsenden Schuldenbergs erneut Geld drucken. Sobald die Fed damit beginnt, wird der Dollar-Verfall seinen Lauf nehmen. Ob es diesmal gelingen wird, eine bestehende Blase zu einer noch größeren Blase aufzublähen, ist zweifelhaft. Vielmehr besteht die Gefahr, dass der Wohlstandseffekt ausbleibt und die Dinge des täglichen Bedarfs im Preis steigen. Stagflation zündet Goldpreis-Turbo! Alles deutet darauf hin, dass die Wirtschaft in einen Zyklus eintritt, der seit den 70er Jahren nicht mehr vorgekommen ist. Stagflation! Die brutale Kombination von Inflation und stagnierendem Wachstum. Es bedeutet, dass sämtliche Dinge, die Sie zum täglichen Bedarf benötigen (Nahrung, Benzin, Strom, etc.), im Preis steigen, während etwa der Wert von Bonds und Aktien sinkt. Von 1973 bis 1975 schrumpfte das US-BIP über sechs Quartale in Folge – gleichzeitig stieg der Konsumentenpreis-Index von weniger als 3 Prozent bis Ende 1974 auf mehr als 12 Prozent. Ebenfalls verdreifachten sich die Preise für Gold, Kupfer und Öl. Das letzte Mal, als die Märkte von Stagflation getroffen wurden, war Ende der 70er Jahre bis Anfang der 80er Jahre. Damals war der Anleihemarkt im Gegensatz zu heute alles andere als verzerrt. Die Verschuldung in 1981 lag bei niedrigen 31,7% vom Bruttoninlandsprodukt. Da bei weitem nicht so viel Kapital im Anleihemarkt gebunden war, war die Fed in der Lage, die Zinsen auf 20% zu erhöhen. Damit konnte die Inflation erfolgreich bekämpft und der völlige Einbruch des Dollar vermieden werden. Aggressive Zinsanhebungen waren seinerzeit ein probates Mittel zur Bekämpfung der Stagflation. Und heute? Wir sollten besser nicht darüber nachdenken, was bei einer Gesamtverschuldung von mehr als 72 Billionen Dollar passieren würde, wenn die Fed die Zinsen auch diesmal aggressiv anhebt. In Wahrheit gibt es diesmal nichts, was die Fed tun könnte. Dieses Mal könnte die Stagflation siegen. Edelmetalle, Rohstoffe und andere Sachwerte sind in einem solchen Szenario der „Place To Be“. Uli Pfauntsch, www.companymaker.de Risikohinweis und Haftung: Alle in Companymaker veröffentlichten Informationen beruhen auf Informationen und Quellen, die der Herausgeber für vertrauenswürdig und seriös erachtet. Die Informationen stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n), noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Den Ausführungen liegt zudem eigenes Research zugrunde. Für die Richtigkeit des Inhalts kann trotzdem keine Haftung übernommen werden. Gerade Nebenwerte, sowie alle börsennotierten Wertpapiere sind zum Teil erheblichen Schwankungen und Risiken unterworfen. Deshalb ist auch die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Heranziehung der Ausführungen für die eigene Anlageentscheidung möglicherweise resultieren können, kategorisch ausgeschlossen. Die Depotanteile einzelner Aktien sollten bei niedrig kapitalisierten Werten nur soviel betragen, dass auch bei einem möglichen Totalverlust das Depot nur marginal an Wert verlieren kann. Zwischen dem Abonnent und Leser von Companymaker kommt kein Beratungsvertrag zustande, da sich unsere Empfehlungen nur auf das Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers bezieht. Hinweis gemäß § 34 WpHG: Wir weisen darauf hin, dass die CM Network GmbH, sowie Mitarbeiter der CM Network GmbH Aktien von Unternehmen, die in dieser Ausgabe erwähnt wurden halten oder halten könnten und somit ein möglicher Interessenskonflikt besteht. Zudem begrüßt und unterstützt die CM Network GmbH die journalistischen Verhaltensgrundsätze und Empfehlungen des Deutschen Presserates zur Wirtschafts- und Finanzmarktberichterstattung und wird im Rahmen der Aufsichtspflicht darauf achten, dass diese von den Autoren und Redakteuren beachtet werden.Bitte beachten Sie diesbezüglich auch das Impressum im PDF-Börsenbrief!
07.03.2019
Aktuell: Öl-Lagerbestände -8,6 Mio Barrels (jetzt 445,9 Mio)
Die wöchentlich vermeldeten Öl-Lagerbestände in den USA (Rohöl) wurden soeben mit 445,9 Mio Barrels veröffentlicht. Dies ist im Vergleich zur Vorwoche ein Minus von 8,6 Mio Barrels, wobei die Erwartungen zur Vorwoche bei +2,8 Mio lagen. Werbung: Gratis in Aktien und ETFs investieren. Null-Provision, Null-Aufwand! Erhalten Sie eine Gratisaktie im Wert von bis zu 100€ Die Benzinbestände wurden mit 246,1 Mio Barrels gemeldet, was im Vergleich zur Vorwoche ein Minus von 1,9 Millionen Barrels darstellt. Die Erwartungen gegenüber der Vorwoche […]
27.02.2019