Menu Menu
Klimawandel: Hauptsache, das Geld kommt
In den letzten Wochen ist es um die sogenannten „Klima-Aktivisten“ wieder etwas ruhiger geworden. Sie werden offenbar von den daran interessierten Kreisen nicht mehr so „befeuert“ wie noch kurz zuvor. Klimapolitik bedeutet Umverteilung des Weltvermögens Dies verwundert nicht – schließlich ist eines der offenkundigen Hauptziele, der Einstieg in eine neue Steuer auf CO2-Basis, gelungen. In besonderem Maße erschreckend war und ist dabei, daß im Zuge der sogenannten „Klima-Proteste“ der Wunsch nach einer notfalls auch gewaltsamen Überwindung der marktwirtschaftlichen Ordnung offenbar wurde. Schließlich sagte einer der heute obersten deutschen „Klimaschützer“, der Leiter des Potsdam Instituts für Klimafolgenschätzung, Ottmar Edenhofer, bereits im Jahr 2010 gegenüber der „Neuen Zürcher Zeitung“: „Aber man muß es klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. . . . Man muß sich von der Illusion freimachen, daß internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun.“ Auch interessant: Erneut falsch: 50 Jahre gescheiterte öko-apokalyptische Vorhersagen Klimabewegungen von Multi-Milliardären unterstützt Es geht also um nicht weniger als eine neue Variante der Umverteilungspolitik, zu deren wichtigsten Hintermännern ausgerechnet „Erzkapitalisten“ aus der Finanzindustrie und andere Multi-Milliardäre zählen, die die verschiedenen „Klimabewegungen“ organisatorisch und finanziell maßgeblich unterstützen. Die im folgenden angesprochenen Hintergründe dürften auch in den Führungsetagen der sogenannten „Qualitätsmedien“ gut bekannt sein – doch dort schweigt man sich lieber weitgehend aus. Klimaanleihen mit staatlichen Garantien Als eine der ersten Organisationen wurde die „Climate Bonds Initiative“ bereits im September 2009 im Zuge der Klima-Konferenz in Kopenhagen gegründet. Sie wird u.a. von der Rockefeller Foundation (die wiederum dem Club of Rome nahesteht), der Bank of America, der Bloomberg Philantropies Foundation sowie der Moore Foundation des Intel-Gründers Gordon Earle Moore (der recht exakt die Geschwindigkeit des aktuellen technischen Fortschritts vorhersagte) finanziert. Ihre Arbeit richtet sich an Finanzanleger, die in eine „kohlenstoffarme“ Wirtschaft investieren wollen. Dazu werden i.d.R. „Klimaanleihen“ herausgegeben, die sich durch eine üppige Verzinsung und staatliche Garantien auszeichnen. Es handelt sich dabei um eine weitere Auflage des aus mancher Bankenrettung bekannten Prinzips: „Gewinne privatisieren und mögliche Verluste sozialisieren.“ Es ist ein offenbar glänzendes Geschäft, von dem Partner wie u.a. Allianz, BlackRock, Deka, Goldman Sachs, Deutsche Börse und Barclays profitieren. Es gibt dort aber auch Investoren wie das französische Umweltministerium oder die Schweiz. 100 Mio. US-Dollar schwere „Climate Policy Initiative“ von George Soros Schon zwei Monate vorher gründete ebenfalls in Kopenhagen der umstrittene Spekulant George Soros seine „Climate Policy Initiative“. Er zahlte 100 Mio. US-Dollar Startkapital ein, kündigte Milliardeninvestitionen in grüne Energien an und forderte schon damals eine CO2-Steuer. Eine der ersten Aktivitäten dieser neuen Initiative war die Gründung eines Klimaforschungszentrums. Soros siedelte dies in Deutschland an, beim zu zwei Dritteln staatsfinanzierten Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Da kann es doch kaum mehr erstaunen, daß dessen Forscher kürzlich im Rahmen eines für das Bundesumweltministeriums erstellten Gutachtens CO2-Abgaben als notwendige, wenn auch nicht ausreichende Maßnahmen gegen den angeblich menschengemachten Klimawandel vorschlugen. Im Kreis der Geldgeber finden sich auch hier