Telemedizin Report Deutschland: Status quo, Herausforderungen und Lösungen – Telemedizin könnte die stetig steigenden Kosten senken und Lücken im Gesundheitssystem schließen. Was wird benötigt, um auf ein Gesundheitssystem mit digitalen Strukturen umzustellen? Und welche Länder sind Vorreiter? Der jüngst veröffentlichte "Telemedizin Report Deutschland" beschäftigt sich mit diesen Fragen.
Inhalt
Deutschland beim Digital Health Index Ranking auf Platz 13
Alles Schlechte hat auch etwas Gutes. Die Corona-Pandemie hat uns nämlich eines auf jeden Fall gezeigt – wir sind im absoluten Rückschritt, wenn es um Digitalisierung geht. Angefangen mit dem deutschlandweitem Netzausbau bis letztlich hin zum digitalen Gesundheitssystem.
Dies zeigt auch der aktuell erschienene Telemedizin Report von Zava. Im Digital Health Index Ranking zwischen 14 europäischen Ländern schafft es Deutschland gerade mal vor Polen auf Platz 13 und bildet somit das Schlusslicht in Sachen Digital Policy, Digital Health Readiness und Actual Use of Data.
Strenger Datenschutz bremst telemedizinischen Angebote
Klarer Knackpunkt und demnach Bremse des digitalen Voranschreitens ist das wirkliche Nutzen der aktuell verfügbaren telemedizinischen Angebote. Dabei geht aus dem Report klar heraus: 57% der Deutschen wollen KI als verpflichtende Zweitmeinung bei ärztlichen Diagnosen. Das Zava Legal Team begründet dies wie folgt: „Die Tatsache, dass jedes Bundesland über eine eigene Datenschutzbehörde verfügt, die die Umsetzung des Datenschutzes streng kontrolliert, führt zu zusätzlichen Unwägbarkeiten in der Anwendung und Auslegung der Datenschutzvorgaben.“. Auch mit den nötigen Ressourcen für ein vernetztes Gesundheitsangebot, spielt dennoch auch die Politik eine große Rolle in der Implementierung der Telemedizin. Andere Länder haben einen viel leichteren Zugang zu digitalen Angeboten, dies kann vor allen Dingen an der positiven politischen Resonanz hinsichtlich der Telemedizin sein.
Doch wäre Deutschland bereit für den Ausbau der Telemedizin? Was kann uns Telemedizin bieten und was macht es so attraktiv?
Telemedizin: Immense Vorteile in ländlichen Gebieten
Klarer Vorteil der Telemedizin: Kosten- und Zeitersparnis. Mit der Einrichtung digitaler Gesundheitsmaßnahmen können 3 von 4 Vorsorgeterminen wegfallen. Dadurch kommen Patienten schneller an einen Termin und Ärzte haben mehr Zeit pro Patienten. Laut KBV mussten 2019 zweimal mehr Patienten länger als 3 Wochen auf einen Termin beim Arzt warten als noch vor 10 Jahren. Auch die Zeit im Wartezimmer lässt sich durch Telemedizinvermeiden. Die durchschnittliche Wartezeit von 30-60 Minuten lässt sich durch Videosprechstunden deutlich produktiver gestalten.
Insbesondere für Patienten aus ländlichen Gebieten bietet Telemedizin immense Vorteile. So können Gesundheitsdaten mittels Wearables & Apps direkt an Fachärzte vermittelt und ausgewertet werden, ohne die räumliche Distanz überbrücken zu müssen. Hier kann nicht nur Zeit gewonnen, sondern auch bei Risikopatienten direkt gehandelt werden und somit noch vor Verschärfung des Gesundheitszustandes die nötige medizinische Versorgung gewährleistet werden. Telemedizin kann Somit nicht nur als Trend, sondern als extrem hilfreiche Innovation eins digitalen Gesundheitswesens angesehen werden.