Cancel Culture ist keine Einbahnstraße

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„Cancel Culture“ ist ein politisches Schlagwort, das systematische Bestrebungen für den sozialen Ausschluss von Organisationen oder Personen umschreibt, wobei den Delinquenten beleidigende, unanständige oder diskriminierende Aussagen oder Handlungen vorgeworfen werden.

Cancel Culture zerstört Reputationen und wirtschaftliche Existenzen

Es waren in der Vergangenheit vor allem linke bis linksextreme Kreise, die mit „Cancel Culture“ die Reputation oder gar die wirtschaftliche Existenz ihnen nicht genehmer Konservativer zu zerstören trachteten. Dabei werden zum Teil viele Jahre zurückliegende Aussagen, Schriften oder Redetexte auf heute möglicherweise „anstößige“ Passagen durchsucht. Eventuelle Funde werden dann – meistens mit kräftiger Unterstützung von Teilen der sogenannten „Qualitätsmedien“ – zum Skandal hochgepuscht. Bisher hatte die breite deutsche Öffentlichkeit mit dieser moralisch oft fragwürdigen Vorgehensweise kein Problem; traf es doch im Regelfall „nur“ angebliche „Nazis und Faschisten“. Doch jetzt wurde „Cancel Culture“ zwei jüngeren, politisch links orientierten Frauen (der WDR-Journalistin Nemi El-Hassan und der neuen Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich) zum Verhängnis.

„eklig weiße Mehrheitsgesellschaft“ in Deutschland, die „rassistisch durchzogen“ ist

Nachdem bekannt geworden war, dass Frau El-Hassan die Moderation eines Fernseh-Wissenschaftsjournals übernehmen sollte, deckte die Redaktion der „Bild“-Zeitung u.a. deren frühere antisemitische Aktivitäten auf, was zur öffentlichen Entrüstung führte. Beim WDR-„Rotfunk“ sah man sich schließlich gezwungen, El-Hassan wieder von der Moderatorenliste zu streichen und die üblichen linken Gesinnungsgenossen beklagten eine „Schmähkampagne“. Der noch jungen Frau Heinrich wurden u.a. Äußerungen zum Verhängnis, die sie als 14- bis 16-Jährige von sich gab. Sie ließ neben homophoben Beleidigungen dabei u.a. durchblicken, dass sie „weiße Menschen“ hasse und diese irgendwann „aus Afrika rauskehren“ werde. Ihre linke Verteidigungslinie sprach derweil von lässlichen Jugendsünden, was sie aber gleichzeitig nicht davon abhielt, auch weiterhin eine deutliche Herabsetzung des Wahlalters zu fordern. Eine zwischenzeitliche „Reifung“ ist bei Heinrich nicht festzustellen, denn noch als 19-Jährige klagte sie öffentlich über eine angeblich „eklig weiße Mehrheitsgesellschaft“ in Deutschland, die „rassistisch durchzogen“ sei. Dass auch diese Schmähungen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurden (zunächst wieder durch die „Bild“-Zeitung), passt Heinrichs linken Gesinnungsgenossen natürlich ebenfalls nicht. Schließlich könnte die junge Frau (schwarz, jung und links) ja noch für „größere“ Aufgaben taugen …

Rechte Kreise wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen

Da verwundert es nicht, wenn sich kürzlich ein Vertreter des linken „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) wie folgt beklagte: „Was rechte Kreise nun tun, ist nichts anderes als ein Spiel mit der Moral, die sie selbst ja gar nicht besitzen. Keinen einzigen Rechtsextremen stört es, wenn Sarah-Lee Heinrich jemanden homophob beleidigt, im Gegenteil. Aber sie stören sich an Heinrich und El-Hassan – und sie haben die Empörungsmechanismen der Linken genau abgeguckt. Sie wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen, um ihre wunden Punkte zu treffen. Der Weg dahin wurde ihnen über Jahre hinweg geebnet. In gewisser Weise könnte man sagen, das Cancel-Gebrüll der vergangenen Jahre fällt den Akteuren dabei auf die Füße.“ Dieser gewiss richtigen Feststellung bleibt nichts hinzuzufügen. (tb)


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