Seit drei Monaten sind E-Scooter in Deutschland zugelassen. Bisher verursachen sie besonders in Großstädten viel Ärger und Komplikationen. Es gibt Konflikte mit Fußgängern und Autofahrern. Der Hass auf die neuartigen Elektro-Tretroller ist so groß, dass die immer öfter in Flüssen landen, mutwillig zerstört und beschädigt werden. Zudem ist ihr Beitrag zur Verkehrswende höchst umstritten. Lediglich Touristen, Betrunkene und junge Leute nutzen diese neue Art der Fortbewegung. Doch der verhasste Boom der E-Scooter hat auch eine gute Seite.
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Weg vom Rollator, hin zum Gehmobil
Der Rentner Philipp Heist aus Freiburg leidet seit Jahren an einer Arthrose und kann sich nur mithilfe eines klassischen Rollators fortbewegen. Doch der 72-Jährigen ließ sich von Tretrollern inspirieren und bauten einen Tretroller kurzer Hand für seine Zwecke um. Heraus kam eine Mischung aus Laufrad, Fahrrad und Skateboard.
Mit dieser Eigenkonstruktion kann sich Herr Heist jetzt deutlich mobiler, weniger und schneller fortbewegen als mit seinem Rollator. Er sitzt wie auf einem Fahrrad, hat aber mit den Beinen dennoch Bodenkontakt und stößt sich mit deinen Beinen ab, was die Beweglichkeit ein Stück weit fördert und einen positiven gesundheitlichen Effekt auf den ganzen Körper hat.
Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen und hat Prototyp-Charakter. Doch die Reaktionen von Menschen mit ähnlichen Einschränkungen beim Gehen sind bisher durchweg positiv. Die erste kleine Serie von Gehmobilen wurde bereits auf Anfrage gebaut und ausgeliefert. Weitere Informationen zum Gehmobil unter: https://halloleutede.wordpress.com/.