wieder Namen wie Rockefeller, Bloomberg, Allianz, Deutsche Bank, BlackRock, die Weltbank – aber auch das Bundesumweltministerium. Auch interessant: George Soros: Für die Verteidigung der offenen Gesellschaft EIT und Climate-KIC Mehr im Verborgenen, aber nicht weniger effektiv arbeiten auf EU-Ebene das EIT (Europäisches Innovations- und Technologieinstitut) und das Climate-KIC (Klima-Wissens- und Innovationsgemeinschaft). Der „Green Climate Fund“ ist dagegen eine Einrichtung der Vereinten Nationen, die Kredite und Zuschüsse für emissionsmindernde Maßnahmen in Entwicklungsländern bereitstellt. Von der deutschen Regierung bereits als das zentrale multilaterale Instrument der „internationalen Klimafinanzierung“ bezeichnet, bietet sich hier ein kurzer Rückblick auf Edenhofers Worte aus dem Jahr 2010 (s.o.) an. Während Deutschland auch hier – wie nicht anders zu erwarten ist – zu den fünf größten Einzahlern gehört, geht ein Teil der Mittel an so „notleidende“ Staaten wie Bahrain oder China. Demonstrierende Jugendliche nicht mehr als nützliche Idioten? So drängt sich der böse Verdacht auf, daß die obersten Hintermänner der angeblichen Klimabewegung vor allem daran interessiert sind, ihre eigenen Finanz- und Machtinteressen zu zementieren. Schulschwänzende Jugendliche (und ein gewisses schwedisches Mädchen) werden sie dabei bestenfalls als nützliche Idioten betrachten. Ähnliches dürfte auch in Bezug auf die meisten willfährigen Berichterstatter der sogenannten Qualitätsmedien gelten. Und für die hart arbeitenden Bürger, die dies alles mit ihren Steuern zu finanzieren und Freiheitseinschränkungen hinzunehmen haben und die möglichst ihren Lebensstil einschränken sollen, bleibt nicht einmal ein verächtlicher Seitenblick übrig. Hauptsache, das Geld kommt … (tb) Die vom Verlag Arbeit und Wirtschaft seit 1951 herausgegebenen ‚Vertraulichen Mitteilungen‘ liefern Ihnen Woche für Woche ausgewählte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage und sichern Ihnen damit den gerade in der heutigen Zeit so wichtigen Informationsvorsprung. Besuchen Sie uns im Internet unter www.vertrauliche-mitteilungen.de
„Die Wohlstandsvernichter“ – Umverteilung als Folge der Geldpolitik
DIE GELDPOLITIK SETZT EINE SKANDALÖSE UMVERTEILUNG IN GANG – MIT UNLIEBSAMEN FOLGEN Auf einem unserer Krisensicher-Investieren-Lesertreffen in Berlin konnten wir als Gastredner Prof. Gunther Schnabl gewinnen, der seit 2006 den Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Leipzig innehat und dort das Institut für Wirtschaftspolitik leitet. Neben seiner Professur ist Schnabl unter anderem im wirtschaftspolitischen Ausschuss des altehrwürdigen »Vereins für Socialpolitik« tätig und ebenso wie Claus Vogt, der Autor des vorliegenden Buches, Mitglied der »Friedrich A. von Hayek Gesellschaft«, die sich in Verbindung mit der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft der Förderung von klassisch-liberalen Ideen im Sinne von Hayek verschrieben hat. Prof. Schnabl ist ein ausgewiesener Experte für Geldtheorie und ein profunder Kenner des Zentralbankwesens. Mit seiner deutlichen Kritik am Kurs der modernen Geldpolitik hält er auch in der Öffentlichkeit nicht hinter dem Berg. Er kann getrost als einer der renommiertesten deutschsprachigen Kritiker der unseriösen Geld- und Staatsschuldenpolitik bezeichnet werden. Als Mitglied der Hayek-Gesellschaft ist er natürlich ein überzeugter Verfechter der Freiheit und der untrennbar damit verbundenen Marktwirtschaft. Im Folgenden werden wir Ihnen einige der wichtigsten Aspekte seines Vortrags vorstellen, die sich perfekt mit den Ergebnissen unserer Analysen decken. Für Sie als Anleger und steuerzahlende Bürger Europas sind diese Erkenntnisse von großer Bedeutung. WUNSCH UND WIRKLICHKEIT DER WÄHRUNGSUNION Zunächst rekapitulierte Schnabl die Ziele, die von der Politik mit der Einführung des Euro erreicht werden sollten, und stellte sie den bisherigen Ergebnissen gegenüber. Als die Europäische Währungsunion im Jahr 1991 in Maastricht auf den Weg gebracht wurde, verbanden Politiker und die Ökonomen, die sie berieten, ganz konkret die folgenden Erwartungen mit diesem überehrgeizigen Projekt: 1. Ein Europa ohne Wechselkursschwankungen sollte geschaffen werden. 