Nach ihrer kürzlichen Wahlpleite in Berlin, bei der die FDP Berlin an der 5%-Hürde scheiterte und aus dem Landesparlament flog, gab Parteichef Christian Lindner der FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Rahmen der Wahlnachlese auf einer Präsidiumssitzung eine Mitschuld an diesem Debakel.
Er bezog sich dabei ausdrücklich auf Strack-Zimmermanns Büttenrede in Aachen, wo sie CDU-Chef Friedrich Merz stark kritisierte und ihn u.a. als „Flugzwerg“ bezeichnete. Sie habe der CDU damit die Möglichkeit eröffnet, die FDP direkt anzugreifen und sich von ihr abzugrenzen. Tatsächlich, so der Berliner FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja, habe es nach der Büttenrede an den Wahlkampfständen der Liberalen kaum noch andere Diskussionsthemen gegeben.
Den erneuten Wahlmisserfolg der FDP (es war nach der siegreichen Bundestagswahl die fünfte für die FDP schlecht ausgegangene Landtagswahl in Folge) auf die Nachwirkungen einer teilweise vielleicht misslungenen Büttenrede zu reduzieren, wäre natürlich viel zu kurz gesprungen. Für den stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Wolfgang Kubicki fehlt es der Partei derzeit ganz einfach an einer „Erzählung“, an der Vermittlung liberalen „Lebensgefühls“.
Fünf Misserfolge in Folge, so Kubicki, müssen „etwas mit dem Erscheinungsbild der FDP insgesamt zu tun haben“. Er vermutet, dass dies auch mit dem Auftreten der FDP im Rahmen der Ampel-Koalition zusammenhängen dürfte. Kubicki wörtlich: „Das muss sich ändern.“ (tb)
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