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Maskenpflicht in Deutschland: Der große Verlierer steht jetzt schon fest
Ab Montag, den 27. April 2020, herrscht in allen 16 Bundesländern eine flächendeckende und politisch verordnete Maskenpflicht für den Einzelhandel und im ÖPNV. Einzig im liberalen Berlin gibt es für Kunden (noch) keine Pflicht sich beim Einkaufen die Nase und den Mund mit Stoff zu bedecken. Der Gewinner diese Maßnahme könnte die Gesundheit im weitesten Sinne sein. Der große Verlierer der Maskenpflicht steht allerdings auch schon fest. Über den Sinn und Unsinn der Maskenpflicht diskutiert Deutschland seit Tagen intensiv, emotional und kontrovers. Für die Befürworter geht es um Solidarität und um den Schutz der allgemeinen Gesundheit. Zudem soll eine zweite Corona-Infektionswelle um jeden Preis verhindert werden. Als Vorzeigebeispiel wird Jena angeführt. Die Stadt in Thüringen hatte mit der am 6. April eingeführten Maskenpflicht ab dem 9. April keinen neuen Corona-Fall mehr zu beklagen. Seit dem 23. April ist diese “Glückssträhne” jedoch mit täglichen einem Neuinfizierten wieder unterbrochen worden.  Auch interessant: Kampf gegen Corona: Vom Regen in die Traufe Rostock schafft es ohne Maskenpflicht Neben Jena, hat es auch Rostock geschafft die Anzahl Corona-Infizierten auf Null zu drücken. Und das ganz ohne Maskenpflicht. Für die Kritiker selbiger ist das natürlich ein gefundenes Fressen. Wozu eine Pflicht Mund und Nase zu verdecken, wenn es offenbar auch ohne geht? Besonders vor dem Hintergrund, dass seit Ende März die Anzahl der COVID-19-Neuinfizierten in ganz Deutschland deutlich zurückgegangen ist, erschließt sich für Masken-Verweigerer deren Sinnhaftigkeit nicht. Dem stationären Einzelhandel ist jedes Mittel recht Dem Einzelhandel ist die ganze Diskussion rund um die Maskenpflicht erst einmal egal. Die Politik gibt die Maßnahmen vor und der Einzelhandel muss sie umsetzen. Nach Wochen des Bangens und des Wartens dürfen Non-Food-Läden seit dem 20. April wieder die Pforten für ihre Kunden öffnen. Selbst Geschäftsführer, die privat vielleicht Maskenkritiker sind, werden mit Sicherheit in den sauren Apfel beißen und sich dem Übel beugen. Der Umsatz und die Sicherung der eigenen Existenz hat zunächst ganz klar Priorität.  Corona-Maßnahmen: Wie lange machen die Konsumenten das mit? Auch viele Kunden werden sich zunächst an die Regeln halten. Besonders in den Bundesländern, in denen ein saftiges Bußgeld bei Nichteinhaltung der Maskenpflicht droht. Doch wie lange machen die Kunden des stationären Einzelhandels die ganzen Corona-Maßnahmen mit? Wie lange lassen sie sich bevormunden und gängen? Der Kunde ist schließlich König. … 1,5 m Abstandsregel, nicht an einem Ort verweilen, immer in Bewegung bleiben, nicht hinsetzen, kein Austausch mit Dritten außerhalb der Kernfamilie, jedes Mal beim Betreten eines neuen Ladens die Hände desinfizieren, ggf. warten, bis im gewünschten Laden wieder genügend Platz ist … Und was tun, wenn man im Einkaufscenter ein Eis (mit Maske) essen möchte? Die neue Sonnenbrille vom Optiker Ihres Vertrauens mit Maske anprobieren? Ebenso den neuen Bikini oder das neue Sommerkleid? Die neuen Ohrringe? Vor- und nachher desinfizieren?  Auch interessant: Ingmar Bieda: Die Maskenpflicht führt zu einer Stigmatisierung und Entpersonalisierung  Verlierer Einzelhandel: Viele Regeln, kein Einkaufserlebnis Man muss kein Konsumpsychologe sein, um zu erahnen, dass die ganzen Maßnahmen dem Konsumerlebnis erheblich im Wege stehen werden. Über Jahre und Jahrzehnte hinweg wurde das Verkaufserlebnis optimiert, kontinuierlich verbessert und auf Umsatz getrimmt. Das alles hat jetzt so gut wie keinen Wert mehr. Die Folgen sind absehbar. Der Umsatz im stationären Einzelhandel wird trotz Öffnung aber eben wegen der vielen Maßregelungen deutlich einbrechen. Der Onlinehandel wird weiter boomen, Amazon wird noch größer und mächtiger Besonders Maskenkritiker werden dem stationären Einzelhandel so weit wie nur irgendwie möglich fern bleiben. Warum vor Media Markt wie ein Depp in der Schlange stehen, wenn Amazon das neue Smartphone innerhalb von zwei bis drei Werktagen bequem bis an die eigene Haustür liefert? Selbst, wenn es in diesen Tagen etwas länger bei DHL & Co dauern sollte, werden immer mehr Online-Shopping-Skeptiker die neue Online-Einkaufswelt für sich entdecken. Allen voran wird der Angstgegner Amazon noch größer und noch mächtiger werden.