2. Der Handel sollte erleichtert werden und zusätzliche Produktivitätsgewinne sollten entstehen, die wiederum den Wohlstand mehren sollten. 3. Integrierte Kapitalmärkte sollten für Stabilität sorgen. 4. In ganz Europa sollte die Geldentwertung gering sein. 5. Der Euro sollte neben dem Dollar als Weltwährung fungieren. Mit diesen hehren Zielen wurde der Euro den Völkern Europas schmackhaft gemacht. Wir möchten hinzufügen, dass das Ganze dann noch mit der Floskel von der angeblich friedensstiftenden Wirkung einer Gemeinschaftswährung garniert wurde, die seither gebetsmühlenartig in europäischen Sonntagsreden beschworen wird. Gemessen an diesem Zielkatalog zeigt sich heute folgendes Bild: Zu 1.: Die Wechselkursstabilität wurde durch die Einführung des Euro erreicht, steht aber auf tönernen Füßen. Diese Tatsache ist nicht zu leugnen, da der Zerfall der Währungsunion nur durch massive Manipulationen der Europäischen Zentralbank verhindert wird und ohne diese Eingriffe längst stattgefunden hätte. Sobald die Währungsunion zerbricht, wird es bei den dann wieder eingeführten Währungen der relativ schwachen und wenig wettbewerbsfähigen Länder schlagartig zu Abwertungen in der Größenordnung von 25 bis 50 Prozent kommen. Zu 2.: Die Produktivitätsgewinne sind auf ein historisch niedriges Niveau gesunken. Das Wirtschaftswachstum ist anämisch. Der Wohlstand stagniert oder sinkt sogar. Bezogen auf dieses für die Bevölkerung sicherlich wichtigste Ziel ging der Schuss also eindeutig nach hinten los. Zu 3.: Von den Kapitalmärkten gehen heftige Krisen aus. Die Krise des Jahres 2008 führte das gesamte Banken- und Finanzsystem an den Rand des Abgrunds. Der Zusammenbruch konnte nur durch massive, unkonventionelle geldpolitische Eingriffe und das Anhäufen riesiger zusätzlicher Schuldenberge verhindert werden. Gleichzeitig war die weltweite Rezession, die durch diese Krise ausgelöst wurde, die schlimmste seit der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre. Einige südeuropäische Länder haben seither bereits weitere Rezessionen durchlaufen, und das Platzen der aktuellen Spekulationsblasen wird für noch gewaltigere Turbulenzen sorgen. Zu 4.: Die offizielle Geldentwertung ist in ganz Europa niedrig. Dieses Ziel wurde also erreicht, jedenfalls unter Verwendung offizieller Zahlen. Nun ist die Geldentwertung aber auch im Rest der Welt ähnlich niedrig. Das deutet darauf hin, dass diese Entwicklung nicht auf die Währungsunion zurückzuführen ist. Zu 5.: Der Euro verliert als Weltwährung gegenüber dem Dollar an Boden. Die Schwachpunkte der Währungsunion werden immer offensichtlicher. Deshalb ist der Euro kein ernstzunehmender Konkurrent für den Dollar. DER EURO IST GESCHEITERT Wie Sie an dieser Gegenüberstellung und unseren Kommentaren dazu sehen, muss das Euro-Projekt im Sinne einer objektiven Bewertung der Ergebnisse in Bezug auf die angestrebten Ziele als gescheitert bezeichnet werden. Dieses Urteil gilt auch in Bezug auf die angeblich friedensstiftende Wirkung der Gemeinschaftswährung. Denn die Spannungen zwischen den momentanen Euro-Gewinnern und Verlierern haben ein für die Nachkriegszeit großes Ausmaß erreicht und nehmen offenbar weiter zu. Das Urteil gilt aber auch im Innern der einzelnen Mitgliedsländer, wo eine starke politische Radikalisierung stattgefunden hat. Dazu später mehr. Trotz dieses offensichtlichen Scheiterns ist die Politik aber noch immer nicht dazu bereit, die Konsequenzen zu ziehen und das fehlgeschlagene Experiment abzubrechen. Stattdessen verkündet nicht zuletzt EZB-Präsident Mario Draghi die Parole: »Weiter so um jeden Preis!