Nach den Unruhen in Brasilien: Lula muss seine eigene Basis stärken

von , 12.01.2023, 17:28 Uhr

Marktkommentar zu den Unruhen in Brasilien am 8. Januar 2023 von Cathy Hepworth, Head of Emerging Markets Debt bei PGIM Fixed Income

Die Proteste vom Sonntag in Brasilien könnten den neu gewählten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva dazu veranlassen, seine Finanzpolitik auszuweiten, um seine eigene Basis zu stärken, und sind ein weiteres Beispiel für die weltweite politische Polarisierung.

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Unruhen in Brasilien, Luiz Inácio Lula da Silva, 2023, Foto: council.gov.ru, Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY 4.0
Unruhen in Brasilien, Luiz Inácio Lula da Silva, 2023, Foto: council.gov.ru, Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY 4.0

Die Reaktion auf dem brasilianischen Markt für Auslandsschulden war verhalten, mit einer anfänglichen Spreadausweitung von 5 Basispunkten bei fünfjährigen Credit Default Swaps (die später auf unverändert korrigiert wurde) und wenig Handel bei Staatsanleihen. Der Markt konzentriert sich nach wie vor weitgehend auf das Vorhaben der Regierung Lula für eine Steuerreform und deren mögliche Auswirkungen auf den mittelfristigen Haushalts- und Schuldenpfad Brasiliens. Während Lulas Äußerungen seit seinem Wahlsieg die Märkte verunsichert haben, konnten die Minister seines Kabinetts die Bedenken der Märkte bislang zerstreuen.

Nach einem anfänglichen Ausverkauf stabilisierten sich der brasilianische Real und die lokalen Zinssätze. Zuletzt war die Währung nur 0,5 % schwächer und die Zinssätze waren unverändert. Bei den lokalen Zinssätzen sind wir in Brasilien konservativ positioniert, wobei der Großteil unseres Exposure unter drei Jahren liegt. Da die politischen Risiken in Brasilien zunehmen und die Inflation einen günstigen Trend aufweist, bevorzugen wir in Brasilien kurzfristig laufende Kredite, da langfristige Kredite keine ausreichenden Risikoprämien bieten.

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Die Renditen von Schwellenländeranleihen in lokaler Währung fielen letzte Woche um 16 Basispunkte, hauptsächlich weil die Inflation in den Schwellenländern weiter zurückgeht. Die Renditen vieler langlaufender EM-Anleihen sind jedoch niedrig und die Renditekurven mehrerer Emerging-Markets-Lokalwährungen sind invertiert, so dass wir das kurze Ende der Laufzeit (bis zu fünf Jahren) bevorzugen.

In vielen Schwellenländern war das Wirtschaftswachstum kräftig und der US-Dollar schwächt sich etwas ab, was die Währungen der Schwellenländer in Zukunft unterstützen sollte.

Redaktion

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