SPD: Rein und raus
Nachdem die SPD auf ihrem kürzlichen Bundesparteitag auf ihrem Weg von der früheren Volks- zu einer kleinen Sektiererpartei offenbar ein gutes Stück vorangekommen ist, kann sich die neue Parteiführung nun erst einmal zurücklehnen. Zwar konnte die SPD auch schon vorher auf eine „imponierende“ Vielzahl an Parteivorsitzenden verweisen (alleine neun Stück in den letzten zwei Jahren einschließlich des nun neu gewählten Vorsitzenden-Paares und der zwischenzeitlichen kommissarischen Vorsitzenden), aber ein größeres Durcheinander als auf dem kürzlichen Parteitag war noch nie zu verzeichnen. Parteitagsdelegierte mit relativer Weitsicht Man denke nur an die vielen „Rein“ und „Raus“ bei der Frage nach der Fortsetzung der Großen Koalition. Auch der nun stellvertretende Parteivorsitzende und Jungsozialistenführer Kevin Kühnert zeigte sich lernfähig, als er seine früher unbedingte Gegnerschaft zur Großen Koalition mit dem Einzug in den Parteivorstand aufgab. Vielleicht hätte Kühnert einen Teil dieser Lernfähigkeit auch einmal auf der Hochschule zeigen sollen, dann wäre aus dem inzwischen 30jährigen Dauerstudenten auch einmal ein junger Mann mit Abschluß geworden. Recht lernfähig zeigten sich auch die Parteitagsdelegierten, als sie das neue Vorsitzenden-Duo Esken/Walter-Borjans mit teilweise nur recht bescheidenen Zustimmungsraten wählten. Erinnerungen an Martin Schulz werden wach Als dieses Gremium vor nicht langer Zeit nämlich einen gewissen Martin Schulz – vielleicht erinnern Sie sich noch an ihn, sehr geehrte Damen und Herren – mit 100 % Zustimmung als Parteivorsitzenden gewählt hatte, wäre schon wenig später manch ein Delegierter froh gewesen, wenn er hätte andeuten können, daß er Schulz schließlich nicht gewählt habe. Doch das ging nicht – 100 % sind schließlich 100 %! Nunmehr kann man nur über die Zeitspanne debattieren, ab wann die ersten Delegierten in Hinterzimmer-Gesprächen vielsagend-nichtssagend werden durchblicken lassen, daß sie am Nikolaustag 2019 der damals gewählten Doppelspitze ganz oder teilweise ihre (wohlweislich geheim abgegebene) Stimme versagt hätten. Aus den vergleichsweise bescheidenen 75 %, die Frau Esken tatsächlich erreichte, könnten dann recht schnell „gefühlte“ 50 % oder gar noch weniger werden … Fusion mit Linkspartei in weiter Ferne Mit einer nach links rückenden SPD, darüber muß man sich leider auch im Klaren sein, steigt auch auf Bundesebene die Wahrscheinlichkeit einer tiefrot-rot-grünen Regierungsbildung ohne SPD-Berührungsängste gegenüber der Linkspartei, die nach den gängigen Umfragen derzeit allerdings (und gottlob!) noch keine Mehrheit hätte. Doch es sind nur wenige Prozentpunkte, die uns davon trennen. Und so lange man auf der „bürgerlichen“ Seite jede Zusammenarbeit mit der AfD ablehnt (ganz gleich, ob zu Recht oder zu Unrecht), ist diese Gefahr nicht einmal ansatzweise gebannt. Rot-Rot-Grün, daran sei erinnert, wäre gleichzusetzen mit einem Rücksturz in längst überwunden geglaubte sozialistische Phantasien, dann sogar noch gepaart mit grünem Sektierertum und der dort verbreiteten Sucht, allen Menschen grünes Gedankengut aufzuzwingen. Bleiben wir also wachsam! In diesem Jahr werden Sie, sehr geehrte Damen und Herren, auch auf den Heiligen Abend und den Silvestertag datierte Ausgaben Ihrer „Vertraulichen“ erreichen. Die pünktliche Fertigstellung und Postaufgabe sind – wie seit nunmehr fast 70 Jahren – gewährleistet, doch dann sind Sie und wir auf die Leistungen der Deutschen Post AG angewiesen. Lassen Sie uns darüber bitte jetzt nicht philosophieren, denn dann wäre die aufkeimende Festtagsstimmung schnell dahin. Rein vorsorglich gestatten wir uns aber deshalb auch schon an dieser Stelle, Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Jahreswechsel zu wünschen! (tb) Die vom Verlag Arbeit und Wirtschaft seit 1951 herausgegebenen ‚Vertraulichen Mitteilungen‘ liefern Ihnen Woche für Woche ausgewählte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage und sichern Ihnen damit den gerade in der heutigen Zeit so wichtigen Informationsvorsprung. Besuchen Sie uns im Internet unter www.vertrauliche-mitteilungen.de