SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz wird nach Auffassung von Manfred Güllner – Chef des als SPD-nah geltenden Meinungsforschungsinstituts „Forsa“ – im bevorstehenden Wahlkampf zunehmend mit Image- und Glaubwürdigkeitsproblemen zu kämpfen haben:
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„Beim SPD-Mitgliederentscheid (bezüglich des Parteivorsitzes, die Red.) wurde ja eine klare Frontstellung der SPD-Linken gegen Olaf Scholz und den pragmatischen Politikertypus aufgebaut, den er verkörpert. Da kann man nicht nach neun Monaten einfach sagen, das ist jetzt alles vergessen. Das ist wenig glaubwürdig.“
Macht es Scholz wie Steinbrück?
Vor allem Scholz‘ Arrangement mit der eher linksgerichteten SPD-Parteispitze wird dem Kanzlerkandidaten noch zu schaffen machen, vermutet Güllner, der selbst seit 1964 der Partei angehört. Schließlich sei Scholz bisher eher als „politischer Solitär in der SPD“ und vergleichsweise unideologischer Pragmatiker wahrgenommen worden. Ähnlich sei es vor Jahren auch dem früheren Bundesfinanzminister Peer Steinbrück als SPD-Kanzlerkandidat wiederfahren, der sich zu sehr der Partei habe anpassen müssen und der dann in der politischen Mitte nicht mehr im erhofften Ausmaß habe „punkten“ können.
Politischer Gegner wird Scholz vorführen
Ähnlich sieht dies auch der Berliner Parteienforscher Oskar Niedermayer. „Die inhaltliche Diskrepanz zwischen Olaf Scholz und der SPD-Führung hat sich wegen der Corona-Krise verringert, aber sie wird natürlich wieder deutlicher werden, wenn es konkret ums Wahlprogramm geht“, zitierte die „Rheinische Post“ den Forscher. Und die politische Konkurrenz wird, wenn sie nur klug genug ist, dem zwangsweise nach links gedrehten Scholz im Wahlkampf immer wieder vorhalten, was er früher sagte und wofür er früher stand.
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