«. Die Folgen dieser uneinsichtigen Haltung gehen weit über die Finanzmärkte hinaus und sind ein Forschungsschwerpunkt Schnabls. ES GIBT KAUM NOCH PRODUKTIVITÄTSGEWINNE Kommen wir nun noch einmal ausführlicher auf den zweiten Punkt dieser Liste zurück, also auf Produktivität und Wohlstand. Da die Produktivität die maßgebliche Einflussgröße für das Wirtschaftswachstum ist und damit auch für den Wohlstand der Bevölkerung, kommt dieser Kennzahl eine ganz entscheidende Rolle zu. Sie gibt Auskunft darüber, ob es uns wirtschaftlich im Durchschnitt besser oder schlechter geht, ob der zu verteilende Kuchen größer wird oder womöglich schrumpft. Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, hat die Produktivität deutlich abgenommen, und das nicht nur in Deutschland (und anderen europäischen Ländern), sondern auch in den USA und Japan. Wie Schnabl überzeugend gezeigt hat, ist einer der wichtigsten Gründe dieser Entwicklung die ultralaxe Geldpolitik der vergangenen Jahre, die auf vielfältige Weise für einen Rückgang der Produktivität sorgt, wie wir Ihnen im Folgenden darlegen. GELDPOLITIK VERHINDERT KREATIVE ZERSTÖRUNG Die unseriöse Geldpolitik der vergangenen Jahre verhindert den marktwirtschaftlichen Erneuerungsprozess, für den der Ökonom Josef Schumpeter den treffenden Begriff »kreative Zerstörung« geprägt hat. Statt kreativer Zerstörung erhält und zementiert die lose Geldpolitik überkommene und wenig wettbewerbsfähige ökonomische Strukturen. Private Investitionen gehen zurück und werden durch öffentliche Investitionen bzw. durch Konsum ersetzt. Die immensen Kosten der unkontrollierten Flüchtlingsströme nach Deutschland sind ein hervorragendes Beispiel dieses Prozesses, da es sich dabei um öffentliche Ausgaben handelt, die überwiegend in den Konsum fließen. Der hochqualifizierte syrische Softwareingenieur, der kürzlich im deutschen Staatsfernsehen als Beispiel für eine gelungene Integration gezeigt wurde, ist leider eine seltene Ausnahme. Das Gros der Einwanderer ist erheblich geringer qualifiziert als die bereits hier lebende Bevölkerung, das gilt vor allem in den relevanten Altersgruppen. Wann immer das der Fall ist, schaffen die Neubürger keinen Wohlstand, sondern verbrauchen bereits vorhandenen. GELDPOLITIK ERZEUGT ZOMBIE-UNTERNEHMEN Im Bankensektor sorgt die kurzsichtige Geldpolitik für die Entstehung von Zombie-Banken, da die Nullzinspolitik das traditionelle Geschäftsmodell der Banken zerstört, das vom Zinsüberschuss lebt. Je niedriger das Zinsniveau ist, desto geringer fallen die Zinsmargen der Banken aus. Darüber hinaus nimmt auch noch die Kreditnachfrage der Unternehmen ab, da diese durch die Käufe von Unternehmensanleihen seitens der EZB direkt subventioniert werden. Das hat in den Industrienationen zu der grotesken und Wachstum hemmenden Situation geführt, dass der Unternehmenssektor insgesamt Ersparnisse bildet, anstatt Kredite aufzunehmen, um zu investieren. Es entstehen jedoch nicht nur Zombie-Banken, sondern auch andere Zombie-Unternehmen, also unprofitable Firmen, die nur durch extrem günstige Kredite am Leben erhalten werden. Laut Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat der Anteil der Firmen dieser Art seit dem Jahr 2007 bis heute von 5,5 Prozent