Sahra Wagenknecht: Der Profit der Pharmakonzerne zählt mehr als Menschenleben

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Endlich mal eine gute Nachricht: Die in Deutschland derzeit verfügbaren Impfstoffe scheinen auch gegen die neuartigen Mutationen des Coronavirus zu wirken. Die schlechte Nachricht: Es ist nicht genug von diesen Impfstoffen verfügbar, um alle Menschen, die dies wünschen, in überschaubaren Zeiträumen zu impfen. 

Bundesregierung hat Pharmakonzerne mit 750 Millionen Euro subventioniert

Und ausgerechnet ältere Menschen, die eine sichere Impfung am dringendsten brauchen, wurden in den Studien der Pharmakonzerne auch kaum berücksichtigt. Wieder einmal hat die Bundesregierung große Versprechungen gemacht, die sich nun in Luft auflösen. Mit 750 Millionen Euro an öffentlichen Steuergeldern wurden allein in Deutschland im letzten Jahr diverse Pharmakonzerne subventioniert, damit sie Impfstoffe herstellen. 

In der gesamten EU wurden über 6 Mrd. Euro an öffentlichen Geldern bereit gestellt. Doch nun weigern sich diese Konzerne, genügend Impfdosen zu liefern. Dabei wäre es an sich kein Problem, die Produktionskapazitäten schnell und massiv auszuweiten. Doch weil sich dies für die Pharmakonzerne nicht rechnet, bleiben derartige Investitionen aus. Aus denselben Profitgründen werden Patente nicht freigegeben, so dass auch andere Hersteller weltweit nicht in der Lage sind, diese Impfstoffe zu produzieren.

Politik hat zu einseitig auf Impfstoffe gesetzt

Es sind nicht die fehlenden Kapazitäten, es ist die Komplizenschaft der Politik mit der Pharmaindustrie, die für die Knappheit an Impfstoff und die hohen Kosten verantwortlich ist. Außerdem rächt sich jetzt, dass die Politik einseitig auf Impfstoffe gesetzt hat, während die Erforschung von wirksamen Medikamenten gegen Covid-19 nicht gefördert wurde und wird.

Mein Video der Woche über das Impfstoffchaos und warum wir den Pharmakonzernen, die schon in der Vergangenheit über Leichen gegangen sind, wenn es nur hohen Profit brachte, nicht länger Schlüsselentscheidungen über unser Leben und unsere Gesundheit überlassen dürfen.

Von Sahra Wagenknecht