Die privaten „Seenotretter“ von „Sea-Watch“ verfrachteten kürzlich 40 Freiwillige in ein Gummiboot, das sie dann in einem Übungsbecken mit Wellen, künstlichen Blitzen, Theaterdonner und einer Nebelmaschine entsprechend in Szene setzten. Die so gefertigten Werbeaufnahmen sollen neue Spendengelder in die Kassen dieser Organisationen spülen. Nun liegt die Frage auf der Hand, wie tief diese privaten „Seenot retter“ eigentlich noch sinken wollen, indem sie immer fragwürdigere Propagandaspektakel veranstalten?
Die Organisation „Sea-Eye“ erfand beispielsweise einen Sturm, um sich Zugang zu einem italienischen Hafen zu verschaffen. Die „Mission Lifeline“ versuchte sich in einer Internet-basierten, aber letztlich gescheiterten Kuppelaktion – wohl mit dem Ziel, Scheinehen zu stiften. Und die nun in einem Übungsbecken nachgestellten Rettungsszenen dürften den in dieser Branche letztlich herrschenden Zynismus auf die Spitze treiben. Gleichwohl soll der neue Werbefilm in Kinos laufen, wobei auch noch von einer angeblichen Vervierfachung der Todesfälle fabuliert werden soll.
Die aktuelle Entwicklung kann damit nicht gemeint sein. Nach den Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR ging diese Zahl von 3139 in 2017 auf 2275 in 2018 zurück. Interessant wäre es, wenn diese selbsternannten „Seenotretter“ einmal über die möglichen Ursachen für diesen Rückgang nachdenken würden. Doch dies tun sie nicht, weil es letztlich auch ihre eigene Existenzgrundlage gefährden dürfte. Je weniger „attraktiv“ die „Flucht“ über das Meer wird, umso weniger Menschen werden schließlich auch dieses Wagnis eingehen. Und Schweigen herrscht auch bezüglich der Ausstattung mancher „Flüchtlingsboote“. Oft soll nämlich ein Satellitentelefon an Bord sein, mit dem dann in internationalen Gewässern einfach der nächste „Hilfskreuzer“ gerufen werden kann. (tb)
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