auf 10,5 Prozent aller börsengehandelten Unternehmen der Industrienationen zugenommen. Unter Wettbewerbsbedingungen müssten diese Firmen Platz für Neues schaffen. GELDPOLITISCHE UMVERTEILUNGSEFFEKTE Prof. Gunther Schnabl stellte bei unserem Lesertreffen eine ganze Reihe skandalöser Umverteilungseffekte dar, die allesamt durch die ultralaxe Geldpolitik der Zentralbanken ausgelöst werden: 1. Von Privat zum Staat: Die finanzielle Repression der Nullzinspolitik führt zu entgangenen Zinsen des Privatsektors, während der hochverschuldete Staat kaum noch Zinsen zahlen muss. Hinzu kommt die unter der Geldentwertung liegende Realverzinsung, auf die die Bürger auch noch Steuern abführen müssen und die im Privatsektor zu realen Vermögensverlusten führt. 2. Vom Unternehmenssektor zum Finanzsektor: Der 1755 erstmals beschriebene Cantillon-Effekt besagt, dass neu geschaffenes Geld bei denjenigen Unternehmen oder Sektoren, denen es zuerst zufließt, für Wohlstandseffekte auf Kosten der anderen sorgt. Darüber hinaus profitieren Teile des Finanzsektors von der Vermögenspreisinflation in Form von Spekulationsblasen, während der Unternehmenssektor unter stagnierender Nachfrage leidet. 3. Von Arm zu Reich: Die Vermögenspreisinflation macht die Eigentümer großer Immobilien– und Aktienpakete reicher, während der kleine Mann leer ausgeht und als Sparer unter der finanziellen Repression zu leiden hat. 4. Von Jung zu Alt: Die Einstiegsgehälter sinken, Zeit- und Teilzeitarbeit nehmen zu. Zusätzlich sinken die Rentenansprüche junger Menschen, während ihre Lebensarbeitszeit steigt. 5. Von kleinen zu großen Finanzinstituten und Unternehmen: Wer groß genug ist, um sich direkt über die von der Zentralbank subventionierten Kapitalmärkte zu finanzieren, hat einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Kleinen, die sich über Banken finanzieren müssen. 6. Von der wirtschaftlichen Peripherie zu den Zentren: Konzentrationsprozesse im Unternehmenssektor führen zu ökonomischem Ödland anstelle von blühenden Landschaften. 7. Vom Norden der EU in den Süden der EU: Die Anleihen-Kaufprogramme der EZB und die TARGET-Salden bewirken eine gewaltige Umverteilung von den stärkeren zu den schwächeren Ländern der EU. POLITISCHER EXTREMISMUS NIMMT ZU Abschließend stellte Schnabl noch einen weiteren wichtigen Punkt heraus, der wiederum eine typische Konsequenz zunehmender Verteilungskämpfe um einen nicht mehr wachsenden, sondern sogar schrumpfenden Kuchen ist und damit ebenfalls eine Folge der unseriösen Geldpolitik: Der politische Extremismus nimmt zu. Die folgende Grafik zeigt Ihnen den Zusammenhang zwischen dem Zinssatz (invertiert, rechte Achse; niedrige Zinsen werden also oben, hohe Zinsen unten in der Grafik angezeigt) und dem Zuspruch rechts und linksextremistischer Parteien in der EU. Wir sehen uns durch Professor Schnabls Ausführungen in vollem Umfang bestätigt in unserer Kritik an den Zentralbanken. Die Geschichte lehrt, dass Sie sich in solchen Zeiten mit Gold am besten schützen. Roland Leuschel/Claus Vogt, Die Wohlstandsvernichter – Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten, November 2019, 261 Seiten, 19,99 €, ISBN 978-3-89879-896-9, FinanzBuch Verlag ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH. Sie können das Buch hier bestellen. Zu den Autoren: Roland Leuschel ist deutscher Bankier und gilt seit seiner Vorhersage des Oktober-Crash 1987 als „Crash-Prophet“. Er wird noch heute zu seiner Einschätzung rund um das Börsen-Geschehen befragt. Claus Vogt ist Bankmanager und Publizist. 2010 gründete er eine unabhängige Vermögensverwaltung. Gemeinsam mit Roland Leuschel schreibt er auch den Börsenbrief „Krisensicher investieren“.
