Sparen schafft Vermögen und Wohlstand. Das war viele Jahre und Jahrzehnte eine Binsenweisheit. Doch seit die Zinsen weltweit auf einem historischen Tiefpunkt angelangt sind und im Euroraum, EZB sei Dank, sogar schon Negativzinsen im Raum stehen, stirbt das klassische Sparen immer mehr aus und wird unrentabel.
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Alternative Investments sind Schnee von gestern
Der Kampf um die besten und höchsten Zinsen hat längst begonnen. Wo kann der clevere Anleger sein Geld am besten und am schnellsten ohne viel Zutun und Risiko vermehren? Alternative Investments sind gefragt. Ob Wein, Whiskey, Oldtimer, Sneaker, Handtaschen oder alte Handys. Fast alles hat mittlerweile einen Markt und begierige Anleger. Der Zins "sucht" sich den Ort, wo er am besten aufgehoben ist.
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In Zeiten des Klimawandels und wachsender sozialer Verantwortung spielt bei der Geldanlage die Ethik eine immer größere Rolle. Neben dem Geldverdienen geht es auch um den gesellschaftlichen Ruf. Investoren und Reiche wissen das auch. Und deswegen investieren sie in das Gute. Zum Beispiel in den Kampf gegen Ebola.
Ebola: Seit 2018 wieder über 1.600 Tote
Ebola, auch Ebolafieber genannt, gilt als die Geißel der Menschheit. Nach den ersten Todesfällen in den 1970ern in der Demokratische Republik Kongo, kam es in den Jahren 2000 und 2001 sowie 2007 zu weiteren großen Ausbruchswellen. Die größte fand 2014 bis 2016 statt und forderte in Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria fast 12.000 Menschenleben. Nachdem diese überstanden war, rollt seit Mitte 2018 die nächste Ebola-Welle, dieses Mal über die Demokratische Republik Kongo und Uganda hinweg. Knapp 1.600 Tote sind seitdem zu beklagen.
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Das Problem 2014 bestand darin, dass nicht schnell genug Geld da gewesen war, um die Seuche effektiv zu bekämpfen. Auch deswegen, weil damals die Größenordnung der Epidemie unterschätzt wurde. Die Staatengemeinschaft hatte das Problem nicht schnell genug erkannt und war in ihren Hilfsmaßnahmen schlicht zu langsam und auch zu selbstsüchtig.
Das hat inzwischen auch die Weltbank erkannt. Die Rettung sind also private Investoren. In Kooperation mit der Weltbank stellen sie für den Kampf gegen Ebola zur Verfügung. Die Weltbank gab dafür im Jahre 2017 Anleihen im Wert von 320 Millionen US-Dollar aus. Natürlich, weil man Menschen helfen will. Ehrensache. Ach, und da fallen noch bis zu 13 Prozent Rendite an? Um so besser! Gutes tun und eine zweistellige Rendite abstauben. Besser geht es kaum!
Investoren hoffen auf nur 19 Tote
Laut "Ärzte ohne Grenzen" sollen es sogar schon über 2.100 Tote im Kongo sein. Spätestens jetzt sollten aber die Hilfsgelder aus dem Ebola-Hilfsfonds (PET) fließen, oder? Könnte man meinen. Doch die Regeln dieses "Hilfsfonds" besagen, dass es mindestens 20 weitere Tote in einem weiteren/zweiten Land müssen beklagt werden, damit die Hilfsgelder ausgezahlt werden können. Und das in einem Zeitraum bis Juli 2020. Sollte sich Ebola also tatsächlich nur auf den Kongo beschränken, wäre das ein Fest für alle Ebola-Investoren. Sie bekommen dann nämlich ihre Einlagen zurück. Plus Zinsen von bis zu 13 %.
Es spielt also keine Rolle, wenn Ebola im Kongo weiter wüten und vielleicht sogar 5.000 oder 10.000 Opfer fordern würde. Auch wenn es 50.000 Tote wären und in einem zweiten Land bis Juli 2020 lediglich 19 Ebola-Tote gemeldet werden würden, die Gewinner wäre in jedem Fall die Investoren …
Die Zinsen werden übrigens von den Regierungen in Deutschland und Japan bezahlt.