Schöner Garten auf kleinstem Raum – Bäume im Kübel

von , Uhr

Eine berühmte, künstlerische Darstellung von italienischen Landschaften sind sanfte Hügel, dazwischen ein einsames, steinernes Landhaus und ringsherum einzelne Zypressen. So hoch muss ein Baum vor dem eigenen Haus nicht wachsen. Viele kleinere und winterfeste Sorten gedeihen statt in der Erde auch im Kübel wunderbar.

Baumaufzucht – eine Frage der Ausdauer

Wer Pflanzen auf die Fensterbank stellt, wählt dafür meistens Blumen aus. Sie wachsen schnell, blühen üppig und werden im Herbst entweder entfernt oder als mehrjährige Pflanze im Keller überwintert. Ist kein Garten vorhanden, wachsen Blumen, Obst oder Gemüse ebenso gut in Pflanzkästen. Nach der Ernte endet die Hege und beginnt erst im nächsten Frühjahr neu. Die Tradition, einen Baum zu pflanzen, ist weltweit ein klitzekleiner Beitrag zum Klimaschutz. Der Weltraumbahnhof Baikonur beispielsweise ist inzwischen zur „Allee der Kosmonauten“ herangewachsen. Privat begleitet ein Baum oft Generationen und kann zur Geduldsprobe werden.

Baumsorten mit Bedacht für den Pflanzkübel auswählen

Natürlich wächst grundsätzlich jeder Baum im Pflanzkübel gut an. Bei der Auswahl für den Pflanzkübel muss das Wurzelwerk beachtet werden. Flachwurzler begnügen sich mit Kübeln geringer Höhe, für eine gesunde Entwicklung allerdings zur Seite viel Platz. Tiefwurzler eignen sich für hohe, schmale Pflanzkübel auf dem Balkon. Nadelbäume verlieren kaum Nadeln. Wer Laubbäume bevorzugt, wählt gegen den herbstlichen Laubregen besser immergrüne Gewächse. 

Meditative Pflege: Bonsai selber pflegen

Die ultimative Herausforderung an Geduld und Sorgfalt ist ein Baum im Bonsaiformat. Damit ein Ahorn, eine Fichte oder eine Zypresse ihre typische Kronenform und Stammhöhe erreichen, gilt grundsätzlich: Die Form der Wurzel bestimmt die Form des Baums über der Erde. Beim Umtopfen werden alte Wurzeln entfernt, um den Nährstofftransport durch junge Wurzeln zu gewährleisten. Die Erde ist ein spezielles Substrat mit der optimalen Nährstoffmenge pro Baumart.

Allgemeine Pflegetipps für Bäume im Kübel

Jeder Baum sollte an einem Platz stehen, wo er für seine Sorte die richtige Menge Sonnenlicht bekommt. Langsam wachsende Sorten sind meist auch hinsichtlich des Lichtbedarfs genügsam. Von Anfang an lebensfester als Pflanzen aus der Baumschule sind Bäume aus eigener Aussaat. Die Baumerde im Kübel soll von unten nach oben unterschiedlich dicht geschichtet sein. Unten sorgen Tonscherben und eine grobe Kiesschicht für den nötigen Wasserablauf und gute Durchlüftung. Obere, dichtere Schichten sichern die Nährstoffversorgung.

Natürliche Maßnahmen gegen Baumschädlinge

Bäume sind bei sorgsamer Pflege vergleichsweise robust gegen viele Krankheiten. Allerdings kann es zu verschiedenen Formen eines Befalls kommen. Lästlinge kommen und gehen mit den Jahreszeiten. Sie richten keinen Schaden an. Schädlinge können so winzig sein, dass ein Befall erst spät an Symptomen wie Blattverfärbung sichtbar wird. Vorbeugend sollten Bäume im Kübel sinnvoll gegossen werden. Fehlt Wasser, können sie verdursten. Stehen die Wurzeln länger als ein paar Wochen in Staunässe, ertrinken sie. Durstphasen über eine oder zwei Wochen tun dem pH-Wert der Baumerde ebenso gut wie die gelegentliche Zugabe von Kalk, beispielsweise mit zerstoßenen Eierschalen.

Fazit: Niemand muss eine Heldentat vollbringen, um einen Baum zu pflanzen. Zur persönlichen Freude gedeihen Bäume vom Bonsai bis zum stattlichen Nadelbaum auch im passenden Pflanzkübel. Optimale Gießzyklen, nicht zu viel Dünger und regelmäßiger Rückschnitt lassen die holzige Freude zur Augenweide für Generationen heranwachsen.