Hermesbürgschaften für Türkei-Geschäfte auf dem Prüfstand
Um (voraussehbar wirkungslosen) Druck auf die Türkei auszuüben, überlegt man in der Bundesregierung, das bestehende Hermes-Bürgschaftsprogramm für Geschäfte zwischen Deutschland und der Türkei zu überprüfen, einzuschränken oder gar ganz einzustellen. Auf diese Weise glaubt man, ausreichend wirtschaftlichen und dadurch politischen Druck auf Ankaras Führung ausüben zu können, damit diese den Krieg gegen die kurdischen Milizen in Syrien einstellt. Damit offenbaren Berlins Machthaber zugleich, daß sie Teil der „Regime Change-Maßnahmen“ in Syrien und damit aktive Kriegsteilnehmer gegen die Regierung in Damaskus waren und sind. Die kurdischen Milizen sind nämlich Teil der „Regime Change-Koalition“, die nunmehr von den USA und ihren Verbündeten „fallengelassen“ wurde. Türkei hatte bisher freie Bahn in allen Belangen Bislang störte man sich nicht daran, daß ganze Landstriche (westlich des Euphrat) besetzt und von durch feindliche Regierungen unterstützte Einheiten übernommen und das dortige Öl gestohlen wurde. Auch an den zig-tausendfach begangenen Völkerrechtsverbrechen an der Zivilbevölkerung, den Vergewaltigungen, Ermordungen und Vertreibungen durch unterstützte Söldner, störten sich Berlins Machthaber bislang nicht. Wenn nun aber die Türkei den Zusammenschluß eines sich bildenden kurdischen Staates vom Norden Iraks über Syrien bis zu kurdisch bewohnten Gebieten in der Türkei verhindern will, plustern sich die Großkoalitionäre in Berlin auf einmal auf. Lieber riskiert man einen politischen Bruch mit dem wichtigsten Partner (sofern man bei der Erdogan-Türkei von einem „Partner“ sprechen mag) zur Verhinderung millionenfacher Flüchtlingsströme nach Europa, Bürgerkriegszustände zwischen Türken und kurdischen Gruppen in Deutschland und erhebliche Unterbrechungen des Handels- und Warenverkehrs mit der Türkei, als den Regime Change-Kräften in Syrien einfach die Gefolgschaft aufzukündigen. EZB hat türkische Anleihen gestützt Bis September 2019 bestanden zwar lediglich 788 Mio. Euro Absicherungen über die Hermesbürgschaften, allerdings ist dies nur ein kleiner Teil der zwischenstaatlichen wirtschaftlichen Aktivitäten. Ohne Hermesbürgschaften sind viele Geschäfte mit der Türkei nicht mehr denkbar, weil das Land in immer größere Währungsturbulenzen, wirtschaftliche Probleme und politische Unsicherheit abrutschen wird. Im Hinblick auf französische und italienische Banken hatten einflußreiche Kräfte in der EZB bisher jedenfalls keinerlei Schwierigkeiten, türkische Anleihen, das Türkeigeschäft der französischen Banken und Anderes über umfangreiche Hilfsmaßnahmen zu stützen. Statt nun auf politischen Frieden und eine Verständigung zu pochen, werden uns die ohnehin schwer umsetzbaren Drohungen aus Berlin nicht etwa den gewünschten Erfolg bescheren, sondern bestenfalls weitere Verstimmungen und ein politisches Abdriften des Balkans. Bisher billigte man in Berlin die jährliche Zahlung milliardenschwerer EU-Beitrittsvorbereitungsgelder an die Türkei. Nun droht man ihr mit dem Ende von Hermesbürgschaften. Wer soll Berlin da noch ernst nehmen? (eh) Die vom Verlag Arbeit und Wirtschaft seit 1951 herausgegebenen ‚Vertraulichen Mitteilungen‘ liefern Ihnen Woche für Woche ausgewählte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage und sichern Ihnen damit den gerade in der heutigen Zeit so wichtigen Informationsvorsprung. Besuchen Sie uns im Internet unter www.vertrauliche-mitteilungen.de
Bis zu 13 Prozent Rendite mit Ebola
