Blackwater: Der „dunkle Prince“ mit neuer „Mission“

von , 27.05.2019, 10:27 Uhr

Vor 22 Jahren gründete der heute erst 49-jährige Erik Prince die Firma „Blackwater“ als Anbieter privater militärischer Dienstleistungen. Bis zum Jahr 2010 erhielt „Blackwater“ von der US-Regierung Aufträge mit einem Volumen von mehr als 2 Milliarden US-Dollar. Allein 600 Millionen flossen zwischen 2001 und 2010 für die Durchführung verdeckter „CIA-Operationen“. Zu einem ersten Eklat kam es im Jahr 2007, als der von Blackwater-Söldnern verübte Mord an 17 irakischen Zivilisten offenkundig wurde.

Prince änderte daraufhin 2009 den Namen seiner Firma in „Xe Services“, bevor er das Unternehmen dann 2010 an eine „internationale Investorengruppe“ veräußerte, die den Namen etwa ein Jahr später noch einmal in „Academi“ umschrieb. Nach dem Verkauf hatte sich Prince aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, seine Aktivitäten in der Welt der „Schattenarmeen“ hielten aber an. Nun sucht der „dunkle Prince“, wie man ihn im politischen Washington gerne nennt, nach politischer und finanzieller Unterstützung für den Neuaufbau einer 5000-Mann-Armee.

Für die neue „Armee“ werden gut ausgebildete lateinamerikanische Ex-Soldaten bevorzugt, um zunächst in Venezuela „Kampf- und Stabilisierungsaktionen“ für Juan Guaidó durchzuführen und damit Präsident Nicolás Maduro zu stürzen. Dazu möchte Prince bei privaten Geldgebern angeblich wenigstens 40 Mio. Dollar einsammeln und darüber hinaus Teile des in einigen Staaten eingefrorenen venezolanischen Staatsvermögens anzapfen. Ob und wenn ja, inwieweit die US-Regierung diese Pläne unterstützt, ist zur Zeit allerdings noch völlig ungewiß.

Ein Sprecher von Guaidó dementierte offenbar bereits vorsorglich, daß es mit Prince schon Gespräche in dieser Richtung gegeben habe. Nicht dementieren konnte er jedoch, daß Guaidó bereits Ende April das venezolanische Militär dazu aufgerufen hat, sich gegen Maduro „zu erheben“. In einer amateurhaft gedreht anmutenden Video-Botschaft erklärte er: „Die Usurpation (gemeint ist die nach seiner Auffassung widerrechtliche Machtinanspruchnahme durch Maduro, die Red.) muß ein Ende haben!“

Währenddessen bereiste der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) Mittel- und Südamerika mit Stationen unter anderem in Brasilien, Kolumbien und Mexiko, um sich – nach seinen Worten – dort für „Demokratie und eine faire Weltordnung“ einzusetzen. Bezüglich Venezuela äußerte er sich dabei mit praktisch keinem Wort . . . (tb)


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