Sparen schafft Vermögen und Wohlstand. Das war viele Jahre und Jahrzehnte eine Binsenweisheit. Doch seit die Zinsen weltweit auf einem historischen Tiefpunkt angelangt sind und im Euroraum, EZB sei Dank, sogar schon Negativzinsen im Raum stehen, stirbt das klassische Sparen immer mehr aus und wird unrentabel. Alternative Investments sind Schnee von gestern Der Kampf um die besten und höchsten Zinsen hat längst begonnen. Wo kann der clevere Anleger sein Geld am besten und am schnellsten ohne viel Zutun und Risiko vermehren? Alternative Investments sind gefragt. Ob Wein, Whiskey, Oldtimer, Sneaker, Handtaschen oder alte Handys. Fast alles hat mittlerweile einen Markt und begierige Anleger. Der Zins "sucht" sich den Ort, wo er am besten aufgehoben ist. Auch interessant: Whiskey als alternative Wertanlage – Schnapsidee oder eine wirtschaftlich smarte Investition? (Anzeige) In Zeiten des Klimawandels und wachsender sozialer Verantwortung spielt bei der Geldanlage die Ethik eine immer größere Rolle. Neben dem Geldverdienen geht es auch um den gesellschaftlichen Ruf. Investoren und Reiche wissen das auch. Und deswegen investieren sie in das Gute. Zum Beispiel in den Kampf gegen Ebola. Ebola: Seit 2018 wieder über 1.600 Tote Ebola, auch Ebolafieber genannt, gilt als die Geißel der Menschheit. Nach den ersten Todesfällen in den 1970ern in der Demokratische Republik Kongo, kam es in den Jahren 2000 und 2001 sowie 2007 zu weiteren großen Ausbruchswellen. Die größte fand 2014 bis 2016 statt und forderte in Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria fast 12.000 Menschenleben. Nachdem diese überstanden war, rollt seit Mitte 2018 die nächste Ebola-Welle, dieses Mal über die Demokratische Republik Kongo und Uganda hinweg. Knapp 1.600 Tote sind seitdem zu beklagen. Auch interessant: WHO gibt weltweiten Ebola Alarm heraus… Das Problem 2014 bestand darin, dass nicht schnell genug Geld da gewesen war, um die Seuche effektiv zu bekämpfen. Auch deswegen, weil damals die Größenordnung der Epidemie unterschätzt wurde. Die Staatengemeinschaft hatte das Problem nicht schnell genug erkannt und war in ihren Hilfsmaßnahmen schlicht zu langsam und auch zu selbstsüchtig. Das hat inzwischen auch die Weltbank erkannt. Die Rettung sind also private Investoren. In Kooperation mit der Weltbank stellen sie für den Kampf gegen Ebola zur Verfügung. Die Weltbank gab dafür im Jahre 2017 Anleihen im Wert von 320 Millionen US-Dollar aus. Natürlich, weil man Menschen helfen will. Ehrensache. Ach, und da fallen noch bis zu 13 Prozent Rendite an? Um so besser! Gutes tun und eine zweistellige Rendite abstauben. Besser geht es kaum! Investoren hoffen auf nur 19 Tote Laut "Ärzte ohne Grenzen" sollen es sogar schon über 2.100 Tote im Kongo sein. Spätestens jetzt sollten aber die Hilfsgelder aus dem Ebola-Hilfsfonds (PET) fließen, oder? Könnte man meinen. Doch die Regeln dieses "Hilfsfonds" besagen, dass es mindestens 20 weitere Tote in einem weiteren/zweiten Land müssen beklagt werden, damit die Hilfsgelder ausgezahlt werden können. Und das in einem Zeitraum bis Juli 2020. Sollte sich Ebola also tatsächlich nur auf den Kongo beschränken, wäre das ein Fest für alle Ebola-Investoren. Sie bekommen dann nämlich ihre Einlagen zurück. Plus Zinsen von bis zu 13 %. Es spielt also keine Rolle, wenn Ebola im Kongo weiter wüten und vielleicht sogar 5.000 oder 10.000 Opfer fordern würde. Auch wenn es 50.000 Tote wären und in einem zweiten Land bis Juli 2020 lediglich 19 Ebola-Tote gemeldet werden würden, die Gewinner wäre in jedem Fall die Investoren … Die Zinsen werden übrigens von den Regierungen in Deutschland und Japan bezahlt.